Die Kritiker

«Dekker & Adi»

von
Story
Thomas Dekker hat einen scheinbar harmlosen Auftrag: Er soll für einen gewissen Van Deik mit seinem Truck einen Container vom Hamburger Hafen nach Casablanca transportieren. Mit dem Geld, das er für diesen Auftrag bekommt, hofft er die Ausbildungsversicherung seines Sohnes Tommy bezahlen zu können. Dekker weiß nicht, wie ihm geschieht: Im nächtlichen Hamburger Hafen versucht das BKA, ihn zu verhaften. Nur durch ein waghalsiges Fahrmanöver gelingt es ihm, die Polizei abzuschütteln und in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen.

Als Dekker wenig später an einer verlassenen Uferstraße das Zollsiegel des Containers öffnet und die Ladung inspiziert, staunt er nicht schlecht: Hinter Kartons mit Kleidung verborgen steht eine gestohlene Druckmaschine aus der Bundeszentralbank - eine Maschine, die Banknoten für die afrikanische Republik "Cabo de Prata" druckt. Dekker ruft seinen Auftraggeber Van Deik an und weigert sich, die Maschine weiter nach Casablanca zu fahren - er verlangt ein Treffen in der Nähe. Auf dem Weg dahin wirft sich ihm der gescheiterte Schauspieler Suleyman Abbas Hadji Ali Adayam, genannt Adi, vor den Truck, um seinem trostlosen Leben ein theatralisches Ende zu setzen.

Dekker tritt in die Eisen und sein Truck kommt wenige Zentimeter vor Adi zum Stehen. Kaum ist er aus dem Führerhaus gestiegen, will sich Adi schon vor ein anderes Fahrzeug werfen. Dekker kann ihn gerade noch von der Straße ziehen, aber er hat keine Zeit, um sich um einen suizidgefährdeten Türken zu kümmern. Kurzerhand schlägt er ihn K.O. und nimmt ihn mit.

Darsteller
Mark Keller («Alarm für Cobra 11») st Thomas Dekker
Kaya Yanar («Was guckst du?!») ist Adi
Michael Lott («Alles außer Sex») ist Van Deik
Judith Kernke («Wo ist Fred?») ist Sabine Dekker

Kritik
Aus dem Hause action concept kommt der neue Sat.1-Film «Dekker & Adi», der Ex-«Cobra 11»-Kommissar Mark Keller als Trucker zeigt. Eines sollte von vornherein klar sein: Tiefgang und brillante Dialoge sollte man von dem 90-Minüter daher nicht erwarten. Aber: Macht so etwas einen Film von Anfang an schlecht? Eigentlich nein. Denn «Dekker & Adi» hat durchaus seine Stärken. Mark Keller und Kaya Yanar zählen ganz klar dazu.

Vor allem Comedian Yanar ist ein Glücksgriff für den Film – es wäre sicherlich nicht verwunderlich, wenn der «Was guckst du?!»-Star künftig häufiger in Filmrollen zu sehen wäre. Er spielt den Türken Adi, der sich umbringen will und keinen Weg unversucht lässt, aus dem Leben zu scheiden. Bis er erkennt, dass Trucker Dekker ihn braucht. Dekker ist die typische Mark Keller-Figur, die sich mit allen Mitteln durch das Leben schlagen muss.

Darüber hinaus hat Dekker Probleme mit seiner Ex-Frau, deren neuer Mann den gemeinsamen Sohn adoptieren will. Dass seine ehemalige Gattin genau immer dann anruft, wenn es für ihn brenzlig wird, er sich also in wilden Schlägereien oder Verfolgungsjagden befindet, gerät zu einem witzigen Running-Gag in dem Road-Movie. Im Übrigen: Den Sohn von Dekker spielt Mark Kellers 12-jähriges Kind – und dieses macht diesen Job überaus gut. Hier steht möglicherweise eine große Karriere als Schauspieler an.

Beeindruckend sind auch die Bilder aus fernen Ländern, die Dekker mit seinem Truck durchquert, die mit wunderbaren musikalischen Klängen unterlegt sind. Eine neue Version des Rock-Klassikers „Sweet Home Alabama“ sorgt für Gänsehautatmosphäre, die zudem noch einen aktuellen Bezug hat. Spätestens seit Kid Rocks-Hit „All summer long“ ist der Hit von Lynyrd Skynyrd wieder in aller Munde.

Aber der Film hat auch Schwächen: Neben einigen Logikfehlern (in einem geschlossenen LKW ist es nicht hell), ist vor allem das Ende des Films unheimlich plakativ, so wie man es bereits vom ein oder anderen Film der Firma action concept gewohnt ist. Wer sich daran nicht stört, wird Spaß haben am Sat.1-Roadmovie. Die ersten 75 Minuten sind in jedem Fall sehenswert, auch wenn sie die ein oder andere kleine Länge haben.

Sat.1 zeigt «Dekker & Adi» am Donnerstag, 10. Juli 2008, um 20.15 Uhr.

Mehr zum Thema... Dekker & Adi
Kurz-URL: qmde.de/28405
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