Vermischtes

Diskussion um Moral bei Castingshows

von  |  Quelle: ALM
Werden bei Castingshows und Dokusoaps moralische Grenzen überschritten? Diese Frage diskutierten nun zahlreiche Medienhüter, die eine neue Diskussion anstoßen wollen.

Immer wieder stehen Casting- und Dokushows im Mittelpunkt der Kritik - vor allem «Deutschland sucht den Superstar» oder «Big Brother» sorgen immer wieder für Wirbel. Nicht selten wird von einer Überschreitung moralischer Grenzen gesprochen.

Vor diesem Hintergrund warnten die Landesmedienanstalten die Programmveranstalter davor, ihren Rang als Leitmedium in einer demokratischen Gesellschaft aufs Spiel zu setzen. "Auch wenn viele Inhalte keine konkreten Rechtsverletzungen darstellen, werden doch Toleranzgrenzen von einzelnen Zuschauern und Zuschauergruppen strapaziert und Gefühle verletzt", sagte Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).



"Wenn weiterhin die Grenzen der Rundfunkfreiheit bis zum Letzten ausgereizt werden, drohen die Programme massiv an Glaubwürdigkeit zu verlieren und tragen zu einem Verlust gesamtgesellschaftlicher Werte bei", so Langheinrich weiter. In einem Beratungspapier stellten die Anstalten fest, dass durch Casting- und Dokuformate "das Anstößige und Provokante, das Sensationelle oder auch Monströse (...) einen unangemessenen Rang" erhalte.

In diesen Sendungen "sind von den Medienprofis gelenkte Medienlaien die Hauptdarsteller", die nicht abschätzen können, worauf sie sich eingelassen haben. Auch wenn die Sender auf gültige Verträge mit den Teilnehmern verwiesen, liege ein moralisches Versagen vor, "die Schwächen von medienunerfahrenen Laien zum Zweck der Unterhaltung auszustellen und auszunutzen".

Die Landesmedienanstalten wollen nun eine öffentliche Debatte über Grenzen der Programme anstoßen. Dazu sollen in den nächsten Monaten auch Gespräche mit den Veranstaltern geführt werden. "Wenn wir am Ende, ähnlich wie bei den Talkshows, zu einer Selbstverpflichtung der Programmmacher kämen, in denen sie die moralischen Grenzen in Bezug auf ihre Formate selbst bestimmen, dann wäre das schon ein wichtiger Schritt", so der DLM-Vorsitzende Thomas Langheinrich.

Kurz-URL: qmde.de/34207
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