Die Zehn

Zehn Filme, die zu Unrecht bei den OSCARs leer ausgingen

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Wenn es in der Nacht von Sonntag auf Montag in Hollywood wieder heißt “And the OSCAR goes to...“, werden wie jedes Jahr zahlreiche hervorragende Filme leer ausgehen, die eine Auszeichnung verdient hätten. Quotenmeter.de listet die größten Ungerechtigkeiten der vergangenen Jahre auf.

«About Schmidt»


Die tragischkomische Geschichte um den frisch pensionierten Warren Schmidt, der nach dem Tod seiner Ehefrau auf eine skurrile Reise durch Amerika geht, ist einer der bewegensten und witzigsten Filme der letzte Jahre. Jack Nicholson, der die Figur des alternden Rentners derart überzeugend und uneitel spielt, wurde bei der Verleihung im Jahr 2003 trotz seiner Nominierung nicht als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Auch Kathy Bates, die als beste Nebendarstellerin nominiert war, ging leer aus. Dabei hätte sie den Preis für ihren Mut sich komplett nackt zu zeigen, verdient. Stattdessen gewannen Adrian Brody («Der Pianist») und Catherine Zeta-Jones («Chicago»).

«Children Of Men»


Regisseur Alfonso Cuarón zeigt in seinem Meisterwerk eine dunkle Vision des Jahres 2027, in der die Menschheit kurz vor dem Aussterben steht, weil seit 18 Jahren kein Kind mehr auf der Erde geboren wurde. Der Film mit Clive Owen, Julianne Moore und Michale Cain gehört sicherlich zu den intensivsten Filmen, die jemals gedreht worden. Diese Wirkung wird vor allem durch den konsequenten Einsatz von Handkameras und minutenlangen Takes ohne Schnitt erzeugt. Trotzdem wurde der Film bei den OSCARs 2007 weder für die Kameraarbeit noch den Schnitt geehrt. Stattdessen erhielten «Departed» und «Pan’s Labyrinth» die begehrten Auszeichnungen. Alfonso Cuarón, Timothy J. Sexton, David Arata, Mark Fergus und Hawk Ostby waren außerdem in der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch für die originelle Story nominiert, mussten sich aber erneut «Departed» geschlagen geben. Die größte Ungerechtigkeit war allerdings, dass Regisseur Alfonso Cuarón für seine herausragende Leistung nicht einmal mit einer Nominierung bedacht wurde.



«Dancer In The Dark»


Das Musical-Drama vom dänischen Visionär Lars von Trier erzählt die Geschichte der Fabrikarbeiterin Selma, die langsam erblindet und sich in eine Musicalwelt fantasiert. Was nett beginnt, endet derart tragisch, dass man nach dem Ende einige Minuten sitzen bleiben muss, um das intensive Werk zu verarbeiten. Der Film ist mit seiner dogma-typischen Digitalästhetik einer der eindringlichsten der Filmgeschichte. Vor allem die isländische Sängerin Björk brilliert in ihrer ersten und bisher einzigen Rolle. Sie verkörpert die Figur der Selma mit einer Intensität, die man sogar bei professionellen Schauspielern vergeblich sucht. Bedauerlichweise wurde der Film nur mit einer Nominierung für den besten Song "I've Seen It All" gewürdigt. Und selbst dieser Award ging im Jahr 2001 an Bob Dylan.

«Fight Club»


Es gibt kaum einen Film, der so viele Fans hat wie «Fight Club». Trotzdem wurde das Meisterstück um einen Angestellten, der aus seiner Monotonie ausbricht, bei den OSCARs 2000 nur für den besten Tonschnitt nominiert. Weder Hauptdarsteller Brad Pitt noch Regisseur David Fincher wurden für ihre sensationellen Leistungen geehrt.

«Garden State»
Leider ist der unscheinbare Film einem großen Publikum bisher noch unbekannt. Verdient hätte es der Film schon allein aufgrund seines tollen Soundtracks, der immerhin mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor Zach Braff schuf, fernab seiner Hauptrolle bei «Scrubs», ein einfühlsames Werk und bewies, dass er ein hervorragender Filmemacher ist. Leider schien dies die Academy anders zu sehen und bedachte sein Debüt nicht einmal mit einer Normierung.

«Memento»


«Dark Knight»-Regisseur Christopher Nolan erzählt in seinem frühen Werk die Geschichte eines Mann, der die Fähigkeit verloren hat sich Sachverhalte zu merken und trotzdem den Mörder seiner Frau zu finden versucht. Dabei wird die Handlung rückwärts erzählt und macht aus der recht einfachen Story ein revolutionäres Meisterwerk. Zwar war der Film im Jahr 2002 für den besten Schnitt und das beste Drehbuch nominiert, ging jedoch wie alle hier genannten Filme leer aus.

«OneHourPhoto»


Auch dieser Film wurde überhaupt nicht für einen OSCAR nominiert. Dabei wäre vor allem Robin Williams eindringliches Spiel eine Auszeichnung wert gewesen. Die Rolle des einsamen Fotoentwicklers, der erkennt, dass seine Welt nicht so perfekt ist, wie er glaubte, verkörpert er grandios. Die Einsamkeit der Figur ist in jeder Faser seines Körpers zu erkennen. Regisseur Mark Romanek steigert Williams intensives Schauspiel mit einer eindringlichen Bildsprache, die das Dilemma des Charakters noch zusätzlich verdeutlicht.

«Sixth Sense»


Im Jahr 2000 war der Mysterythriller um einen kleinen Jungen, der tote Menschen sehen kann, mit sechs Nominierung einer der heißesten Anwärter auf einen OSCAR. Am Ende konnte der Film keine einzige Trophäe für sich verbuchen. Weder die überzeugende Leistung von Regisseur und Autor M. Night Shyamalan, noch der originelle Schnitt wurden Gewinner des Abends. Auch das überraschende Drehbuch mit dem unerwarteten Ende ging gegen «American Beauty» leer aus. Dass auch die überzeugenden Nebendarsteller Haley Joel Osment und Toni Collette nicht mit einem OSCAR bedacht wurden, ist die wirkliche Unverschämtheit.

«Thank You For Smoking»


Für den bitterböse Film über einen Pressesprecher der Tabaklobby reichte es nicht einmal zu einer Nominierung. Dabei hätte es vor allem das originelle Drehbuch verdient gehabt. Wie es die Hauptfigur schafft dem Zuschauer jegliches Mitleid für einem krebskranken Jungen auszureden, ist einfach großartig.

«Truman Show»


Truman Burbank lebt im größten Fernsehstudio der Welt und wird rund um die Uhr gefilmt. Dumm nur, dass er selbst davon keine Ahnung hat. Das kreative Script von Andrew Niccol war zwar im Jahr 1999 nominiert, verlor den begehrten Filmpreis jedoch an «Shakespeare in Love». Auch Ed Harris’ Darstellung als Erfinder der Fernsehshow wäre einen Preis wert gewesen. Am erstaunlichsten ist jedoch die Tatsache, dass Jim Carry für seine herausragende Leistung als seriöser Hauptdarsteller nicht einmal mit einer Nominierung belohnt wurde.

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