Die Kritiker

«Der Tiger oder Was Frauen Lieben!»

von

Story


Franz ist Vater von zwei Kindern und Mann von Simone. Keiner ahnt, dass er heimlich eine Affäre zur heißen Blondine Hannah hat. Als seine Frau einen Autounfall hat und kurz darauf im Krankenhaus liegt, beichtet sie im Unwissen über Franz' zahlreiche Ausrutscher, eine Affäre gehabt zu haben. Als sie stirbt, gibt es für Franz nichts Wichtigeres, als herauszukriegen, wer diese Affäre war . Darüber hinaus vergisst er alles andere.

Schleunigst begibt er sich auf die Suche nach Informationen und verdächtigt sogar Mark, ihren schwulen Assistenten. Dann hat er die zündende Idee: Er lädt einfach so viele Menschen zur Beerdigung ein, dass der Betrüger unter den Gästen sein muss. Langsam kommt er dahinter, dass es sich um den berüchtigten „Tiger“ handelt, allerdings hat er keine Ahnung, wer er ist oder wo er lebt. Das ändert sich schlagartig, als er, umgeben von Bodyguards, auf der Beerdigung erscheint ...

Darsteller


Herbert Knaup («Tarragona») ist Franz
Ben Becker («Die rote Zora») ist Der Tieger
Susanne Lothar («Fleisch ist mein Gemüse») ist Hannah
Stefanie Stappenbeck («1 ½ Ritter») ist Evi
Jan Gregor Kremp («Der blinde Fleck») ist Konrad
Wanja Mues («Alter vor Schönheit») ist Mark
Katharina Müller-Elmau («Liebes Leid und Lust») ist Simone

Kritik


Der ARD-Film mit dem gewöhnungsbedürftigen Titel «Der Tiger oder Was Frauen Lieben!“ hat einen viel versprechenden Anfang: Er beginnt mit der auf Franz reitenden Hannah, die ganz offensichtlich kein Hausmütterchen, sondern eine heiße Affäre darstellt. Kurz vor ihrem Tod verspricht er ihr dann, sie niemals betrogen zu haben, mit dem Einschub, dass sie nicht auf außerehelichen Spaß verzichtete. Dieser Startschuss bietet viel Potenzial, was allerdings zu hastig ausgeschöpft wird, bis der Film in vollkommenen Nonsense abdriftet.

Der Anfang ist noch sehr unterhaltsam und wird durch geschickte Raffungen, nette Traumsequenzen und andere Einfälle aufgewertet. Doch schon langsam wird klar, dass auf dem Thema „Ich brauche mehr Informationen, um ihn zu finden“ zu lange herumgeritten wird. Ziemlich schnell verliert der Film an Fahrt und schleift zu sehr. Dass nach dem tollen Anfang eine „gewöhnliche“ Eifersuchtsstory folgt, ist ärgerlich.

In solchen Fällen ist es natürlich goldwert, einen Schauspieler wie Herbert Knaup zu haben, der seiner Figur deutlich mehr Facetten zulegt als sie tatsächlich hat. Im Film entwickeln sich einige kuriose Eigenheiten wie zum Beispiel die seltsame Reaktion auf Simones Assistenten Marc.

Auch gemessen an TV-Komödien ist der Film voll von Absurditäten, die manchmal zu dick aufgetragen sind. Das Fauchen bei der Erscheinung des „Tigers“ hätte man sich beispielsweise sparen könne. Gut an dieser abgedreht-überdrehten Story ist die Tatsache, dass zumindest kaum Langeweile aufkommt. Ben Becker spielt den Tiger genauso ekelhaft und arrogant, wie er sein muss.

Regisseur Niki Stein («Die Frau aus dem Meer», «Der große Tom») ist mit diesem Film zwar kein großer Wurf gelungen, allerdings sticht er durch gutes Spiel und skurrile Einfälle aus der Masse.

Die ARD zeigt «Der Tiger oder Was Frauen Lieben!» am Mittwoch, den 22. April 2009, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/34406
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