TV und so

Promis in Spielshows

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Wer regt sich nicht über sie auf? Die C-Promis in diversen Spiel- und Gameshows…

„Endlich eine neue Gameshow!“ Nachrichten über neue Spiel-Formate im deutschen Fernsehen sind in diesen Jahren und Monaten ohnehin rar gesät. Umso schöner ist es, wenn ein Sender sich dann doch mal dazu durchringt, eine neue Gameshow im Fernsehen auszustrahlen – unsere Freude über die Nachricht hält solange an, bis wieder einmal verkündet wird: In der Show werden Promis gegeneinander spielen! Und schon sinkt die Vorfreude auf das neue Format gen Null. Denn bei Promi-Spielformaten geht es grundsätzlich um Nichts; allerhöchstens darf der Gewinner das erspielte Geld am Ende einer Delfin-Hilfsorganisation in Absurdistan spenden. Dem Zuschauer jedoch fehlt bei Promi-Varianten von Shows ein grundsätzliches Element: der Spannungsfaktor.

Neben diesem Makel sind es auch die „üblichen Verdächtigen“ selbst, die jeden Spaß am Spiel nehmen: Wenn Leute wie Detlef D. Soost, Axel Schulz, Collien Fernandes oder Joey Kelly die Bühne betreten, dürfte gefühlt die Hälfte aller Zuschauer ohnehin schnell den Griff zur Fernbedienung wagen. Denn solche B- und C-Promis führen den obligatorischen Wettkampf-Charakter einer Gameshow ad absurdum und versuchen meist mit peinlich-unlustigen Sprüchen und affektierter Gestik das Publikum auf ihre Seite zu bekommen. Leider ist es zur Unsitte geworden, dass viele Showformate nur noch auf die sogenannten Prominenten setzen oder zumindest Promi-Specials zeigen. So nun auch bei der zweiten Staffel von Ulla Kock am Brinks «perfekter Minute»: Die erste der neuen Folgen wird als Promi-Ausgabe produziert – mit Hochkarätern wie Thomas Stein und Jeanette Biedermann.

Leider trauen sich die Sender nicht mehr wirklich, normale Kandidaten auf die Bühne zu bringen. Und wenn doch, dann werden sie strikt nach Unterhaltungswert gecastet – extrem sichtbar beispielsweise bei dem gefloppten Sat.1-Format «Rich List» aus dem Jahr 2007. Warum diese Entwicklung so gekommen ist wie heute, bedürfte einer intensiveren Analyse. Die Zuschauer wollen aber sicherlich keine übermäßig hüpfenden, singenden und kreischenden Kandidaten sehen (gleich ob Promi oder gecasteter „Normalo“), sondern Leute wie Du und Ich – normale Menschen, die vielleicht mal etwas reserviert wirken, aber sicherlich einen genauso großen Ehrgeiz besitzen wie durchgecastete Hyperaktive aus einer x-beliebigen Kandidatenkartei. Denn wer soll solche Menschen sympathisch finden und mit ihnen mitfiebern? Ein Showformat kann sich selbst eben nur ernst nehmen, wenn es auch seine Protagonisten ernst nimmt…

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