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«Agatha All Along»: Die Welt der Magie bei Marvel

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Agatha, bekannt geworden als Antagonistin von «WandaVision», bekommt endlich ihre eigene Serie. Kann sie überzeugen?

Agatha, die Hexe, die uns schon in «WandaVision» um den Finger gewickelt hat, steht endlich im Zentrum einer eigenen Geschichte. Auch Kathryn Hahn kehrt in die Rolle zurück – besser könnten die Vorzeichen also kaum stehen. Aber, wie das so oft bei Serien ist: Es gibt viele grandiose Momente, aber auch ein paar Stolpersteine auf diesem verzauberten Weg.

Beginnen wir mit der ersten Episode, «Seekest Thou the Road». Das Setting? Erst mal ziemlich klassisch, wenn auch ungewohnt für einen Hexen-Plot: Noir-Detektivgeschichte. Agnes O’Connor – oder Agatha, wie wir sie kennen – ist in der Stadt Westview gefangen, die uns aus «WandaVision» ja schon mehr als vertraut ist. Nur diesmal ist Agatha (zunächst) keine Hexe, sondern eine Polizistin, die von einem mysteriösen Mordfall besessen ist. Alles riecht nach Krimi, rauchig, düster, stimmungsvoll. Es dauert eine Weile, bis Agatha realisiert, dass sie unter einem Zauber stand – einem, der sie seit Jahren an diese Rolle gefesselt hat.

Die erste Episode fesselt, keine Frage. Sie baut Spannung auf, bringt Agatha in eine völlig neue Rolle, und dann – der Kniff: Das Mordopfer, auf das sie so fixiert ist, entpuppt sich als niemand Geringeres als Wanda Maximoff. Spätestens hier wird uns klar: Wir stehen wieder mitten im Marvel-Mysterium.

Die zweite Folge, «Circle Sewn with Fate/Unlock Thy Hidden Gate», bringt uns dann schon richtig auf die „Witches' Road“. Agatha wurde aus ihrem Bann befreit – und nun? Als nächstes braucht sie ihre Kräfte zurück und wird dabei viele Prüfungen bestehen müssen. Eine herrliche Idee. Und bevor sie loslegen kann, braucht sie noch mehr Hexen – geboren werden die schrägen Nebenfiguren, die diese Geschichte noch brauchen wird.

Die Serie gibt uns nun also endlich mehr von einer zentralen Figur, die in «WandaVision» zwar eine Antagonistin war, aber mit so viel Substanz und Geheimnissen, dass man von Anfang an wusste: Hier gibt es noch viel zu entdecken. Und das wird in «Agatha All Along» definitiv geliefert. Die Serie taucht tiefer in ihre Vergangenheit ein, ihre Motivation, ihre Hexerei, und ja, ihre immer wieder auftretenden, ironischen Sprüche. Da ist so viel Witz und Selbstironie in den Dialogen, dass man gar nicht anders kann, als immer wieder zu schmunzeln.

Die Schauwerte sind, wie erwartet, brillant. Disney lässt sich nicht lumpen. Die visuellen Effekte, die Verwandlungen, die magischen Momente – all das ist auf einem Niveau, das man von den großen Marvel-Produktionen gewohnt ist. Agathas Hexerei wird in Szene gesetzt wie ein eigens komponiertes Ballett aus Rauch, Licht und Farben. Auch die Settings strotzen nur so vor Detailverliebtheit.

Und dennoch – die Serie will auf allen Ebenen zaubern, doch manchmal stolpert sie über ihre eigenen Tricks. Es gibt Momente, in denen man merkt, dass die Geschichte versucht, komplexer zu sein, als sie eigentlich ist. Plötzlich tauchen Charaktere auf, deren Motivation nicht ganz klar wird, und Handlungsstränge, die in den Weiten der Magie verloren gehen. Agatha ist ein faszinierender Charakter, keine Frage. Doch die Serie schafft es nicht immer, diesen faszinierenden Kern konstant zu halten.

Unterm Strich sind zumindest die ersten vier Episoden von «Agatha All Along» ein unterhaltsames Spektakel voller Magie, geheimnisvollen Charakteren und einer interessanten neuen Welt der Hexerei. Doch es fehlt an Kohärenz. Die Serie möchte viel auf einmal: Charakterdramen, düstere Hexenrituale, Marvel-Mystik – aber es gelingt nicht immer, alles elegant zu verweben. Agatha bleibt natürlich ein Highlight, und Kathryn Hahn spielt die Rolle wie gewohnt brillant. Dennoch: Die Serie könnte hier und da eine klarere Struktur und etwas mehr Fokus vertragen. Die magischen Momente sind da – aber sie sind manchmal schwer zu greifen inmitten des ganzen Trubels.

Die Serie «Agatha All Along» ist bei Disney+ zu finden.

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