Hingeschaut

«Hanna» - oder: Alles auf Anfang

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Seit Donnerstag zeigt das ZDF eine Fortsetzung seiner in Schönroda spielenden Telenovela, deren Protagonistin nun Hanna ist.

Das Kapitel «Alisa» ist nun abgeschlossen – im Endeffekt schaffte es die Telenovela noch, sich oberhalb des ZDF-Schnitts zu halten, was letztlich den alten Zuschauern zu verdanken ist. Das Ziel, mit der Produktion vermehrt auch junge Menschen zum ZDF zu holen, wurde im vergangenen Jahr nicht erreicht. Aus der Not machten die Verantwortlichen nun eine Tugend und so scheint es, als ob man mit dem Nachfolgeprodukt «Hanna» hauptsächlich die älteren Semester zufrieden stellen möchte.

Neben massiven Umbauten der Deko – später dazu mehr – sind es zahlreiche neue Figuren, die am Donnerstag erstmals in der Telenovela auftauchten. Das Hauptpaar, Hanna und Maximilian, wurde bereits in den letzten Tagen der Serie «Alisa» eingeführt. Was lässt sich über die neuen Charaktere sagen? Nach zwei Episoden noch nicht sonderlich viel – erkennen kann man allerdings schon manche Gedanken, die die Macher hatten. Das Alter des Ensembles ist deutlich gestiegen, alte Semester spielten im Vorgänger kaum eine Rolle – bei «Hanna» wird das wohl anders sein.

Das ist ein guter Ansatz, um die vorhandenen Zuschauer bei der Stange zu halten – letztlich wird es aber wie bei jedem fiktionalen Format darauf ankommen, ob die Autoren für die Figuren auch spannende Geschichten erfinden. Im Zentrum steht künftig nicht mehr die Firma Castellhoff-Optik, die in der Serie verkauft wurde, sondern das urige Restaurant Fischerkrug. Erfahrene Soap-Zuschaer können sich denken, dass dieses in den nächsten 128 Folgen mindestens eine schwere Krise überstehen muss. Den Fischerkrug haben die Setbauer ordentlich hinbekommen – nicht mehr und nicht weniger – heißt also: Es gibt Lokale in deutschen Dailys, die nach deutlich mehr aussehen.

Was auffällt: Die ehemals dunklen Farben, für die «Alisa» zu Beginn kritisiert wurde, sind nun vollends verschwunden. Cremefarbene Wände, weiß und allenfalls leichtes gelb herrschen nun vor – 80 Prozent der Sets sind neu gestaltet worden. Die Farbgebung sagt aus, dass alles heller und freundlicher werden soll. Gut gewählt ist defintiv das Hauptpaar der Serie. Simon Boer ist gut ausgewählt, blieb in den bisherigen Folgen aber noch etwas farblos. Er erinnert in einigen Zügen durchaus an seinen Vorgänger Jan Hartmann, der 240 Folgen lang die Figur des Christian Castellhoff verkörperte.

Luise Bähr, die die Hauptfigur Hanna spielt, macht ihre Sache sehr gut – ist vom Verhalten her teilweise aber auch recht nah an Alisa dran. Viel kann man über sie noch nicht sagen, immerhin wirkte sie bislang erst in zwölf Episoden des Formats mit. Es ist durchaus vorstellbar, dass die Zuschauer das neue Paar in ihr Herz schließen werden – und es ist auch vorstellbar, dass die Oldie-Connection rund um den Fischerkrug mal für etwas ganz anderes in einer deutschen Daily sorgt. Steigende Quoten wären dann möglich: Sollte das allerdings wirklich eintreten, dann müssten die Autoren vielleicht noch mutiger sein als sie es in den ersten 30 Folgen von «Hanna» laut Pressebeschreibun

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