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Markus Gürne: ‚Menschen verstehen die Wirtschaft mehr denn je‘

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Er ist Leiter der ARD-Börsenredaktion, Moderator von «Plusminus» und künftig auch Teil des Moderatoren-Teams des «Forum Wirtschaft» bei phoenix. Vor seinem Debüt in der Sendung hat Markus Gürne mit Quotenmeter.de über Wirtschaftsberichterstattung im deutschen Fernsehen gesprochen.

Nachfolger von Tom Buhrow zu werden, der über viele Jahre den «Tagesthemen» ein Gesicht gab und inzwischen Intendant des WDR ist, ist sicher nicht einfach. Thomas Roth kann als Anchor der «Tagesthemen» ein Lied davon singen. Doch nicht nur Thomas Roth tritt in große Fußstapfen, auch – etwas abseits des ganz großen Rampenlichts – Markus Gürne. Er präsentiert am Sonntag, 29. Mai um 13 Uhr erstmals das «Forum Wirtschaft» beim Informationssener phoenix. Der Sender selbst bezeichnet das Format als das wichtigste Diskussionsformat für Wirtschaftsthemen. Gürne stellt darin künftig im Wechsel mit ZDF-Chefredakteur Peter Frey und Handelsblatt-Chefredakteur Sven Afhüppe die Fragen.

Dass die Wirtschaft allgemein als ziemlich trockenes Thema gilt, weiß Gürne dabei. Er ist einer der bekanntesten Wirtschafts-Journalisten des Landes. Im Ersten ist er regelmäßig als Moderator der «Börse vor acht» zu sehen, leitet darüber hinaus das Börsen-Ressort der ARD. Seit drei Jahren präsentiert er zudem «Plusminus» im Ersten. Die «Börse vor acht» im Ersten soll nun auch ein bisschen Vorbild für seine phoenix-Sendung sein, sagte der Moderator in dieser Woche am Rande der ersten Aufzeichnung der Diskussionsrunde. Bei der «Börse vor acht» würden ihm die Zuschauer oft sagen: „Mich interessiert das Thema nicht, aber ich weiß, dass es wichtig ist. Bei Euch in der Sendung verstehe ich es am ehesten.“ Das Geheimnis also, meint Gürne, sei das Thema in der Sprache und der Lebenswirklichkeit der Leute abzubilden. „Das klappt ganz gut.“ Das «Forum Wirtschaft» sei also eher für jedermann gemacht, aber so interessant mit neuen Informationen oder aus anderen Perspektiven, das auch Fachleute dranbleiben.

Heißt also auch: Wirtschaftsbosse, das „normale Volk“ – „ich will sie alle erreichen“, meint Gürne zwinkernd. Und Wirtschaftsberichterstattung, davon ist der 45-Jährige absolut überzeugt, ist heute wichtig wie eh und je. „Die Ereignisse der Vergangenheit haben ja gezeigt, dass man genau hinsehen muss. In der Tat ist vieles schief gelaufen“, sagt Gürne mit Blick auf die vergangenen Schlagzeilen bei Konzernen wie VW und Deutscher Bank. „Das ist für ein Land, für das der Export qualitativ hochwertiger Güter immens wichtig ist, eine schwierige und auch durchaus gefährliche Situation. Wir haben in unserem Land kaum Rohstoffe, umso mehr müssen die Produkte " Made in Germany" top sein, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Denn auch die Konkurrenz wird härter. Daher lohnt es sich, Themen aus Wirtschaft und Finanzen näher zu beleuchten, nachzufragen, zu diskutieren. Auch gerne lebhaft und kontrovers. Nur so kommt man weiter.“

Die Menschen verstehen mehr denn je, dass Wirtschaft mehr ist als Unternehmen, Industrie, Gewinne oder Tarifrunden. Wirtschaft ist ein ganz wesentliches Element einer Gesellschaft. Denn Wirtschaft kann Wohlstand bringen, Stabilität einer Gesellschaft und eines jeden Einzelnen. Das merke ich an den Zuschriften von Zuschauern bei der «Börse vor acht» und bei «Plusminus», aber auch jüngst bei unserer Bühne auf der Finanzmesse Invest im direkten Gespräch mit den Zuschauern.
Markus Gürne
Dabei habe er zuletzt erkannt, dass die Menschen „mehr denn je“ verstehen würden, dass Wirtschaft mehr ist als Unternehmen, Industrie, Gewinne oder Tarifrunden. Wirtschaft sei vielmehr ganz wesentliches Element einer Gesellschaft, weil sie Wohlstand bringen kann und letztlich Stabilität einer Gesellschaft und somit eines jeden Einzelnen ist. „Das merke ich an den Zuschriften von Zuschauern bei der «Börse vor acht» und bei «Plusminus», aber auch jüngst bei unserer Bühne auf der Finanzmesse Invest im direkten Gespräch mit den Zuschauern. Dort haben wir in neun großen Podiumsrunden den Zusammenhang von Wirtschaft, Politik und Finanzmarkt aufgezeigt. Die Resonanz ist groß beim Thema Wirtschaft. Das gefällt mir und umso besser, dass wir bei Phoenix so eine tolle und große Fläche haben, dies Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten“, sagt Gürne zu Quotenmeter.de.

In «Forum Wirtschaft» habe Gürne nun noch mehr Möglichkeiten, vor der Kamera authentisch zu sein. Das versuche er auch schon bei seinen anderen Formaten. Einen „neuen“ Markus Gürne sollen die Zuschauer also nicht erwarten. Außerdem, meint er: „Diskussionsrunden leben ja von den Gästen. Und je nachdem, wie die miteinander umgehen, muss man reagieren. Ich bin ja nach vielen Jahren als Auslandskorrespondent in den Krisengebieten der Welt erfahren“, erklärt der 45-Jährige und fügt an: Schauen wir mal. Und dann geht seine Premiere auch schon los. „Deutschlands Konzerne im Umbruch: Gelingt der Strukturwandel?“ ist das erste große Thema, Gäste der Sendung, die in der Zentrale der Deutsche Börse AG produziert wird, sind dabei unter anderem Michael Vassiliadis, Vorsitzender IG BCE, Prof. Reint E. Gropp, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, sowie Ingrid Hofmann, Geschäftsführende Gesellschafterin I.K. Hofmann GmbH.

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