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1.800 Geschichten in 300 Episoden «Emergency Room»

von  |  Quelle: Variety
Die US-Drama-Serie «Emergency Room» feierte am Donnerstag, den 06. Dezember 2007, großes Jubiläum beim Network NBC. Die frühere Erfolgsserie steht kurz vor der Absetzung, dennoch hat der Produzent David Zabel Hoffnungen auf eine weitere Staffel.

David Zabel hat vor sieben Jahren mit dem Verfassen von «Emergency Room»-Drehbüchern begonnen und konnte sich zum Showrunner hocharbeiten. Neben Produzent John Wells und dem medizinischen Berater Joe Sachs hat kein Autor mehr Erfahrungen und Wissen über die Ärzte im County General.

Aber es gab eine Zeit, da war Zabel recht unerfahren und musste große Rückschläge hinnehmen. Als NBC die achte Staffel von «Emergency Room» ausstrahlte, scheiterte der Autor mit seiner Idee: „Der schmerzhafteste Teil als neuer «ER»-Autor ist, wenn man eine Menge großartiger Ideen hat und man aber erfährt, dass diese bereits umgesetzt worden sind.“ Der frühere «Dark Angel»-Autor erklärt: „In manchen Fällen willst du etwas pitchen und du glaubst, dass die Idee großartig ist und dann wird gesagt ‚Oh, wir haben das bereits in Staffel zwei getan und in Staffel sechs erneut – und dann haben wir es ein weiteres Mal in Staffel zehn gemacht‘“.

Für die Produzenten und Autoren ist es nicht einfach, sich ständig neue Geschichten auszudenken. Denn in den vergangenen 14 Jahren, in denen das Team 300 Episoden abdrehte, wurden 1.800 verschiedene Geschichten eingebaut. Durchschnittlich hat eine «Emergency Room»-Folge sechs Storys. „Wir versuchen unser Bestes um originell zu sein“, so Zabel, „aber die Wahrheit ist, (…) dass ständig ähnliche Fälle passieren. Wir versuchen mit hervorragenden und besonderen Charakteren zu arbeiten, die mit gleichbleibenden Storys agieren“.

Bislang blieb nur Maura Tierney aus Zabels Anfangszeit übrig und die kreativen Köpfe hinter der Serie mussten neue Gesichter kreieren wie Neela Rasgotra und andere. Zabel und Sachs versuchten in vergangener Zeit offene Fragen, die in den letzten Jahren aufgeworfen wurden, zu klären. Die frühere Chefärztin der Notaufnahme, Dr. Weever, lief seit ihrem ersten Auftritt in der zweiten Staffel mit einer Krücke – elf Jahre später wurde das Geheimnis gelöst.

„Wir haben so viele Episoden, dass es Zeiten gibt, in denen ich vergesslich bin“, sagt Produzent Zabel. „Es gibt Lücken in meinem Wissen. So denke ich, dass wir eine gute Geschichte umsetzen und wir bekommen einen Brief: ‚In Staffel zwei, Episode sieben, war eine gleiche Geschichte‘. Keiner im Raum konnte sich daran erinnern, aber ein Fan der ersten Stunde schon.“ In «Emergency Room» werden pro Jahr zwei große Unglücke verfilmt: „Wir haben schon seit einiger Zeit keine mehr gedreht“, sagte Zabel, „Das ist mir bewusst“. Der Showrunner der Serie möchte nicht unglaubwürdig erscheinen, sodass man auf größere Katastrophen in jüngster Zeit verzichtet habe.

Damit man wieder ernster genommen wird, setzt man auf Geschichten von echten Ärzten und Krankenschwestern. „Jedes Jahr haben wir Abende, an denen wir sechs, sieben oder acht Leute an einen Tisch setzen und ihnen chinesisches Essen oder Pizza geben und sagen ‚Erzähle uns Geschichten über die Arbeit in einer Notaufnahme‘. Wir bekommen eine Menge wertvoller Storys, allerdings nicht die großen Highlights, aber die Atmosphäre und Struktur.“

Bevor der große Autorenstreik begonnen hat, sprach Produzent John Wells mit NBC über die Idee einer weiteren Staffel, sodass man «Emergency Room» ein tolles Ende bereiten kann. „Wir denken, die Show verdient (…) ein gutes Ende mit einem Jahr, dass als klare Schlussstaffel aufgebaut ist“, so David Zabel. Er weist darauf hin, dass er eine Menge Ideen für die letzte Staffel habe. Zunächst kehrt noch in der 14. Staffel die frühere Ärztin Jeannie Boulet zurück, die von Gloria Reuben verkörpert wird. Wenn es möglich ist, will der Produzent weitere Gesichter zurück bringen. „Ich denke, dass man über die Tochter von Marc Greene eine coole Geschichte schreiben kann“, erläutert Zabel. Außerdem würde sich der Autor über ein Comeback von George Clooney freuen.

Im Gespräch mit "Variety" sagt Produzent David Zabel: „Wenn du eine Geschichte mit einem Typen hast, der eine Herzattacke erleidet, darf man nicht davon ausgehen, dass man nie wieder eine Geschichte um einen Mann mit einer Herzattacke umsetzen darf.“

Das Team von «Emergency Room» hofft weiterhin auf eine 15. Staffel und wünscht sich, dass die Einschaltquoten wieder ansteigen werden. Im Januar 2008 bekommt die Serie ein neues Vorprogramm, sodass die Karten neu gemischt werden.

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