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Veritasium

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Wie Derek Alexander Muller Wissenschaft auf YouTube salonfähig gemacht hat.

Veritasium ist ein YouTube-Kanal, der zeigt, dass Physik spannend sein kann, auch wenn sie oft kompliziert wirkt. Hinter dem Kanal steht Derek Alexander Muller, australisch-kanadischer Physiker und Filmemacher. Sein Ziel ist, Wissenschaft so zugänglich wie möglich zu machen. Über die Jahre hat er mit dieser Arbeit ein weltweites Publikum erreicht.

Derek Muller wurde am 9. November 1982 in Traralgon, Australien geboren. Wenig später zog seine Familie nach Kanada. Er studierte Physik an der Queen’s University in Ontario. Danach promovierte er an der University of Sydney. Sein Dissertationsthema: wie Lernmedien gestaltet sein müssen, damit Menschen physikalische Konzepte nicht falsch verstehen. Diese Grundlage prägt bis heute seine Videos.

Am 1. Mai 2011 veröffentlichte er auf YouTube das Video „How long does it take for the earth to go around the sun? Dieses Video gilt als eines der ersten auf dem Kanal und zeigt schon die Struktur, die später zum Markenzeichen wurde: Fragen stellen, sie herunterbrechen, Interviews führen. Technisch war der Anfang noch einfach. Eine Kamera, direkte Ansprache, wenige Schnitte. Doch das Prinzip war klar.

Veritasium ist bekannt für Transparenz. Fehler werden offen angesprochen. In der Wissenschaft normal, auf YouTube selten. 2015 veröffentlichte Muller ein Video zum Magnus-Effekt. Darin ließ er einen Basketball mit Rückwärtsdrall von einem Staudamm fallen. Der Ball flog durch die Rotation in einer Kurve. Das Video erreichte große Aufmerksamkeit, wurde vielfach geteilt und in Medien aufgegriffen. Es gab Diskussionen in den Kommentaren, weil Details des Experiments nicht exakt der Theorie entsprachen. Ein eigenständiges Korrekturvideo speziell dazu wurde nicht veröffentlicht, aber Muller ging auf Kritik in Beschreibungen und in anderen Formaten ein.

Viele seiner erfolgreichsten Videos zeigen, dass unser Bauchgefühl täuschen kann. Oft nehmen Menschen an komplexe Vorgänge zu verstehen ohne sich wirklich damit auseinander gesetzt zu haben. Neben YouTube arbeitete Muller auch im Fernsehen. 2015 moderierte er die dreiteilige Dokumentation „Uranium – Twisting the Dragon’s Tail“, ausgestrahlt auf Sendern wie SBS und PBS. Er trat zudem in anderen TV-Projekten auf und wirkte an internationalen Produktionen mit. Trotzdem meidet er das Image eines Stars. In sozialen Medien bleibt er zurückhaltend. Er nutzt sie gezielt, um Fragen zu beantworten oder neue Projekte anzukündigen.



Heute hat Veritasium etwa 18,9 Millionen Abonnenten und mehr als 3,6 Milliarden Aufrufe. Damit zählt der Kanal zu den größten Wissenschaftskanälen weltweit. Die Uploads erscheinen in Abständen von ein bis drei Wochen. Der Aufwand für Recherche, Dreh und Schnitt ist hoch. Mullers Anspruch an die Qualität seiner Arbeit ist groß, auch wenn das weniger Veröffentlichungen bedeutet.

Kontroversen gab es mehrfach. Themen wie Energie, Raumfahrt oder Wirtschaft führten zu Vorwürfen, er berichte zu einseitig oder stütze sich zu stark auf bestimmte Quellen. Muller sprach die Kritik offen an. Er erklärte, dass Fehler möglich sind und dass Zuschauer Inhalte kritisch prüfen sollen. Er betont immer wieder, dass man nicht blind glauben, sondern selbst nachdenken soll.

Auch wenn die Themen oft komplex sind, schafft es Veritasium, sie so darzustellen, dass Zuschauer den Kern verstehen. Nicht jedes Detail bleibt hängen, doch das Grundprinzip wird greifbar. Die Mischung aus Experimenten, Interviews und klarer Sprache macht den Erfolg aus. Aus einem kleinen Projekt wurde einer der größten Wissenschaftskanäle im Netz.

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