Hintergrund

«Bull»: Michael Weatherly als Herz der Anwaltsserie

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Quotenmenter.de nimmt die neue Anwaltsserie «Bull» mit NCIS-Star Micheal Weatherly vor ihrem Free-TV-Start in Sat.1 genau unter die Lupe.

Anwaltsserien gibt es derzeit wie Sand am Meer, doch nicht jedes Format war in der jüngsten Vergangenheit ein Quotenerfolg. Während ABC mit «Notorius» einen Quotenflop verzeichnete, wurde Katherine Heigls «Doubt» schon nach zwei Ausstrahlung von CBS aus dem Programm geworfen. Besser lief es beispielsweise für das «Good Wife»-Spin Off «The Good Fight», aber auch Weatherlys «Bull» durfte sich über spektakuläre Quoten freuen. In den USA verfolgten die Anwaltsserie rund um den Verhaltensexperten Dr. Jason Bull im Durchschnitt über elf Millionen Zuschauer. Zur Premiere am 20. September 2016 schalteten sogar 15,56 Millionen Menschen ein. Mit diesen Traumwerten wurde «Bull» nicht nur zu einer der erfolgreichsten Serien-Neustarts der letzten TV-Season, sondern belegt mittlerweile auch den dritten Platz der meistgesehenen Serien in Amerika. Nicht verwunderlich, dass CBS erst die Episodenanzahl der ersten Staffel von 13 auf 22 ausweitete, sondern auch frühzeitig eine zweite Staffel bestellte.

Worum geht es in «Bull»?


Das Format basiert lose auf dem Leben des bekannten US-Psychologen und Fernsehmoderator Dr. Phil McGraw, der eine der renommiertesten Beratungsfirmen für Gerichtsprozesse gründete. In der Serie wird aus Phil McGraw zwar Dr. Jason Bull, doch auch die Hauptfigur erstellt mit Hilfe von Psychologie, Intuition und Daten Geschworenenprofile, um den Ausgang einer Gerichtsverhandlung vorherzusagen. Hinzu kommen seine außergewöhnliche Menschenkenntnis und unkonventionelle wissenschaftliche Methoden, die ihn vor Gericht so erfolgreich machen.

Schon die Inhaltsangabe macht deutlich, was auch Kritiker feststellten: Micheal Weatherly bildet das Herz der Serie. Seine Figur steht prominent im Fokus, um sie herum wird alles aufgebaut. Und dieses „Drumherum“ ist eigentlich nichts Außergewöhnliches: Ein typisches Procedural mit einem Fall der Woche, der sich überwiegend auf bekanntem Terrain bewegt. In der Auftaktfolge steht beispielsweise ein verzogener Millionärssohn im Mittelpunkt, der angeblich eine Schülerin erwürgt haben soll, in weiteren Folgen werden dann Themen wie Homosexualität, gendertypische Vorurteile, Vergewaltigungen, Diebstähle oder Betrug aufgegriffen. Alles Dinge, die Krimifans so oder so ähnlich in vielen anderen Formaten schon gesehen haben. Im Team von Jason Bull lassen sich zwar auch einige ungewöhnliche Figuren, wie etwa ein Stylist finden, aber trotzdem liegt der Fokus der Produktion auf ihrem Hauptdarsteller. Dies macht schon der Sendeplatz deutlich, denn nicht nur in Deutschland wird «Bull» nach einer neuen Folge «Navy CIS» ausgestrahlt, auch in Amerika diente die populäre Crime-Serie dem Neustart als Lead-In. Natürlich sollten dadurch die Fans von Michael Weatherly zum Dranbleiben bewegt werden – ein Plan, der zumindest in Amerika aufging. Ob er das auch in Deutschland tut, muss sich am 21. August noch zeigen, wenn Sat.1 die erste Staffel über die Bildschirme schickt.

Micheal Weatherly: Vom «Navy CIS»-Urgestein zum Serienleader


Vielen dürfte Micheal Weatherly vor allem durch seine Rolle des Anthony DiNozzo in «Navy CIS» ein Begriff sein, doch seine Schauspielkarriere startete er schon 1992 mit einer kleinen Gastrolle in der «Bill Cosby Show». Im Anschluss war er drei Jahre lang in einer Seifenoper namens «Loving» zu sehen, bis er 1998 eine Hauptrolle an der Seite von Jennifer Garner in der kurzlebigen Dramaserie «Significant Others» ergatterte. Trotz intensiver Fernsehpräsenz durch Gastauftritte in «Jesse», «Charmed» oder «Ally McBeal» gelang ihm erst im Jahr 2000 mit «Dark Angel» an der Seite von Jessica Alba sein Durchbruch. Dort mimte er zwei Jahre lang Logan Cale alias Eyes Only, der mit Max gegen Korruption und Verbrechen kämpft. Zwar war Weatherly in den Folgejahren in Filmproduktionen, wie «The Mystery of Natalie Wood» oder «Her Minor Thing» zu sehen, doch seine bekannteste Rolle ist ganz klar die des Anthony DiNozzo in «Navy CIS». Ab 2003 wurde Weatherly Teil des Hauptcasts der Krimiserie, der er bis 2016 die Treue hielt. Als er dann nach 13 Jahren seinen Ausstieg aus «Navy CIS» verkündete, ging ein trauriges Seufzen durch die Serienwelt, denn Anthony DiNozzo hat sich in über 300 Folgen seinen Weg in das Herz der Zuschauer gebahnt. Nie verlegen, immer mit einem lustigen One-Liner auf den Lippen, war er fester Bestandteil der Krimiserie und aus dieser nicht mehr wegzudenken. Doch 13 Jahre sind eine lange Zeit für einen Schauspieler, weshalb in Weatherly der Wunsch nach Veränderung aufkam. Trotzdem wollte der Darsteller die Zeit nach seinem Ausstieg ganz locker angehen und erst einmal eine Pause einlegen. In dieser wollte er sich Gedanken darüber machen, wie es beruflich für ihn weitergehen soll. Doch dann kam alles anders, denn das Skript von «Bull» wurde ihm von CBS vorgelegt und weckte sein Interesse.

In einem Interview gestand Micheal Weatherly nun, dass es vor allem das Team hinter der Serie war, welches seine Aufmerksamkeit erregte. Denn das Procedural stammt aus der Feder von Paul Attanasio, der mit «Dr. House» Fernsehgeschichte schrieb und «In Treatment»-Schöpfer Rodrigo Garcia. Als Executive Producer konnte Steven Spielberg gewonnen werden. Bei einem solchen Team ist ein Serienerfolg quasi vorprogrammiert, was auch Weatherly bewusst war. Natürlich sind Parallelen zu seinem Charakter aus «Navy CIS» auf den ersten Blick nicht von der Hand zu weißen, doch für den Darsteller ist Bull kein DiNozzo 2.0. Vielmehr ist es eine Figur, die mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und deren Talent oftmals eher Fluch als Segen ist. Im Verlauf der Serie erfahren die Zuschauer mehr über Bulls Privatleben und die Probleme, die ihn beschäftigen. Für die Darstellung des Charakters hat sich Weatherly von Hugh Laurie und dessen Leistung in «Dr. House» inspirieren lassen. Denn letzterem gelang es eine ikonische Figur zu erschaffen, die vor allem von ihrem trockenen Humor geprägt ist, während der NCIS-Veteran vor allem eine zynische Seele darstellen möchte, der es aber trotz allem nicht an Optimismus fehlt. Zuschauer und Kritiker gleichermaßen loben Michael Weatherly für seine Leistung in Bull, wo er erneut einen Charakter geschaffen hat, der schnell die Gunst des Publikums gewinnt. Es ist letzten Endes sein schauspielerisches Talent, mit der die Serie steht und fällt, auch wenn der Hauptfigur, wie in vielen anderen Krimi- und Anwaltsserien, erneut ein brillantes Team zur Seite steht. Mit «Bull» hat Micheal Weatherly erfolgreich den Weg vom TV-Sidekick zum Leaddarsteller vollzogen und mit seiner ersten eigenen Serie einen vollen Erfolg gelandet. Einen Erfolg, für den er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Produzent maßgeblich mitverantwortlich ist. Doch er ist auch der großen Fanbase des Darstellers geschuldet, die ihm auch nach «Navy CIS» treu zur Seite steht.

Ob die deutschen Zuschauer genauso begeistert von seiner Darstellung des Dr. Jason Bull sind, wird sich am 21. August 2017 zeigen, wenn Sat.1 die erste Folge von «Bull» um 21:15 Uhr ausstrahlt. In weiteren Rollen sind Freddy Rodriges («The Night Shift»), Geneva Carr («Criminal Intent – Verbrechen im Visier»), Christopher Jackson («Hamilton»), Jamie Lee Kirchner («The Mob Doctor») und Annabelle Attanasio («The Knick») zu sehen. Als Gastdarsteller erwartet die Zuschauer im Verlauf der ersten Staffel unter anderem Isaiah Washington («Greys Anatomy», «The 100»), Jill Flint («The Night Shift») oder Kurt Fuller («Good Wife», «Supernatural»).

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
19.08.2017 12:49 Uhr 1
Habe schon nach Folge 1 hingeschmissen.....anscheinend scheint diese Serie, jedenfalls laut facebook, zu 98,9pro fast NUR für Frauen interessant zu sein! Verstehe ich nicht....fand es nur langweilig! Und, für diese Serie hat er tatsächlich "Navy CIS" verlassen....das ist für mich nicht nachvollziehbar.
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