«Kaulitz & Kaulitz» verpasst die Top10

Wie im vergangenen Sommer veröffentlichte Netflix die zweite Staffel der Doku-Soap «Kaulitz & Kaulitz» an einem Dienstag. Statt Ende Juni wählte man diesmal den 17. Juni für die Ausstrahlung der acht neuen Folgen, die eine Laufzeit von fünf Stunden und 50 Minuten haben. Damit fiel die neue Season von Constantin Entertainment etwas kürz aus als Runde ein – etwa 22 Minuten.

Kürzere Laufzeiten sorgen allerdings in der Netflix-Rechnung in der Regel für höhere Viewzahlen, weil der Streamingdienst schlicht die gestreamten Stunden durch die Laufzeit teilt, um auf die Abrufzahlen zu kommen. Tatsächlich lässt sich aber nicht konkret feststellen, ob die zweite Staffel nun eine bessere Performance als die erste hinlegte. Zur Erinnerung: «Kaulitz & Kaulitz: Season 1» stand einmal in den weltweiten nicht-englischsprachigen Top10. Mit einer Million Views bei 5,9 Million gestreamter Stunden gelang ein schöner Erfolg. In der Debütwoche stand die Serie allerdings nur im DACH-Raum sowie in Luxemburg in den Top10. Nur in Deutschland und Österreich reichte es für den Platz an der Sonne.

In Deutschland stand «Kaulitz & Kaulitz» sechs Wochen lang in den Top10, wurde aber schnell von «Supacell» an der Spitze abgelöst. Wie viele Views die zweite Staffel zum Auftakt sammelte, gab Netflix nicht bekannt und ist auch anhand der wöchentlichen Charts nicht ersichtlich. Denn die zweite Runde verpasste den Sprung in die weltweiten Top10. Fakt ist aber, dass «Kaulitz & Kaulitz 2» weniger als 1,3 Millionen Views sammeln konnte, denn die zweite Staffel von «Criminal Code» verzeichnete eben jene Abrufzahl und landete auf Rang 10.

Es ist gut möglich also, dass die zweite Staffel der beiden Zwillinge Bill und Tom Kaulitz auf eine ähnliche Reichweite kam wie vor einem Jahr. Denn erneut landete die Reality-Soap in vier Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg) in den Top10. In einer Hinsicht konnte sich «Kaulitz & Kaulitz» aber steigern: Stand man zur Premiere lediglich in Deutschland und Österreich auf Rang ein, gelang diesmal auch in der Schweiz der Sprung an die Spitze der Charts. In Luxemburg stand man in der Woche zwischen dem 16. und 22. Juni auf Platz drei, vor einem Jahr wurde man vierter.

«Kaulitz & Kaulitz» darf sich bei den Kritikern über wohlwollende Kritiken freuen und wird inzwischen als eine Art Goldstandard des Gute-Laune-Fernsehens angesehen. Der Spaß hat sich allerdings noch immer nicht über die Grenzen des deutschsprachigen Raums herumgesprochen. Eine vertane Chance.