Kino-Check

Neu im Kino: Kalenderwoche 14

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Ein Remake in 3D, der homosexuelle Colin Firth, Neuköllns wahres Gesicht und eine holländische Einsiedlerin. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.

«Neukölln Unlimited»


Auch im Dokumentationsbereich finden hin und wieder einige Highlights ihren Weg in die hiesigen Kinos. «Neukölln Unlimited» bringt die nötigen Voraussetzungen mit, um ein solches Highlight zu werden. Denn den Regisseuren Agostino Imondi und Dietmar Ratsch lag es besonders am Herzen, mit dem oberflächlichen, durch die Massenmedien konsequent aufrechterhaltenen Bild eines vorwiegend von aggressiven Ausländern und untätigen Arbeitslosen bevölkerten Stadtteils aufzuräumen und ein weitaus differenzierteres Bild des Berliner Problembezirks zu entwerfen. Dafür haben die beiden Filmemacher etwa ein Jahr lang die drei jugendlichen Geschwister Hassan, Lial und Maradona begleitet, deren libanesische Familie bereits seit 16 Jahren um eine Einbürgerung kämpft und daher stets von Abschiebung bedroht ist.

Während sich Maradona regelmäßig Schulverweise einhandelt, versuchen Hassan und Lial mit Hip-Hop- und Breakdanceauftritten eigenhändig Geld zu verdienen, um einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung ein Stück näher zu kommen. Neben diesen Schwierigkeiten kommt es jedoch bald auch zu inneren Spannungen zwischen den Geschwistern. Ob der Dokumentarfilm bei der Schilderung all dieser Konflikte den nötigen Ton trifft, um den Zuschauern sein Anliegen zu verdeutlichen oder doch eher an seinen hohen Ansprüchen scheitert, zeigt sich ab Donnerstag in ausgewählten Kinos.

OT: «Neukölln Unlimited» von Agostino Imondi und Dietmar Ratsch; mit Hassan Akkouch, Lial Akkouch und Maradona Akkouch.

«Nothing Personal»


Mit dem unkonventionellen Independent-Drama «Nothing Personal» schrieb und inszenierte die zuvor vor allem für das holländische Fernsehen tätige niederländische Regisseurin Urszula Antoniak ihren ersten Kinofilm. In der irisch-niederländischen Koproduktion erzählt die Filmemacherin polnischer Herkunft die Geschichte der jungen Holländerin Anne (Lotte Verbeek), die mit ihrem bisherigen Leben abschließen und einen zurückgezogenen Neuanfang in Irland wagen möchte. Auf der Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit macht sie sich allein auf den Weg durch die irische Wildnis und trifft dabei bald auf den Einsiedler Martin (Stephen Rea). Dieser bietet ihr Verpflegung gegen Arbeit. Doch möchte Anne dabei keinen engeren persönlichen Kontakt zu Martin aufbauen, wodurch sich das Verhältnis der beiden mehr als kompliziert gestaltet. Die ruhige Inszenierung Antoniaks und ihre ausgiebige Einbindung der irischen Landschaft in die Handlung des Films bergen zweifellos die Gefahr der Langatmigkeit. Doch eine geringe Laufzeit von unter 90 Minuten sowie die überwiegend positive Resonanz der Kritiker lassen auf das Gegenteil und somit auf ein gelungenes Drama hoffen.

OT: «Nothing Personal» von Urszula Antoniak; mit Lotte Verbeek, Stephen Rea, Tom Charlfa, Ann Marie Horan und Sean McRonnel.

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