Die Kritiker

«Der Bernsteinfischer»

von

Inhalt
Karoline (Sonsee Neu) arbeitet als Journalistin bei einer großes Hamburger Tageszeitung. Als sie ihre Freundin Marina (Deborah Kaufmann) besucht, die mit ihrem Mann Gert (Michael Lott) und ihrem Adoptivsohn Pit (Lennart Betzgen) auf der Insel Hiddensee lebt, lernt sie den charismatischen Fotografen Jacob Thiele (Heiner Lauterbach) kennen. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen, doch noch bevor sich mehr aus der Begegnung entwickeln kann, muss Karoline zurück nach Hamburg. Dort macht ihr Chefredakteur Manfred (Michael Hanemann) eine folgenschwere Entdeckung: Auf einem Urlaubsfoto von Karoline erkennt er in Jacob den berühmten Kriegsfotografen Tom Reuter, der vor vielen Jahren in Kaschmir verschollen war und schließlich für tot erklärt wurde. Manfred wittert eine sensationelle Story und schickt Karoline zurück nach Hiddensee, um den Fall weiter zu recherchieren. Doch obwohl Karoline herausfindet, dass es sich bei Jacob um den tot geglaubten Starfotografen handelt, deckt sie ihn gegenüber ihrem Chef. Denn Jacob hatte nach dem tragischen Unfalltod seiner Frau beschlossen, Tom Reuter sterben zu lassen, um ein neues Leben zu beginnen.

Durch einen spektakulären Enthüllungsartikel von Karolines Chef kommt es jedoch zu einer wahren Rufmord-Kampagne gegen Tom. Um ihren Geliebten zu entlasten, beginnt Karoline zu recherchieren. Dabei findet sie heraus, dass Tom einen Sohn hat, der damals zur Adoption freigegeben wurde. Die Spur führt nach Hiddensee – ins Haus ihrer Freundin Marina.

Kritik
Mit «Der Bernsteinfischer» hat Regisseur Olaf Kreinsen eine romantische Liebesgeschichte inszeniert, doch der Film bietet noch mehr: Die unterschiedlichen Stimmungen der Charaktere, die sich im Laufe der 90 Minuten immer wieder wandeln, werden durch eine wunderbare Musik im Hintergrund unterstrichen. Die schönen Landschaftsaufnahmen der Ostseeinsel Hiddensee sorgen zudem für einen märchenhaften Eindruck.

Die Produktion besticht durch teilweise überraschend wenige Dialoge, was dem Film allerdings überhaupt nicht schadet. Die guten Schauspieler, allen voran Heiner Lauterbach, der in der Rolle des für tot erklärten Kriegsfotografen Tom Reuter sichtlich aufgeht, bringen es fertig, den Zuschauern die durch die Musik erzeugte melancholische Stimmung zu verdeutlichen.

Natürlich ist das Ende des Films vorhersehbar, doch der komplizierte Weg zur großen Liebe von Tom Reuter ist perfekt umgesetzt. Stimmige Darsteller, tolle Musik, grandiose Landschaftsaufnahmen – was will man mehr? Vielleicht fehlt ein wenig Spannung, doch insgesamt betrachtet ist «Der Bernsteinfischer» ein empfehlenswerter Film, der – anders als viele deutsche Liebesgeschichten – im Laufe der Zeit seinen ganze eigenen Charme entwickelt.

«Der Bernsteinfischer» ist am Donnerstag, den 18. August 2005, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.

Kurz-URL: qmde.de/10909
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelTagesspiegel: Kein TV-Duell zwischen Stoiber und Lafontainenächster ArtikelRTL: «Leo Daltons» erster Fall mit mäßigem Erfolg
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung