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Netflix-Doku «Babo – Die Haftbefehl-Story» sorgt für starke Abrufe

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Über vier Millionen Menschen haben die Dokumentation in den ersten sechs Tagen angesehen.

Die Netflix-Dokumentation «Babo – Die Haftbefehl-Story» ist innerhalb von sechs Tagen zu einem Streamingphänomen geworden. Der Film über den Offenbacher Rapper Haftbefehl alias Aykut Anhan erreichte laut Netflix weltweit über 4,1 Millionen Views und belegte in Deutschland, Österreich und der Schweiz direkt Platz 1 der Netflix-Charts. Auch international findet die schonungslose Doku über Aufstieg, Absturz und Sucht eines der einflussreichsten deutschen Musiker enorme Beachtung. In den sozialen Medien und in der Presse wird der Film heftig diskutiert – zwischen Faszination, Kritik und pädagogischem Interesse.

Regie führte Juan Moreno, der als Enthüllungsjournalist mit der Aufdeckung des Relotius-Skandals beim „Spiegel“ bekannt wurde. Moreno porträtiert Haftbefehl als zwischen Größenwahn und Selbstzerstörung schwankende Figur, die an ihren Dämonen ebenso leidet, wie sie von ihnen angetrieben wird. Der Film, produziert unter anderem von Elyas M’Barek, zeigt ungeschönt Kokainkonsum, familiäre Konflikte und Momente tiefster Erschöpfung – ein Gegenentwurf zum glorifizierten Bild des Rappers als „Babo“.

Bemerkenswert ist auch die kulturelle Resonanz: In einer zentralen Szene bezieht sich Haftbefehl auf Reinhard Meys Lied „In meinem Garten“, das daraufhin in den Streaming-Charts von Spotify und Apple Music wieder in die Top 50 einstieg. Während Fans in dem Lied Trost und Tiefe entdecken, fordert der Offenbacher Stadtschülerrat inzwischen, Haftbefehls Lebensgeschichte in den Unterricht aufzunehmen – das hessische Bildungsministerium lehnt ab. Klar ist: Kaum eine deutsche Musikdokumentation der vergangenen Jahre hat eine derart breite öffentliche Wirkung erzielt.

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