Panelshows – sie scheinen eine Art Allheilmittel der Sender zu sein, die freie Sendeplätze zu vergeben haben. Dann werden munter die immer gleichen Prominenten an einen Tisch gesetzt und ihnen werden, eingebettet in eine Show zu einem frei gewählten Thema, Fragen gestellt. Zu gewinnen gibt es Geld, natürlich für einen guten Zweck. Und fertig ist ein weiteres Stück Primetime-Unterhaltung.
In die Reihe dieser simpel gestrickten Show-Formate gesellt sich seit heute auch «Yogeshwar und Schöneberger», das sich als eine Art Neuauflage von «Clever» präsentiert, das mit Wigald Boning und Barbara Eligmann bei Sat.1 einst große Quotenerfolge feierte. Auch in dieser neuen Show befasst man sich ausführlich mit Alltagsbeobachtung und mehr oder minder spannenden Experimenten. Vor allem Dank des doch durch und durch sympathischen Moderatoren-Duos, gelingt diese Idee zu weiten Teilen doch immer noch so interessant, dass man sich durchaus für eineinhalb Stunden nett unterhalten lassen kann. Dennoch hakt es an vielerlei Stellen, wenn man beachtet, wie wenig originell das Konzept der Show doch in Wirklichkeit ist.
Die Prominenten spielen jeweils um einen guten Zweck und können sich diesen wie in allen anderen Shows dieser Art frei aussuchen. Gespielt wird um Punkte, die sich die Kandidaten, die in der ersten Sendung aus Muriel Baumeister, Horst Lichter, Sven Plöger und Susanne Holst bestehen, mithilfe richtiger Antworten verdienen kann. Parallel dazu darf das Publikum mitraten und kann dabei ebenfalls kleinere Sachpreise gewinnen, was ein nettes Gimmick ist: So können sich auch die Zuschauer live im Studio indirekt an der Show beteiligen. Die Fragen in «Yogeshwar und Schöneberger» stammen allesamt aus dem wissenschaftlichen Bereich und werden zum Großteil anhand anschaulicher Versuche dargeboten. Kein Wunder: Moderiert Yogeshwar doch schon seit Jahren das Wissensmagazin «Quarks & Co.» im WDR. So ist «Y&S» ähnlich aufgebaut wie «Clever – Die Show die Wissenschaft»: Auch in dieser Sendung übernahm der männliche Moderationspart den Teil des wissenschaftlichen Erklärers und die Dame fand ihren Schwerpunkt in kleineren Nebentätigkeiten und hauptsächlich der Moderation.
Doch leider machten sich die Köpfe hinter der Sendung nicht nur keine Gedanken über ein neues Konzept, man suchte sich an wissenschaftlichen Themen auch noch solche raus, die in anderen Shows schon zigmal durchgekaut wurden. Sei es die Frage, wie man Kaugummi von Kleidung entfernen kann oder wie man verhindert, dass die Milch überkocht. Das ist nicht neu, nicht spannend – könnte mit anderen Moderatoren aber noch wesentlich langweiliger über die Bühne gehen. Das ist schade: Die Kombination aus Rangar Yogeshwar und Barbara Schöneberger zu beobachten macht Spaß und gute Laune, doch im Umfeld dieser langweiligen Show-Idee scheint es, als könnten die beiden nicht vollständig aufblühen. Da man schlussendlich sogar auf Promiköpfe zurückgriff, die in jeder zweiten Spielshow als Kandidaten fungieren, ist «Yogeshwar und Schöneberger» nicht mehr als schlichte Abendunterhaltung, die droht, im Schwall aller möglichen Panel-, Wissens- und Quizshows unterzugehen.