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Jennifer Lawrence: Der Weltstar von nebenan

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Zum Start von «Die Tribute von Panem - Mockingjay, Teil 1» widmet sich Quotenmeter.de ausführlich der Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence, der durch die Filmreihe der ganz große Durchbruch gelang.

Ich mag an Katniss, dass sie eine Jeanne d'Arc der Zukunft ist. Keine Lara Croft oder so ein James-Bond-Charakter. Sie zieht an Stelle ihrer Schwester in einen Krieg, von dem sie keine Ahnung hat, ob sie ihn überleben wird. Sie hat bis zum Ende Angst. Und das sieht man ihr auch an!
Jennifer Lawrence über ihre Rolle der Katniss Everdeen
Sie ist eine der derzeit gefragtesten Schauspielerinnen der Welt. Mit ihren 24 Jahren kann sie bereits auf eine dreistellige Anzahl an internationalen Award-Gewinnen zurückblicken. Sie ist nicht nur der Star eines der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten, sondern auch das Idol einer ganzen Generation. Innerhalb von vier Jahren wurde sie insgesamt dreimal für den Oscar nominiert. Für ihre Hauptrolle in der melancholischen Tragikomödie «Silver Linings» gewann sie den Goldjungen im Jahr 2013 – und spätestens als sie beim Gang auf die Bühne lachend über ihr bodenlanges Kleid stolperte, hatte sie auch ihre letzten Skeptiker charmant um den Finger gewickelt. Die Rede ist von Jennifer Shrader Lawrence. Einer Frau, die den Begriff des „Hollywoodstars“ nahezu im Alleingang der heutigen Zeit angepasst hat.

Dem Image der von der Traumfabrik hervorgebrachten Diva hat die gebürtig aus Kentucky stammende Aktrice gekonnt ein Schnippchen geschlagen. Sie gehört zu den Lieblingsschauspielerinnen von Regisseuren wie David O. Russell, der sie schon zweimal in einem seiner oscarnominierten Dramen besetzte und sie auch für sein nächstes Projekt «Joy» bereits gecastet haben soll. Dennoch spaziert Jennifer Lawrence wie selbstverständlich und auf Du und Du mit ihrem Fans über die roten Teppiche dieser Welt – erst kürzlich zu sehen bei der Weltpremiere des dritten «Die Tribute von Panem»-Teils «Mockingjay, Teil 1» in London. Das starke Image einer jungen Frau, die sich in Interviews selbst schon mal als „eigentlich ziemlich doof“ bezeichnet.

Umso tragischer, dass ausgerechnet eine so bodenständig-realistische Prominente in diesem Jahr ihrer eigenen Popularität zum Opfer fiel. Als im August dieses Jahres Unbekannte auf private Fotoarchive diverser US-amerikanischer VIPs zugriffen und Nacktbilder von Stars wie Rihanna, Kate Upton und Kirsten Dunst im Internet veröffentlichten, gehörte auch Jennifer Lawrence zu den Geschädigten. Öffentlich empörte sich die Blondine mit Nachdruck über die vermeintliche Selbstverständlichkeit, mit welcher Außenstehende an ihrem Privatleben teilhaben würden. Die Schauspielerin zog sich zurück und machte in den Sommermonaten vorzugsweise Schlagzeilen mit ihrer Kurzzeitbeziehung zu Coldplay-Frontman Chris Martin. Jetzt im November, pünktlich zur Weltpremiere des vorletzten «Panem»-Filmes und rechtzeitig zur Award-Season 2014/2015, wo ihr auch in diesem Jahr ein aktives Mitmischen zugetraut wird, meldet sich der bekennende «Dumm und dümmer»-Fan zurück auf Leinwand und Bildschirm. Ihr Ass im Ärmel für die anstehenden Preisverleihungen: das intensive Drama «Serena», in welchem Lawrence zum dritten Mal an der Seite von Bradley Cooper zu sehen ist.

Susanne Bier erzählt in ihrer 17. Regiearbeit von einem Paar in den späten Zwanzigerjahren, das sich in North Carolina ein eigenes Imperium im Holzgeschäft aufbaut, jedoch an privaten Differenzen zerbricht. Nach ihren Performances in «Winter’s Bone», «Silver Linings» sowie «American Hustle» stellt «Serena» vielleicht die Krönung ihrer bisherigen Karriere dar. Auch deshalb, weil man die 24-jährige Schönheit hier in ihrer bislang stärksten Rolle erlebt.

Bevor das Publikum ab dem 18. Dezember in den Genuss von Jennifer Lawrence als ambivalente Holzbaronin kommt, steht mit «Die Tribute von Panem – Mockingjay, Teil 1» allerdings zunächst die Rolle auf dem Programm, mit der die Tochter eines Betonbaufirmeninhabers und einer Kindercampleiterin der breiten Masse bekannt wurde. Während ihr Schauspielkollege Robert Pattinson erst vor kurzem in einem Interview zugab, froh über die Beendigung des ihn bekanntmachenden «Twilight»-Franchises zu sein, ließ JLaw, wie Lawrence von den Medien mittlerweile getauft wurde, am Rande der «Panem»-Weltpremiere das genaue Gegenteil verlauten. So sei sie „wirklich traurig“ über den Schluss der Reihe – und unterstreicht damit einmal mehr ihr Image des auf dem Boden gebliebenen Hollywoodstars. Immerhin verdankt sie ihrer Rolle der Katniss Everdeen, ebenjener Kampfamazone des «Panem»-Kosmos‘, weite Teile ihrer Karriere.

Bei den Fimfestspielen von Venedig 2008 als Beste Nachwuchsschauspielerin für ihre Leistung in «Auf brennender Erde» ausgezeichnet, setzte Jennifer Lawrence mit ihrer Breakthrough-Performance in «Winter's Bone» ein großes Ausrufezeichen hinter ihren Status als „Hollywoods nächster Superstar“. In dem 2011 für vier Oscars nominierten White-Trash-Drama von Debra Granik spielt die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten gerade einmal 19-jährige unter anderem an der Seite von John Hawkes und begeisterte auf Anhieb die Massen. Die bis dato vorzugsweise in kleineren Serienproduktionen wie «Medium» oder «The Bill Engvall Show» zu sehende Schauspielerin öffnete sich so wohl auch die Tore zur Traumfabrik. Bevor man sie 2012 schließlich für die Hauptrolle in der Bestseller-Verfilmung «Die Tribute von Panem» castete, gesellte sie sich darüber hinaus zum «X-Men»-Cast und schlüpfte in «Erste Entscheidung» sowie «Zukunft ist Vergangenheit» in die Rolle der blauhäutigen Mystique. Erst vor Kurzem machten Gerüchte die Runde, man spiele mit dem Gedanken, diese Rolle nicht bloß weiter auszubauen, sondern ihr gar ein eigenes Spin-Off zu widmen. Angesichts Jennifer Lawrences Erfolgswelle wäre den Machern dieser Coup auf jeden Fall zuzutrauen.

2012 feierte schließlich die Leinwandadaption der Romantrilogie „Die Tribute von Panem“ Premiere. Unter dem Namen «Die Tribute von Panem – The Hunger Games» etablierte Regisseur Gary Ross («Seabisquit – Mit dem Willen zum Erfolg») nicht nur das neue Erfolgsgenre der Jugenddystopie, sondern trat obendrein eine einzigartige Erfolgsgeschichte los. International spielten alleine die ersten beiden Teile «The Hunger Games» und «Catching Fire» über eineinhalb Milliarden Dollar ein. Insider sehen für den dritten Teil bereits rekordverdächtige Ergebnisse an der Kinokasse voraus. In Deutschland kratzten die ersten beiden Filme zusammen an der 6-Millionen-Zuschauer-Marke. Und, soviel sei an dieser Stelle verraten, nicht nur inhaltlich hat «Mockingjay, Teil 1» das Potenzial, das bisherige Ergebnis im Alleingang zu pulverisieren. Auch auf dem Papier lesen sich erste Prognosen hervorragend. So offenbarte der Sprecher einer großen, deutschen Kinokette im Gespräch mit Quotenmeter.de, dass «Mockingjay, Teil 1» in Bezug auf bisherige Vorverkaufszahlen ein neues Highlight darstelle. Da der mit vier Millionen Zuschauern bislang erfolgreichste Film dieses Jahres hierzulande immer noch «Monsieur Claude und seine Tochter» heißt, wäre es somit keine Überraschung, sollten sich Katniss und Co. auf die Pole Position schieben können.

In diesem Jahr bekam Jennifer Lawrence, die bereits mit 14 Jahren von einem Schauspielagenten entdeckt wurde, zum ersten Mal die Schattenseiten des Ruhms zu spüren. Umso bewundernswerter ist da die Leichtigkeit, mit welcher sie nach wie vor auf Fans und Journalisten zugeht. Erst vor wenigen Tagen machte es sich die toughe Blondine auf der Wettcouch von Markus Lanz gemütlich und erzählte ganz offen davon, dass sie mit ihrer Erkältung eigentlich ins Bett gehöre, sich der Sendung zuliebe jedoch zusammenreiße. Dass bei so viel Erfolg die Starallüren ausbleiben, ist nicht nur selten, sondern zeigt auch, dass einen der Erfolg in Hollywood nicht zwangsläufig verderben muss. So hoffen auch wir, dass sich JLaw das „Mädchen von nebenan“-Image weiter bewahrt. So ein frischer Wind hinter den Kulissen der Traumfabrik tut vermutlich jedem ganz gut.

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
Nr27
18.11.2014 15:49 Uhr 1
Steve Martin ist zwar ein vielseitiger Künstler, aber Coldplay-Frontmann war er (noch?) nie. Der heißt Chris Martin. :)
pristinae
18.11.2014 21:19 Uhr 2
Die böse Flüchtigkeit... Sorry und danke! :)

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