Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Jennifer Carpenter

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«Dexter»-Star Jennifer Carpenter traf Quotenmeter.de und plauderte über die erfolgreiche US-Serie. Quoten seien für sie nicht so wichtig, sagte sie in dem Gespräch. Außerdem: Warum «Dexter» die einzige Serie ist, die vom US-Autorenstreik profitieren konnte.

Frau Carpenter, waren Sie schon jemals zuvor in München?
Nein, das ist das erste Mal und deshalb habe ich meine dreistündige Walking-Tour durch die Stadt auch sehr genossen.

Was mögen Sie besonders an Ihrer aktuellen Serie «Dexter»?
Ich mag es, dass man nie weiß, was als nächstes passiert. Bei uns ist wirklich alles möglich.

Die Serie löst aber auch Diskussionen aus – sie läuft im Abendprogramm: Denken Sie, dass sie möglicherweise eine Gefahr für Kinder darstellt?
Ich finde, dass Eltern ihre Kinder nicht alleine lassen sollten beim Fernsehen. Sie sollten dabei auf sie aufpassen. In Europa ist das ähnlich, wobei man sagen muss, dass Fernsehen in Europa anders funktioniert als bei uns in den USA. Am Samstag und Sonntag wird in Europa viel ferngesehen, bei uns schaut samstags kaum jemand.

Wie sieht ein typischer Drehtag am Set von «Dexter» aus?
Ich bin ja nicht die Hauptfigur der Serie, deshalb ist es für mich nicht ganz so hart wie für Michael C. Hall. An langen Drehtagen ist es aber so, dass ich vor dem Sonnenaufgang aufstehe, dann fahren wir ans Set. Zwischen den Szenen ist es oftmals schrecklich langweilig – und erst wenn die Sonne wieder untergegangen ist, komme ich nach Hause.

Wie wichtig sind für Sie für die Zuschauerzahlen der Sendung?
Für mich sind sie nicht wichtig. Ich freue mich aber zu merken, dass viele Menschen sehr enthusiastisch sind, was «Dexter» angeht – das ist nicht nur in den USA so, sondern auch in Europa. In Spanien und London sind die Menschen fast ausgeflippt, als wir dort waren.

Wie sehr wurde «Dexter» eigentlich vom Autorenstreik getroffen?
Ich würde sagen, dass «Dexter» die einzige Serie ist, die vom Autorenstreik profitiert hat. Wir hatten unsere Staffel gerade beendet, als der Autorenstreik begann. Geplant war eine Pause von etwa vier Monaten – und das war genau die Zeit des Streiks. Weil andere Serien davon betroffen waren, verlegte man uns sogar ins CBS-Programm, was dazuführte, dass wir neues Publikum für das Programm begeistern konnten.

Haben Sie vor dem Start der Serie eigentlich überhaupt an einen Erfolg geglaubt?
Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, habe ich mich sofort in den Stoff verliebt. Ich fand «Dexter» toll, aber ich war mir sicher, dass das als Serie nicht funktionieren würde. Man muss sagen, dass ich das einzige Cast-Mitglied war, das so dachte. «Dexter» war so anders und so gefährlich – aber genau das ist es, was die Menschen heute lieben.

Wieso lieben Sie «Dexter»?
Er ist Amerikas beliebtester Serienkiller. Ich finde das auf eine gewisse Art ganz witzig. Man darf nicht alles so ernst nehmen: Denken Sie mal an Tony von den «Sopranos», den sehe ich immer mit so einem dämlichen Grinsen vor mir. Dexter ignoriert beispielsweise jede Form von Dunkelheit, der normale Mensch fürchtet sich ein bisschen davor. Das bewundern manche Zuschauer vielleicht.

Können Sie eigentlich Blut sehen?
Ich mag Blut eigentlich nicht, ich habe mein Gehirn aber inzwischen ein bisschen trainiert. Ich bin begeistert von den tollen Special-Effects-Leuten bei uns am Set, die wirklich tolle Arbeit leisten. Ich kann inzwischen im Kopf also umswitchen und weiß, dass das, was ich sehe, nur ein Fake ist.

Showtime hat bereits eine vierte und fünfte Staffel von «Dexter» bestellt: Wann beginnen die Dreharbeiten für die vierte Runde?
Ende Mai starten wir. Das ganze Team freut sich sehr über die vierte und fünfte Staffel, die nun sicher ist. Es ist gut, wenn man früh über einen recht langen Zeitraum planen kann, so können die Autoren beim Erfinden der Geschichten noch etwas weiter ausholen.

Das bringt mich aber zur Frage, wie lange das Konzept der Serie, das Konzept des freundlichen Serienkillers, überhaupt funktioniert?
Ich denke, dass das noch eine Weile funktionieren kann. Wir machen in keiner Season das Gleiche. Nur wenn man sich immer wieder verändert, bleibt man frisch. Und da achtet unser Team wirklich darauf.

Denken Sie denn, dass die Finanzkrise Auswirkungen auf «Dexter» haben wird?
Sagen wir es so: Es würde mich nicht wundern. Ich kann mir schon vorstellen, dass wir vielleicht irgendwann noch mehr an einem Tag drehen müssen.

Bleibt Ihnen eigentlich überhaupt noch Freizeit?
Wir drehen viereinhalb Monate an «Dexter». Den Rest des Jahres habe ich zu meiner freien Verfügung. Da kann ich Filme machen, Theaterspielen oder mich auch einfach mal erholen.

Und was steht zur Zeit bei Ihnen an?
Die Küche müsste bei uns mal renoviert werden – meine Schwester erwartet zur Zeit ihr erstes Kind – langweilig wird es also nicht.

Letzte Frage: Waren Sie eigentlich Fan von «Six Feet Under»?
Ja, das war ich.

Vielen Dank für das Interview.

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