Die glorreichen 6

Die glorreichen 6 – Remakes, die das Original schlagen (Teil III)

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Neuverfilmungen genießen noch immer einen schlechten Ruf. Dabei gibt es einige von ihnen, die ihre Vorlagen überbieten – wie Disneys zweite Version von «Das hässliche Entlein».

Die Handlung


Filmfacts: «Das hässliche Entlein»

  • Regie: Jack Cutting, Clyde Geronimi
  • Produktion: Walt Disney
  • Musik: Albert Hay Malotte
  • Animation: Milt Kahl, Eric Larson, Milt Neil, Stan Quackenbush, Archie Robin, Paul Satterfield, Riley Thomson
  • Layout: David Hilberman
  • Veröffentlichungsjahr: 1939
  • Laufzeit:9 Minuten
  • FSK: ohne Altersbeschränkung
Es ist eine der bekanntesten Geschichten des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen:
Ein junges Entlein wird von seinen Eltern aufgrund seines abstoßenden Aussehens missachtet. Als es sich auch bei ersten Geh- und Schwimmversuchen tollpatschig anstellt, wird es verstoßen. Traurig und einsam irrt der junge Schwimmvogel umher, nicht wissend, wo er hingehört und was er mit sich anfangen soll.
Doch dann stellt sich heraus, dass das hässliche Entlein gar kein Entlein ist – sondern ein junger Schwan.

Das Original und die Neuauflage


Walt Disney und seine Trickzeichner adaptierten «Das hässliche Entlein» bereits 1931 – im damals für das Studio typischen Stil: Der Schwarz-Weiß-Cartoon hat knollenartig geformte Figuren und andere Figuren, die primär aus dicken, schwarzen Strichen bestehen. Der Cartoon besteht aus Slapstick und hat ein turbulentes Finale, in dem sich das hässliche Entlein als Held erweist.
Die Version von 1939, nach Disneys Zählung der Abschluss der sogenannten "Silly Symphonies"-Reihe, hingegen weißt den Zeichenstil auf, der gemeinhin mit dem Disney-Hause assoziiert wird: Rundliche, ausdrucksstarke Figuren vor aufwändigen, gemalten Hintergründen. Zudem ist das Remake ruhiger erzählt und näher an Andersens Original, wenngleich es sich noch immer, disneytypisch, Freiheiten rausnimmt – so kommt das Happy End für den jungen Schwan viel früher, zudem verzichtet die Handlung der Disney-Version auf menschliche Eingriffe.

Die 6 glorreichen Aspekte von «Das hässliche Entlein»


Der 1939 uraufgeführte Kurzfilm ist ein Paradebeispiel für die enorme Entwicklung des Zeichentrickfilms in den 30er-Jahren: Vergleicht man ihn mit seinem nur acht Jahre älteren Vorgänger, wird der rasante Lernfortschritt sowie die gesteigerte Ambition der Zeichenkünstler offensichtlich. Aus krude skizzierten Figuren werden ästhetisch ansprechende, durch ihre behutsame Vermenschlichung zur Identifikation einladende Wesen. Nicht nur für große Fans von Animationsfilmen sind die zwei «Das hässliche Entlein»-Filme Disneys somit aufgrund ihrer trickfilmhistorischen Position ein Muss.

Für den legendären Looney-Tunes-Animator Chuck Jones ist der 1939er «Das hässliche Entlein» einer der besten Cartoons aller Zeiten, was unter anderem der ausdrucksstarken Figurenzeichnung durch die einflussreichen Disney-Chefzeichner Milt Kahl und Eric Larson zu verdanken ist. Ihnen gelingt es, die Story komplett frei von Dialogen zu erzählen und universell verständlich zu machen. Verbunden mit der unaufdringlichen, aber effektiven Musik wird «Das hässliche Entlein» von 1939 zu einem feinen, rührenden, vollkommen zu Recht mit dem Oscar prämierten Kurzfilm, der mit wenigen, dezent eingesetzten Lachern die Geschichte seiner Hauptfigur eindrucksvoll erzählt.

«Das hässliche Entlein» ist auf den DVDs «Walt Disney Kostbarkeiten: Lustige Welt der Melodien», «Tiggers großes Abenteuer» und «Zauberhafte Märchenwelt 2» erschienen.

Kurz-URL: qmde.de/96767
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