
„Einmal Nordstadt – immer Nordstadt!“: Devrim, Samo und Siyar, drei Freunde, grinsen verschwörerisch und klatschen sich ab. Alle drei sind 18 bis 21 Jahre alt, gehören der zweiten Migranten-Generation an und sind in der Nordstadt aufgewachsen. Ihr Quartier ist eines der größten Hochhäuser im Viertel.
„Was soll das denn?!“ Fleischermeister Wolfgang Zimmermann stapft wütend auf das Erdgeschossfenster neben seinem Laden zu. Vor dem Fenster ist eben ein Haufen verbrannter Reis auf dem Asphalt gelandet. Der 1,90 m große und über 100 kg schwere „Bulle vom Borsig“, wie Zimmermann genannt wird, besitzt die letzte deutsche Metzgerei der Nordstadt nahe dem Borsigplatz. Der gebürtige Nordstädter macht seinem Spitznamen alle Ehre: Er sieht rot. „Haben Sie den Reis etwa aus dem Fenster geschüttet?“, fragt er eine Frau hinter dem Fenster.
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