Talkcheck

Weiter kaum Interesse an Europawahl

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Nur im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise kamen die öffentlich-rechtlichen Talkshows auf einigermaßen gute Werte. Gleich an zwei Tagen wurde derweil über Gerechtigkeit debattiert.

Parteien-Ranking

  1. Union: 4
  2. Linke: 3
  3. SPD: 2
  4. Piraten, Grüne, AfD, Freie Wähler und FDP: je 1
Gewertet wurden die Talkshows im Ersten, Zweiten (mitsamt «log in»), von n-tv und N24 im Zeitraum vom 4. bis 8. Mai.
Viele dürften es noch immer nicht wirklich registriert haben, aber bis zur groß angekündigten Europawahl sind es mittlerweile nur noch zwei Wochen. Das Zweite Deutsche Fernsehen widmete seinen Donnerstagabend quasi komplett dieser Thematik, wurde allerdings vom Publikum böse abgestraft. So kam das «TV-Duell» zwischen dem Konservativen Jean-Claude Juncker und seinem sozialdemokratischen Herausforderer Martin Schulz zur besten Sendezeit auf gerade einmal 1,79 Millionen Zuschauer, mit 5,8 Prozent aller sowie 2,7 Prozent der jüngeren Konsumenten zwischen 14 und 49 Jahren fielen die Werte katastrophal aus. Auch der interaktive Talk «log in», der im Normalfall bei ZDFinfo beheimatet ist, kam mit seiner Europa-Diskussion ab 23:50 Uhr nur auf unzureichende 8,1 und 4,4 Prozent bei einer enttäuschenden Sehbeteiligung von 0,66 Millionen.

Den stärksten Marktanteil des gesamten Abends verbuchte «Maybrit Illner», die sich ab 22:15 Uhr der Frage widmete, wo sich Deutschland im Ukraine-Konflikt zu positionieren hat. Mit 12,4 Prozent bei 2,66 Millionen Fernsehenden lief es ordentlich, bei den Jüngeren resultierten hingegen schlechte 3,5 Prozent aus einer Reichweite von 0,31 Millionen - allerdings auch nach einem schwachen Vorprogramm und gegen ein starkes Konkurrenzangebot, denn das große «Germany's Next Topmodel»-Finale zog viele junge Menschen zu ProSieben. Mit einer ähnlichen inhaltlichen Ausrichtung fuhr «Günther Jauch» am Sonntagabend vergleichsweise schlecht. Zwar entsprachen 4,35 Millionen Zuschauer einem weit überdurchschnittlichen Marktanteil von 15,0 Prozent, doch schwächere Werte wurden zuletzt Ende Februar eingefahren. Bei den Jüngeren wurden sogar klar unterdurchschnittliche 5,6 Prozent bei 0,65 Millionen generiert, seit über drei Monaten lief es nicht mehr so schlecht für Jauchs Gesprächsrunde.

Ist die Präsenz der Europawahl bei ARD und ZDF hoch genug?
Ja, der Umfang der Berichterstattung ist genau richtig.
27,0%
Nein, die Präsenz ist nicht ausreichend.
27,0%
Die Europawahl bekommt sogar zu viel Aufmerksamkeit.
45,9%


Auch mit dem Themenkomplex Steuer- und Lohngerechtigkeit waren keine großen Sprünge möglich, wenngleich «Hart aber fair» und «Anne Will» hiermit zumindest im annehmbaren Bereich lagen. Plasberg holte am Montagabend mit 3,34 Millionen und 11,1 Prozent sogar die besten Werte seit Ende März, lag allerdings damit noch immer knapp unterhalb der Sendernorm. Bei den jüngeren Zuschauern lief es mit 3,7 Prozent bei 0,43 Millionen überdies einmal mehr mies. Gegenüber der Primetime-Dokumentation «Die Donau» verbesserte sich die Sendung allerdings in beiden Zuschauergruppen leicht, zuvor wurden nur 9,7 und 3,4 Prozent bei 2,87 Millionen verbucht. Anders sah es bei Anne Will aus, die mit 10,0 und 5,8 Prozent bei 1,16 Millionen ab 23:15 Uhr gegenüber den zuvor ausgestrahlten «Tagesthemen» leicht abgab. Die Nachrichten-Sendung verbuchte noch 11,5 und 6,4 Prozent bei 2,07 Millionen.

Auf eine eher schwache Woche muss auch «Markus Lanz» zurückblicken, vor allem die Dienstagsausgabe lief mit nur 9,9 Prozent bei 1,39 Millionen Interessenten nicht zufriedenstellend. Am Mittwoch ging man erst eine knappe halbe Stunde später auf Sendung, kam allerdings auf eine minimal höhere Sehbeteiligung von 1,40 Millionen. Ensprechend stieg auch der Marktanteil auf solide 12,2 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen jeweils 0,24 Millionen zu, was miesen 4,2 und 5,0 Prozent entsprach. Die schwächsten Zahlen bei allen Fernsehenden ab drei Jahren fuhr allerdings auch diesmal wieder «Beckmann» ein, der am Donnerstag ab 23:00 Uhr nur 0,83 Millionen an den vergessenen Krieg in Syrien erinnerte. Mit 6,6 Prozent wurde ein gewohnt miserabler Wert erzielt, bei den Jüngeren kamen 3,9 Prozent bei 0,22 Millionen zustande.

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