Die Experten

29. Oktober 2007

von
Heute beantwortet Markus Ruoff unter anderem Fragen zu «24», «Scrubs» und «Verliebt in Berlin».

Sebastian: Sie haben vor einigen Wochen berichtet, dass ProSieben Anfang 2008 die sechste Staffel von «24» zeigen wird. Wurde mit der Synchronisation schon begonnen? Und wird man alle bekannten Stimmen wieder hören? Gibt es schon konkrete Informationen, wann ProSieben mit der neuen Staffel starten wird?

Markus Ruoff: Die Synchronisation ist mittlerweile seit einem vollen Monat im Gang. Bei den Stammsprechern wird es mit Sicherheit keine Veränderungen geben. Kiefer Sutherland wird demzufolge weiterhin von „seinem“ Tobias Meister gesprochen. Nur eine kleine Änderung gibt es: Joachim Tennstedt, der bei den Staffeln zwei bis fünf Synchron-Regie geführt hat, wird mit Beginn der sechsten Staffel ersetzt. Stefan Fredrich, der dem Publikum vor allem als deutsche Stimme von Jim Carrey bekannt ist, wird den Regie-Posten von nun an übernehmen. Jürgen Hörner sagte in unserem Interview zum Thema Starttermin: „Wir werden die «24»-Fans nicht ungebührlich lange warten lassen.“

Marc: Ich wollte fragen, ob Sat.1 «Verliebt in Berlin» doch noch fortsetzt oder ob es jetzt endgültig zu Ende ist.

Markus Ruoff: Das Kapitel «Verliebt in Berlin» ist seit dem 12. Oktober 2007 geschlossen. Mit der letzten Folge wurden alle Geschichten abgeschlossen. Sat.1 arbeitet im Augenblick an einer neuen Telenovela, die im Frühjahr 2008 anlaufen soll.

Fabian: Haben sich die Quoten von «One Tree Hill» seit dem Auftakt gebessert? Sollten die Quoten weiterhin so schlecht bleiben, besteht dann die Gefahr, dass ProSieben die Serie absetzt? Oder ist es sogar möglich, dass ProSieben «One Tree Hill» einen besseren Sendeplatz gibt und die zweite Staffel direkt im Anschluss sendet?

Markus Ruoff: Nun ja, um «One Tree Hill» steht es hierzulande nicht so gut. Der Auftakt wurde deutlich versiebt und seitdem ist nicht wirklich eine Besserung in Sicht (eher das Gegenteil: zuletzt waren es nur 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe). Momentan würde ich mich einmal weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass ProSieben nicht handeln wird. Jürgen Hörner sagte in unserem Interview selbst, dass er «One Tree Hill» „langsam und behutsam aufbauen“ will. Hörner schloss zwar einen Sendeplatz am späteren Nachmittag nicht aus, aber Pläne dazu gäbe es keine. Die Einschaltquoten machen für einen „besseren Sendeplatz“ auch nicht unbedingt Werbung. Da aber erst vier Folgen gelaufen sind, sollte man die weitere Entwicklung der Serie zunächst einmal abwarten. «One Tree Hill» wäre nicht die erste Serie, die im Laufe der Zeit ein größeres Publikum für sich gewinnen könnte.

Sascha: Warum darf Premiere Serien und Filme früher ausstrahlen als ein Free-TV-Sender?

Markus Ruoff:Ich habe vor drei Wochen geschrieben, dass solche Dinge im Filmförderungsgesetz festgelegt ist. Premiere ist ein Pay-TV-Sender und finanziert sich ausschließlich durch seine Abonnenten. Da ein Bezahlsender selbstverständlich von weniger Menschen als ein unverschlüsselter Fernsehsender empfangen wird, müssen für diesen auch ein paar Vorteile dabei „herausspringen“. In § 30 im Absatz 3 und 4 des Filmförderungsgesetz steht zum Beispiel „Die Sperrfrist für die Auswertung durch Bezahlfernsehen beträgt 18 Monate nach regulärer Erstaufführung.“ „[…] durch nicht verschlüsseltes Fernsehen […] 24 Monate.“ Daher kann Premiere Serien und Spielfilme – sofern sie die Pay-TV-Rechte erworben haben – immer sechs Monate vor der Free-TV-Ausstrahlung senden. Ein Beispiel: Wenn «Lost» im März bei Premiere startet, dann kann ProSieben frühestens im September nachziehen. Der Sinn dahinter ist, dass man dem Pay-TV eine gewisse Exklusivität einfach zustehen möchte.

Yannic: Warum sendet ProSieben die neue Staffel von «Scrubs»? am Samstagmorgen? Hat die Serie kein Potential?

Markus Ruoff: Wenn man einmal von dem Ausrutscher (9,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe) diesen Samstag absieht, hat «Scrubs» sehr viel Potential. Gerade erst am 14. Oktober 2007 wurde mit 18,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ein absoluter Höchstwert erzielt. Die ProSieben-Programmplanung schaut bei jedem Format, auf welchem Sendeplatz es am besten funktioniert und im Falle von «Scrubs» ist dies eindeutig der Samstagnachmittag. Die ersten beiden Staffeln liefen zwischen 2003 und 2004 noch dienstags in der Primetime und dies sehr durchwachsen. Im Sommer 2005 versuchte es ProSieben dann mit einer täglichen Ausstrahlung am Vorabend – dort waren die Quoten ebenfalls inakzeptabel. Trotzdem gab man der Serie im Oktober 2006 eine dritte Chance: Am Samstagnachmittag konnte ProSieben selbst mit Wiederholungen ordentliche Werte einfahren, sodass die Staffeln vier und fünf gleich in Erstausstrahlung folgten. Die Fanbase von «Scrubs» stieg stetig weiter und oftmals erreicht die US-Serie am gesamten Samstagnachmittag die besten Einschaltquoten. Daher war es nur die logische Konsequenz, die sechste Staffel auch am Wochenende in der Daytime zu programmieren. Und wie ich schon weiter oben bemerkte, hat ProSieben damit endlich den richtigen Sendeplatz für «Scrubs» gefunden. Übrigens: Am Samstagmorgen wurde die Serie noch nie gesendet.

Kevin: Warum ist eigentlich Sasha Alexander aus der Serie «NCIS» ausgestiegen?

Markus Ruoff: Sasha Alexander gab damals als Grund an, dass ihr die Belastung des Seriendrehs für womöglich viele weitere «NCIS»- Staffeln zu hoch war. Außerdem war Alexander zu diesem Zeitpunkt schwanger und bekam ein Rollenangebot für den Blockbuster «Mission: Impossible III».

Frank: Vor einigen Jahren sendete VOX von der Serie «Third Watch» nur die ersten drei Staffeln. Ist eine Ausstrahlung der restlichen Staffeln irgendwann noch einmal geplant?

Markus Ruoff: In der zweiten Ausgabe meiner „Experten“-Reihe bin ich auf diese Frage bereits eingegangen. Eine Sendersprecherin teilte mir damals mit, dass VOX nur die Rechte an den ersten drei Staffeln von «Third Watch» besitze. Ob ein anderer Sender sich der Serie annimmt, ist unwahrscheinlich. Die letzten drei Staffeln wurden gar nicht erst synchronisiert und ein Interesse daran dürfte inzwischen gen null tendieren. VOX wiederholt jedoch ab dem 05. November 2007 die erste Staffel. «Third Watch» wird montags zu der unprominenten Sendezeit ab 01.50 Uhr in Doppelfolgen zu sehen sein.

Florian: Aus welchem Grund hat ProSieben am Samstag die Programmierung von «Scrubs» von zwei Folgen auf eine geändert?

Markus Ruoff: «Charmed» ist daran schuld. «Popstars – Das Magazin» wurde wegen kontinuierlich schlechter Quoten seit Samstag, den 20. Oktober 2007 von einer Stunde auf eine halbe gekürzt. Da die 60-minütige Mystery-Serie wieder ins Programm aufgenommen wurde, hat man eine «Scrubs»-Folge reduziert. Für mehr Informationen klicken Sie bitte hier.

Das war es wieder einmal für diese Woche. Fragen können Sie weiterhin entweder über das Formular im „Experten“-Bereich oder an experten’ÄT‘quotenmeter.de einsenden.

Kurz-URL: qmde.de/23161
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelBartl: Weitere attraktive Sportrechte für ProSiebennächster ArtikelNeuer Plan: Gebühren-Anteil für Privatsender?
Weitere Neuigkeiten

Ihre Frage an «Der Experte»

Ihr Name:


Ihre E-Mail-Adresse:


Nachricht:


Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung