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Adieu: Deutscher Fernsehpreis wird eingestellt

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ARD, ZDF, RTL und Sat.1 werden in diesem Jahr zum letzten Mal den Deutschen Fernsehpreis verleihen. Danach soll Schluss sein. Doch wie wird es danach weitergehen?

Zur Wahrung der satzungsgemäßen Fristen ist der Gesellschaftervertrag der Deutschen Fernsehpreis GmbH, die den derzeitigen Deutschen Fernsehpreis trägt, von allen Gesellschaftern gekündigt worden
Offizielle Stellungnahme zur Einstellung des Fernsehpreises
Der Deutsche Fernsehpreis ist Geschichte: Wie am Samstagmorgen bekannt wurde, haben sich ARD, ZDF, RTL und Sat.1 dazu entschlossen, die jährliche Gala einzustellen. In diesem Jahr soll die Veranstaltung im Oktober, die dann zum 16. Mal ausgetragen wird, ein letztes Mal stattfinden, bevor endgültig Schluss sein soll. Dabei kommt der Entschluss keinesfalls überraschend: Schon im letzten Jahr hatten RTL und Sat.1 den Gesellschaftsvertrag gekündigt, nun schlossen sich auch das ZDF und der WDR an, der in diesem Falle für die ARD spricht.

Wie Spiegel online berichtet, seien sich die Verantwortlichen aber einig, "dass es weiterhin eine Form geben muss, in der die hervorragenden Leistungen für das Fernsehen gewürdigt werden" können. Dabei ist offenbar angedacht, dass öffentlich-rechtliche und private Sender trotz einiger Unstimmigkeiten in den letzten Jahren weiterhin kooperieren sollen. "Es macht keinen Sinn, dass jetzt etwa die öffentlich-rechtlichen Sender allein einen eigenen Preis ausrichten", erklärt ZDF-Intendant Thomas Bellut.

Offiziell heißt es zu dieser Thematik: „Die Stifter des Deutschen Fernsehpreises - Dr. Thomas Bellut, Intendant des ZDF, Tom Buhrow, Intendant des WDR, Frank Hoffmann, Geschäftsführer Programm von RTL Television, Nicolas Paalzow, SAT.1-Geschäftsführer - sind sich einig, dass es weiterhin eine Form geben soll, in der hervorragende Leistungen für das Fernsehen gewürdigt werden kann.

Doch wie das konkret aussehen soll, steht offenbar noch in den Sternen. Wie das Sekretariat des Deutschen Fernsehpreises mitteilt, wolle man „die Zeit bis zur Preisverleihung 2014 nutzen, Alternativen zum bisherigen Konzept des Deutschen Fernsehpreises zu entwickeln und zu prüfen.“ Im Fall einer Fortsetzung werde „eine Beibehaltung des Standortes Köln angestrebt.“

In den vergangenen Jahren war der Deutscher Fernsehpreis zunehmend unter Beschuss geraten, fiel bei Kritikern unten durch und wurde zunehmend vom TV-Publikum gemieden. Grund dafür war unter anderem, dass der Preis nicht einmal mehr live gesendet wurde. Erst im letzten Jahr versteckte Sat.1 die Aufzeichnung im Spätprogramm. Unvergessen wird aber mit Sicherheit der Wutausbruch Marcel Reich-Ranickis im Jahre 2008 beim Deutschen Fernsehpreis bleiben. Der inzwischen verstorbenene Literatur-Kritiker übte damals während der Gala scharfe Kritik und lehnte eine Auszeichnung für sein Lebenswerk mit den Worten "Ich nehme diesen Preis nicht an" ab.

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