Die Kritiker

«Majestät: Die Märchenkönigin»

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Inhalt
Das scheinbar märchenhafte und privilegierte Leben der „Queen von Dänemark“ wird in «Majestät: Margarethe und ihr Prinz von Dänemark» behandelt. 1940 wurde Margarethe neben zwei anderen Töchtern geboren. Das Problem: Man brauchte dringend einen Thronfolger. Da Christian der X. Potenzial in ihr sah, wurde 1953 die Verfassung geändert und die Rolle der Königin wartete auf sie. Doch vorerst war es ihr danach, das Leben zu genießen. Sie studierte, lebte in einer völlig gewöhnlichen Wohngemeinschaft und unternahm Reisen.

1972 starb plötzlich ihr Vater Frederik und somit war sie bereits mit 32 Jahren Königin von Dänemark. Den passenden Mann, Prinzgemahl Henrik, hatte sie bereits gefunden und mit ihm zwei Kinder gezeugt. Nun lastete ein unheimlich großer Druck auf ihr. Henrik stand schon immer im Schatten seiner angesehenen Frau, doch als er auch noch hinter seinen Sohn Frederik treten musste, war ihm das zu viel: Die erste große Krise im Königshause wurde publik. Dass die nicht lange anhielt, beweisen glückliche Bilder aus heutiger Zeit.

Kritik
Eine Entwarnung vorweg: Bei «Majestät» handelt es sich nicht um eine Dokumentation, die nur aus Lobhuldigungen besteht. Oft ist es so, dass die jeweils portraitierte adelige Person nur von der guten Seite beleuchtet wird und die negativen Aspekte ausgeklammert werden. Zum Glück wird hier auch (im geringen Maße) Kritik zugelassen, was den Sympathiepunkten der Produktion gut tut.

Zu Beginn wird die Frage gestellt, ob es sich bei Margarethes Aufstieg um einen märchenhaften Lebensweg handelt. Gezeigt werden Bilder aus naher Vergangenheit. Die Traumhochzeit ihres Sohnes Frederik mit Mary hatte einen perfekten Anschein. Unterstützend geben Weggefährten wie Annelise Bistrup, eine Expertin der Königin, Kommentare zu den Vorkommnissen ab.

Nach der kurzen Exposition wird der Zuschauer in die Vergangenheit geführt. Steffen Höberg, ein renommierter Historiker, erzählt davon, dass nur wegen ihr die Verfassung geändert wurde. An dieser Stelle wird auch gut geschildert, welcher Druck auf ihr gelastet haben muss. Schließlich haben nur alle Dänen darauf gewartet, sie als Königin zu sehen.

Auch Persönliche Ausschnitte, wie die Zeit in der WG, werden gezeigt und sorgen dafür, dass sie immer sympathischer wird. Die von der Presse betitelte „Krise“, die vor wenigen Jahren anstand, wird hier nochmals entkräftet. Jan Egesberger, ein absoluter Gegner der Monarchie, darf gegen Ende auch kurz zu Wort kommen, allerdings fragt man sich hier, ob nicht ein bisschen offenkundige Kritik besser gewesen wäre.

Am Ende wurde dann leider etwas zu dick aufgetragen. Mit der Feststellung, dass das „Märchen“ weitergeht, schließt das Werk. Diesen Satz hätte man sich sicherlich sparen können. Insgesamt ist die Dokumentation aber zu empfehlen, da sie auch Menschen, die sich nicht für Monarchie interessieren, in das Sujet einführt.

Das ZDF zeigt «Majestät: Margarethe und ihr Prinz von Dänemark» am Dienstag, den 1. Juli 2008, um 20.15 Uhr.

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