Die Kritiker

«Der Vater meiner Schwester»

von

Story
Der 19-jährige Paul lebt zusammen mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung; seinen Vater hat er nie Kennen gelernt. Angeblich ist dieser bei einer Expedition in Indien ums Leben gekommen. Seither träumt Paul davon, dass Grab seines Vaters zu besuchen.

Derzeit befindet sich Paul noch in einer Ausbildung zum Koch und kreiert kulinarische Köstlichkeiten, nach Abschluss der Lehrzeit will er nach Indien reisen und seinen Traum verwirklichen. Da erzählt ihm seine Mutter, dass die Geschichte um seinen Vater erlogen ist. Dieser sei noch am Leben, heiße Klaus Merbold, sei ein erfolgreicher Arzt, habe eine Familie und wohne sogar in der gleichen Stadt. So kommt es, dass Paul Kontakt mit seinem Vater aufnehmen will und engagiert ein Treffen. Anfangs scheinen sich die beiden prima zu verstehen, doch schon bald gibt ihm sein Vater zu verstehen, dass Paul auf Distanz bleiben soll. Klaus Merbold hat seiner heutigen Frau Annette und seiner Tochter Susa nie von seiner früheren Beziehung und dem daraus resultierenden Sohn Paul erzählt. Er habe Angst, seine Familie verstände es nicht, wenn er erst nach 20 Jahren die Wahrheit erzähle.

Paul aber lässt nicht locker. Kurz vor der bedrückenden Begegnung mit seinem Vater lernte er Susa kennen. Um sich nun in die Familie Merbold zu integrieren, lädt er Susa samt Eltern zu einem gemeinsamen Abendessen bei sich ein. Klaus Merbold passt das in keinster Weise, spielt aber vorerst mit. Der Plan eskaliert allerdings, als sich Susa in ihren Halbbruder verliebt...

Darsteller
Ludwig Blochberger («Die Konferenz») ist Paul
Katharina Schüttler («Vorsicht Schwiegermutter») ist Susa
Christian Berkel («Die Sturmflut») ist Klaus Merbold
Anke Sevenich («Brief eines Unbekannten») ist Annette Merbold
Johanna Gastdorf («Sophie Scholl») ist Karola, Pauls Mutter
Waldemar Kobus («Alles Atze») ist Michael, Karolas Freund
Tino Mewes («Fickende Fische») ist Valentin, Koch-Lehrling
Thomas Thieme («Die Nachrichten») ist Chefkoch

Kritik
Die Story ist nicht unbedingt neu und gleicht der einer Telenovela. Differenzierenderweise verzichtet der Film aber auf Kitschelemente und stellt eine glaubwürdige Dramatik in den Vordergrund. Auch die Darsteller stehen sich in Nichts nach und überzeugen in ihrer Position. Besonders Ludwig Blochberger verleiht dem Film eine beklemmende, schon fast melancholische Stimmung. Durch den permanenten Wunsch, die Wahrheit aufzudecken, welche ja unweigerlich zu Spannungen zwischen den Charakteren führte, wird das Interesse des Zuschauers geweckt. Die Handlung geht dabei sehr sorgfältig und sensibel vor; der Zuschauer hat Zeit, das Geschehene auf sich wirken zu lassen um sich selbst eine Meinung zu bilden.

Insgesamt ein gut konstruiertes Drama, welches durch fähige Darsteller und einen ausgewogenen Spannungsbogen besticht.

Das Drama «Der Vater meiner Schwester» wird am Mittwoch, den 8. März um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.

Kurz-URL: qmde.de/13550
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