Wie sieht es denn mit den Serien aus?
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Von «Agents of S.H.I.E.L.D.» (und vielleicht noch «Agent Carter») abgesehen, gilt für die Serien praktisch dasselbe, wenn es darum geht, wie groß ihr Filmbezug ist. Es gibt ab und zu im Dialog Anspielungen auf die größeren Marvel-Helden – wenn beispielsweise jemand eine Wohnung oder einen Laden ramponiert, wird er mit dem wütenden grünen Monster verglichen, also mit dem Hulk. Für diese kleine Handvoll an Referenzen lohnt es nicht, sich mühevoll einen Nachholplan zu erstellen und von ihm das eigene Sehverhalten diktieren zu lassen.
Relativ wichtig ist bloß, die Netflix-Serien in der richtigen Reihenfolge zu sehen, da diese untereinander stärker Bezug nehmen. Zwar lässt sich etwa die erste Staffel von «Jessica Jones» auch wunderbar von all dem losgelöst sehen, aber wenn man es schon "richtig" machen will, lautet die Reihenfolge: «Daredevil» (Staffel eins), «Jessica Jones» (Staffel eins), «Daredevil» (Staffel 2), «Luke Cage» (Staffel eins), «Iron Fist» (Staffel eins), «The Defenders», «The Punisher» (Staffel eins), «Jessica Jones» (Staffel 2), «Luke Cage» (Staffel zwei).
«Agent Carter» steht auf recht eigenen Beinen, hat aber mehr Reiz, wenn man die Serie nach «Captain America – The First Avenger» schaut, weil man so die Titelfigur der ABC-Serie besser kennenlernt. Und im Falle von «Agents of S.H.I.E.L.D.» haben wir es mit der einzigen Serie zu tun, die im Laufe ihrer nunmehr fünf Staffeln intensiv Bezug auf diverse Marvel-Kinofilme nahm. Man kann es sich einfach machen und auf die Erklärungen innerhalb der Serie verlassen, wann immer der Storyverlauf plötzlich durchgerüttelt wird (und das sollte eigentlich genügen). Oder man kann mehr Arbeit in seinen Serienkonsum stecken als nötig.

Zumal sich die Frage aufdrängt, wie sehr es lohnt, sich einen komplizierten Nachholplan nur für die Marvel-Serien aufzustellen – denn abgesehen von der geringen Wechselwirkung zwischen Serien und Filmen sind die Marvel-Serien gemeinhin auch deutlich schwächer als die Marvel-Filme. Etwas gemein ausgedrückt sind die Serien so etwas wie ein Parasit auf dem Rücken der Filmreihe. Es reicht völlig aus, «Agent Carter» und die erste Staffel «Jessica Jones» zu gucken, der Serienrest ist Kür (etwa «Cloak & Dagger») bis Qual (etwa «Iron First»).
Ich habe eigentlich alles gesehen, will mich aber auf «Ant-Man and the Wasp» einstimmen / Bekannte anfixen


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