Vermischtes

Cybersicherheit in der Medienbranche

Buchverlage, Filmverleiher, TV-Produzenten, Spieleentwickler und Zeitungsverlage sind nur einige der vielen Unternehmen in der Medien- und Unterhaltungsbranche, die ihre Nutzung von Online-Diensten verstärken.

Streaming-Dienste und die Produktion digitaler Inhalte sind für Medienunternehmen weltweit zum Standard geworden.

Während die Unterhaltungsindustrie ihre Nutzung von Online-Infrastrukturen zur Erstellung, Vermarktung, Verteilung und zum Verkauf von geistigem Eigentum schnell ausgebaut hat, hinkt sie in Sachen Cybersicherheit hinterher. Medien- und Unterhaltungsunternehmen reagieren oft langsamer auf Cybervorfälle als Unternehmen, die Teil kritischer Infrastrukturen in stark regulierten Bereichen wie Finanzen und Gesundheitswesen sind. Dieser Mangel an Vorbereitung kann finanziell, rechtlich und reputationsbezogen teuer werden.

Dieser Beitrag untersucht die Cyberrisiken der Unterhaltungsindustrie und zeigt, wie Medien- und Unterhaltungsunternehmen das Risiko von Cyberkriminalität mit Cybersicherheitsrichtlinien, -verfahren und Best Practices verringern können.

Cyberrisiken in der Unterhaltungsbranche


Einige der größten Cyberrisiken, die Unterhaltungsunternehmen bedrohen, sind branchenspezifisch. Viele Cyberbedrohungen, die diese Unternehmen betreffen, sind jedoch auch in anderen Branchen verbreitet.

Wie so oft sind Cyberverbrechen in der Unterhaltungsbranche überwiegend finanziell motiviert. Unabhängig von den Gründen und Quellen stehen Unterhaltungsunternehmen bei einem Cyberangriff häufig auf verlorenem Posten.

Ein Beispiel ist der Fall, als Cyberkriminelle Disney+-Konten unmittelbar nach dem Start des Online-Dienstes hackten. Dies zeigte, wie unvorbereitet Disney auf einen Cybervorfall war – im Gegensatz zu den gut organisierten Hackern.

Disney war weder auf die enorme Nachfrage nach populären Serien vorbereitet noch auf die gleichzeitige Datenpanne, bei der Hacker zahlreiche Passwörter änderten und die kompromittierten Konten im Darknet verkauften oder kostenlos anboten. Kunden übten in den sozialen Medien massive Kritik, was einen immensen Reputationsschaden verursachte, der nicht allein an entgangenem Umsatz messbar ist, aber einem Unternehmen dauerhaft schaden kann.

Der erste Schritt für Unterhaltungsunternehmen zum Schutz vor Cyberangriffen besteht darin, die für sie relevantesten Risiken zu verstehen. Erst dann können sie Strategien entwickeln, um langfristig robuste Unternehmen aufzubauen, die Vertrauen genießen und Freude bereiten.


Sicherheitslösungen für die Unterhaltungsbranche


Glücklicherweise nimmt das Management in der Unterhaltungsindustrie Cyberbedrohungen zunehmend ernst. Das ist eine gute Nachricht, da Häufigkeit und Auswirkungen von Cyberangriffen weiter zunehmen.

Es gibt praktische Möglichkeiten, wie Unterhaltungsunternehmen ihre Sicherheitslage durch eine Cybersicherheitsstrategie verbessern können, die:
• den unmittelbaren Bedarf bewertet und adressiert,
• Cyberrisiken und Schwachstellen behebt,
• künftigen Datenschutz durch robuste Informationssicherheitsrichtlinien, -verfahren und regelmäßige Tests gewährleistet.

Risikomanagement


Ein hervorragender Risikomanagementprozess ist der Ausgangspunkt zur Verbesserung der Cybersicherheit eines jeden Unternehmens.

Durch die einzelnen Schritte des Risikomanagements kann ein Unterhaltungsunternehmen die für die Branche relevanten Cyberrisiken verstehen, seine Sicherheitslage im Bedrohungsumfeld definieren und den Schutz seiner Vermögenswerte priorisieren – je nach Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden.

Zugangsmanagement


Die Film-, Musik- und Spielebranche sind besonders gefährdet durch Leaks unveröffentlichter Inhalte. Unternehmen können dieses Risiko senken, indem sie den Zugang zu Post-Production-Inhalten streng begrenzen.

Zwar sind viele Menschen an der Erstellung von Inhalten beteiligt, aber nicht alle benötigen nach Abschluss ihrer Aufgaben weiterhin Zugriff. Strenge und überwachte Zugangskontrollen können versehentliche wie auch böswillige Leaks verhindern. Ergänzend kann ein VPN für Unternehmen den sicheren Zugriff auf sensible Inhalte gewährleisten, insbesondere wenn Mitarbeitende von externen Standorten oder im Homeoffice arbeiten.
Zugangskontrollen helfen außerdem forensischen Ermittlern nachzuvollziehen, wann und wie ein Datenvorfall stattgefunden hat.

Cybersicherheitsschulungen und Sensibilisierung


Mitarbeitende können entweder eine Schwachstelle oder eine zentrale Verteidigungslinie darstellen. Am besten ist es, wenn sie sich aktiv mit Cybersicherheitsfragen befassen und in deren Lösung eingebunden sind.

Unterhaltungsunternehmen können das Risiko von Datenpannen oder Leaks erheblich reduzieren, wenn sie Cybersicherheitsbewusstsein und Schulungen priorisieren. Solche Initiativen sollten bereits beim Onboarding beginnen und sich über den gesamten Mitarbeiterzyklus erstrecken – mit regelmäßigen Trainings, Seminaren, Informationen und Anreizen.

Notfallplan für Cybervorfälle


Unternehmen, die über einen Incident-Response-Plan verfügen, sind besser auf Cybervorfälle vorbereitet und können schneller reagieren, wodurch Betriebsunterbrechungen, Datenverluste und Reputationsschäden minimiert werden.

Ein Incident-Response-Plan ist ein Dokument, das verschiedene Cybervorfälle beschreibt – von den wahrscheinlichsten und folgenreichsten bis hin zu weniger gravierenden. Er sollte darlegen, wer Teil des Incident-Response-Teams ist, welche Rollen und Verantwortlichkeiten bestehen und so verfasst sein, dass jede Person ihn verstehen und die Schritte befolgen kann.

Ein wirksamer Notfallplan muss regelmäßig geübt und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass er stets an die Unternehmensrealität und die sich schnell wandelnde Cyberbedrohungslandschaft angepasst ist.

Kurz-URL: qmde.de/165231
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