Vermischtes

BFFS und Netflix einigen sich auf Regeln für KI-Einsatz

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Durch die Vereinbarung wurden klare Regeln für die digitale Bearbeitung, digitale Nachbildung und digitale Vermischung abgesteckt.

Die Schauspielgewerkschaft Bundesverband Schauspiel (BFFS) hat sich mit dem Streamingdienst Netflix auf Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz für Synchron- sowie Filmschauspiel verständigt. Die Vereinbarung kommt, nachdem der BFFS erstmals mit der Produktionsallianz einen Tarifvertrag zum Einsatz von KI ausgehandelt hatte. Die zwischen BFFS und Netflix erreichten Abschlüsse über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ergänzen die Gemeinsamen Vergütungsregeln (GVR) der Verhandlungspartner. Erstmals wird damit in Deutschland ein verlässlicher Rechtsrahmen mit einem internationalen Streaminganbieter geschaffen, der das Zusammenwirken von schauspielerischer Kreativität und KI gestaltend regelt.

Mit diesen KI-Verträgen soll gewährleistet werden, dass entsprechende Technologien ausschließlich unter Wahrung der gesetzlichen Rahmenbedingungen – insbesondere des Urheberrechts und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts – zum Einsatz kommen. Die Vereinbarung regelt die digitale Bearbeitung durch KI, also wenn mithilfe von KI die schauspielerische Darbietung vor der Kamera oder vor dem Mikrofon abweichend vom ursprünglichen Dreh- bzw. Dialogbuch wesentlich verändert werden soll. Außerdem ist geregelt, wenn durch KI das Aussehen oder die Stimme von Schauspielern nachgebildet werden soll (Digitale Nachbildung), sowie wenn KI die Merkmale verschiedener Schauspieler miteinander vermischen und synthetische Schauspieler bzw. synthetische Stimmen erzeugen soll (Digitale Vermischung). Diese verbindlichen KI-Vereinbarungen sollen sicherstellen, dass betroffene Schauspielerinnen und Schauspieler dieser Verwendung von KI nur durch eine gesonderte, ausdrückliche und schriftliche Erklärung zustimmen können.

„Der BFFS und Netflix setzen mit diesem erreichten KI-Abschluss ein wichtiges Zeichen, dass der Umgang mit KI unter Achtung von gesetzlichen Regelungen und Persönlichkeitsrechten kein nebulöses Schreckgespenst bleiben muss“, so Bernhard F. Störkmann, geschäftsführender Justiziar des BFFS.

„Mit diesen KI-Verträgen haben Netflix und BFFS erneut eine Vorreiterrolle eingenommen, nachdem sie bereits im Jahr 2020 die ersten Gemeinsamen Vergütungsregeln zwischen einem Streaminganbieter und Filmkreativen eingeführt hatten. Vor allem für den Synchron- und Sprachbereich kann die KI-Vereinbarung als Vorbild für Abschlüsse mit weiteren Arbeitgebern und Verwertern dienen“, erklärt Dr. Till Völger, Vorstandsmitglied des BFFS.

Heinrich Schafmeister, Vorstandsbevollmächtigter des BFFS, ergänzt: „Mit diesen Vereinbarungen können wir Schauspieler*innen uns darauf verlassen, bei allen für uns kritischen KI-Einsätzen nicht einfach überrumpelt oder unter Druck gesetzt zu werden. Damit haben wir eine große Sorge weniger.“

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