Die Produzentin Lydia-Maria Emrich und die Autorin Maike Rasch kamen mit der Idee zu mir, die mich sofort gereizt hat. Einen lupenreinen Genre Film zu drehen, in Deutschland, fürs Fernsehen und mit drei Frauen in der Hauptrolle. Das ist Neuland und eine tolle Herausforderung.
Im Zentrum stehen drei Schwestern, die sich zusammenschließen. Warum wollten Sie eine Frauenbande ins Rampenlicht stellen – und keine klassische männliche Gaunertruppe?
Es gibt einfach noch zu wenig davon. Hinzu kommt, dass unsere Gaunerinnen gegen Ungerechtigkeiten kämpfen und diese werden leider meistens von Männern begangen. Ein Aufeinandertreffen der Geschlechter macht hier also noch mehr Sinn.
Sie haben das Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Welche Herausforderung ist es, sich gleichzeitig in beide Rollen zu begeben?
Die Verantwortung steigt automatisch, weil ich dafür gerade stehen muss, was dort geschrieben steht und sich natürlich Produktion, Schauspieler und Team darauf beziehen. Der Vorteil ist aber, dass ich Kritik und Anregung viel direkter umsetzen kann. Ich bin da sehr offen und versuche von Beginn an allen deutlich zu machen, dass jede Idee willkommen ist. Sei es vom Ton-Assistenten, der Maskenbildnerin oder von der Produzentin.
Ihre Schwester Katharina Wackernagel spielt eine der Hauptrollen. Wie war es diesmal, wieder zusammenzuarbeiten?
Es macht immer großen Spaß mit ihr, weil sie eine sehr disziplinierte Schauspielerin mit einem großen Teamgeist ist. Sie ist der erste und wichtige Schritt zu einer, im wahrsten Sinne des Wortes, familiären Atmosphäre am Set. Und mit dieser steht und fällt für mich ein guter Film.
Der Film verbindet ein ernstes Thema – den Diebstahl einer Impfstoff-Entwicklung – mit Humor und Leichtigkeit. Wie gelingt dieser Balanceakt.
Das tolle an einem Genre Film ist die Verabredung mit dem Zuschauer, dass genau so etwas möglich ist: Ein ernstes Thema unterhaltsam umzusetzen. Der amerikanische Film beherrscht das bis zur Perfektion - wir goutieren das als Zuschauer fast immer - warum also nicht auch selber wagen? Daher hoffe ich auch in Deutschland auf mehr Filme dieser Art.
Die drei Frauen scheitern zunächst, versuchen es dann erneut – fast wie ein Anti-«Oceans Eleven». Welche filmischen Vorbilder haben Sie inspiriert?
«Logan Lucky» hat mich sehr inspiriert, weil er nochmal mehr als zum Beispiel die «Oceans»-Reihe die Charaktere in den Mittelpunkt rückt ohne von seinem schrägen Humor abzurücken. Ansonsten haben wir sehr viele Zitate in unserem Film, die auf so unterschiedliche Filme wie «Blues Brothers», «Sex and the City», aber auch «Pappa ante portas» verweisen. Viel Spaß beim Entdecken!
Christoph Bach spielt den Gegenspieler Christian Heisinger. Was macht ihn als Antagonisten für Sie interessant?
Christoph ist ein ganz hervorragender Schauspieler und unglaublich netter Mensch. Damit bringt er schonmal zwei sehr wichtige Punkte für einen Antagonisten mit - denn sind nicht die Schlimmsten oder zumindest Interessantesten die, die eigentlich eloquent und zahm daher kommen?
Welche Bedeutung hatte für Sie die Zusammenarbeit mit Julia Becker und Sara Fazilat, die mit Katharina Wackernagel das Trio komplettieren?
Die Bedeutung kann ich gar nicht hoch genug hängen. Mit ihrem tollen Spiel und ihrer herzlichen Art, haben sie als Trio den Film nicht nur vor, sondern auch in jedem Moment hinter der Kamera mitgetragen. Katharina und ich haben zwei neue Schwestern dazu bekommen.
Der Film startet zuerst in der ZDF-Mediathek, später im linearen Fernsehen. Welche Chancen sehen Sie in dieser Auswertungsstrategie?
Das tolle an unserem Film ist, dass er sehr universell für viele Altersgruppen funktioniert. Sowohl die 13-jährige Tochter unseres Editors, als auch meine Eltern waren begeistert. Die Range ist also sehr groß und daher erhoffe ich mir durch die vielseitige Auswertung auch eben diese unterschiedlichen Gruppen zu erreichen.
Wenn Sie selbst eine Lehre aus der Geschichte ziehen müssten: Macht Geld am Ende glücklich – oder ist es doch etwas anderes?
Im besten Fall macht unser Film ein bisschen glücklich!
Hoffen wir das Beste! Danke für Ihre Zeit!
«Gar kein Geld macht auch nicht glücklich» ist am Montag, 8. Dezember, um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen. Der Film kann seit 29. November gestreamt werden.







«Das Jahr der Stars» kommt
Annette Frier ist wieder hier

Schnittassistenz für unser Format "Shopping Queen" (m/w/d)
Light Operator / Fachkraft für Veranstaltungstechnik (m/w/d) – Schwerpunkt Licht
Initiativbewerbungen (m/w/d)




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