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«Mascerade»

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Die ProSieben-Show am Dienstagabend war sehr unkonventionell. Haben die Zuschauer trotzdem eingeschaltet?

«Mascerade» mit dem Untertitel „Deutschland verbiegt sich“ ist eine Art Pantomimen-Show, in der verschiedene Gruppen bestimmte Situationen darstellen, zum Beispiel ein Tischtennisspiel oder eine Softeismaschine. Das Wichtige: Es muss eine perfekte Illusion der echten Situation sein. Dazu bedienen sich die Kandidaten verschiedener Requisiten, guter Mimik und Gestik sowie einer aufeinander abgestimmten Choreografie. Moderiert wurde die Sendung von Charlotte Engelhardt und in der Jury durften Detlef D! Soost, Senna von der Band „Monrose“ sowie ein jeweils wechselnder Promi die verschiedenen Darstellungen bewerten. Sechs Ausgaben plus ein Best Of wurden dienstags um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Die Premiere gab es am 05. Mai 2009, in der 1,99 Millionen Zuschauer eingeschaltet haben. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum ab drei Jahren lag somit bei ordentlichen 6,5 Prozent. Wichtig für ProSieben ist aber die werberelevante Zielgruppe. Hier erreichte die erste Folge 1,55 Millionen Menschen sowie einen Marktanteil von 12,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Damit startete das Format leicht über dem ProSieben-Senderschnitt. Man durfte also nicht viel mehr Zuschauer verlieren.

Aber genau dies passierte: Die zweite Sendung sahen sich insgesamt 1,74 Millionen an, schlechtere 5,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren die Folge. Bei den Werberelevanten ging es mit 11,9 Prozent ebenfalls leicht bergab – mit diesen Zahlen lag man nun im durchschnittlichen Bereich. Erneut verlor man mit der dritten Ausgabe am 26. Mai: 1,54 Millionen sahen insgesamt noch zu (5,3% MA); in der Zielgruppe bedeuteten 10,2 Prozent schon unterdurchschnittliche Werte.

«Mascerade» verlor auch in der vierten Sendewoche wieder. Am 02. Juni schalteten noch 1,21 Millionen ein, sodass nur 4,4 Prozent beim Gesamtpublikum heraussprangen. Bei den Werberelevanten lag man nun im roten Bereich: Mit erstmals unter einer Million Zuschauern (0,90 Millionen) wurden nur noch 8,4 Prozent Marktanteil gemessen. Negativrekorde in beiden Zielgruppen wurden somit aufgestellt. Mit dieser Talfahrt hätte man die Show schon nach der vierten Ausgabe als Flop einstufen können. Doch es sollte am Ende noch einmal anders kommen.

Die fünfte Episode war nach dem Desaster vor einer Woche wieder ein Lichtblick: Man eroberte alle verlorenen Zuschauer aus der vierten Folge zurück und kam wieder auf 1,54 Millionen Bundesbürger, was 5,4 Prozent Marktanteil entsprach. In der Zielgruppe rettete sich das Format wieder in die Zweistelligkeit: 1,10 Millionen Zuschauer brachten genau 10,0 Prozent. Noch etwas besser lief es überraschenderweise mit der sechsten und letzten regulären Show: Am 16. Juni waren 1,62 Millionen dabei (5,7% MA), in der Zielgruppe 1,22 Millionen. Die Folge holte damit 10,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Am 16. Mai wurde noch ein Best Of mit 1,39 Millionen Zuschauern insgesamt sowie 1,09 Millionen Werberelevanten gesendet. Die Marktanteile lagen hier wieder bei schlechten 4,9 beziehungsweise 9,1 Prozent.

Im Durchschnitt verfolgten 1,58 Millionen Menschen die sieben Ausgaben von «Mascerade». Dies entspricht 5,4 Prozent Marktanteil – ein für ProSieben unterdurchschnittlicher Wert. In der wichtigen werberelevanten Zielgruppe erreichte das Format in dieser Staffel 1,20 Millionen Zuschauer sowie 10,4 Prozent Marktanteil. Auch hier liegt man leicht unter dem Durchschnitts-Marktanteil des Senders. Allerdings kann die Show keinesfalls als richtiger Flop bezeichnet werden: Bemerkenswert ist, dass sich am Ende der Staffel die Marktanteile und Reichweiten von der Talfahrt erholten, wenn man das Best Of außen vor lässt. Somit schlug man sich am schwierigen Dienstag gegen die RTL-Konkurrenz passabel und besser als so manche andere ProSieben-Show an diesem Sendetag. Ob «Mascerade» eine zweite Staffel bekommt, ist noch nicht bekannt, wegen der insgesamt doch eher schlechten Zahlen aber wohl unwahrscheinlich.

Mehr zum Thema... Mascerade TV-Sender ProSieben
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