Hot oder Schrott

Sascha Tschorn

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Jetzt spricht die Branche Klartext: Was ist diese Woche unglaublich Hot und was großer Schrott? Diesmal: Schauspieler Sascha Tschorn, 1976 in Berlin geboren. Er spielte schon Rollen in «Alarm für Cobra», war seit 2008 und bis 2011 in «Rote Rosen» zu sehen und gibt in der neuen ZDF-Telenovela «Wege zum Glück» (werktags, 16.15 Uhr) derzeit den Fiesling Kilian.

HOT
Dass alte Stoffe mit Phantasie und Witz wieder zu etwas Neuem und damit zu einem unterhaltsamen und spannenden TV-Ereignis werden können, hat die BBC mit der zweiten Staffel «Sherlock» bewiesen, deren letzte Folge „Der Reichenbachfall“ ich am Pfingstmontag in der ARD sehnsüchtig erwartet habe. Der Meisterdetektiv ist im 21. Jahrhundert angekommen, ist stolzer Besitzer eines Smartphones und verzichtet dank des Erfinders des Nikotinpflasters sogar auf sein Markenzeichen, die Pfeife. Und trotzdem ist er noch immer das gleiche kauzige wie geniale Kombinationsgenie, das mich schon als Jugendlicher so fasziniert hat. Großen Anteil an dieser absolut gelungenen Neuauflage hat nicht zuletzt auch der kantige Benedict Cumberbatch, der den Sherlock Holmes verkörpert. Würde mir unsere Maske nicht jeden Tag die Frisur so streng nach hinten frisieren, könnte man sehen, dass ich unglaubliche Ähnlichkeit mit ihm habe! Mein Fazit: Primetime-Unterhaltung vom feinsten, wie ich sie im deutschen Fernsehen so oft vermisse. Ich freue mich auf die dritte Staffel!


SCHROTT
Aber nicht immer kann man darauf bauen, dass Altbewährtes auch heute noch funktioniert. Was in den 60er und 70er Jahren unter dem Namen «Grand Prix Eurovision de la Chanson» noch der Völkerverständigung im Europa gedient haben mag und für die Sieger oft Start einer großen internationalen Karriere war, ist heute nicht mehr als körperlose Glitzerwelt für einen Abend. Jedes Jahr die gleichen, fluffigen Popsongs, die man beim letzten Takt schon wieder vergessen hat und nur dank gefühlt hundertfacher Wiederholung innerhalb der endlosen Sendung immer wieder ins Ohr, aber lange nicht in die Seele, bekommt. Da helfen leider weder der moderne Name «Eurovision Song Contest» noch der deutsche Versuch, das Ganze mit dem Allheilmittel Castingshow ins Jahr 2012 zu transportieren. Ein Gutes hatte diese Veranstaltung allerdings: Der Text für die Dreharbeiten diese Woche saß schon am Samstagabend, denn von meinen Drehbüchern ablenken konnte mich der ewig gleiche Takt zum Glück nicht.

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