Während die Privatsender mit gewöhnlicher Abend-Unterhaltung punkten wollten, informierten die Öffentlich-Rechtlichen überwiegend mit Sondersendungen zum folgeschweren Erdbeben in Japan. Wofür entschieden sich die Fernsehzuschauer? Und wie verlief der Start von «The Good Wife» bei kabel eins?
Marktführer am Freitagabend wurde trotz relativ schwacher Quoten einmal mehr RTL – mit einer neuen Ausgabe von «Wer wird Millionär?» unterhielt der Kölner Sender 5,56 Millionen Zuschauer und 16,9 Prozent aller Fernsehenden, in der werberelevanten Zielgruppe entsprach dies einem Marktanteil von 15,7 Prozent. «Die ultimative Chartshow – Die erfolgreichsten Evergreens aller Zeiten!» (Foto) blieb anschließend bei nur 12,2 Prozent Zielgruppenmarktanteil hängen, die Reichweite bei den Zuschauern ab drei Jahren belief sich auf 2,72 Millionen. Sat.1 setzte zu Beginn des Abends ebenfalls auf eine Spielshow, konnte damit aber nicht mit Günther Jauch mithalten. Dennoch fällt das bisherige Resümee der zweiten «Die perfekte Minute»-Staffel positiv aus: Ulla Kock am Brink lockte 2,25 Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte, was gute 8,6 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. In der Zielgruppe schlugen 0,79 Millionen Zuschauer ebenfalls überdurchschnittliche 12,4 Prozent heraus. Die ab 22.20 Uhr gesendeten Comedy-Formaten «Pastewka» und «Ladykracher» konnten ihren Höhenflug von letzter Woche nicht fortsetzen und mussten einige Zuschauer an die Konkurrenz abgeben. 1,76 bzw. 1,51 Millionen Zuschauer verzeichneten die neuen Folgen, womit Sat.1 10,1 bzw. 11,1 Prozent Zielgruppenmarktanteil erreichte.
Deutlich ernster ging es dagegen im Ersten zu: Die ARD zeigte anlässlich des schweren Erdbebens in Japan um 20.20 Uhr eine 40-minütige «Brennpunkt»-Ausgabe, die insgesamt 5,35 Millionen Bundesbürger und 20,9 Prozent aller Fernsehenden zum Einschalten bewegte und damit weit oberhalb des Senderschnitts lag. Entsprechend groß war auch das Informationsbedürfnis bei den 14- bis 49-Jährigen Zuschauern, von denen sich 1,54 Millionen für die Berichterstattung aus Japan interessierten. Damit kam ein Marktanteil von 12,8 Prozent zu Stande. Zwischen 21 und 22.30 Uhr zeigte Das Erste dann seine Schmonzette «Das Glück ist kein Kaktus», für die sich durchschnittlich 5,29 Millionen Zuschauer und 16,7 Prozent des Gesamtpublikums begeistern ließen. Zwar hatte das ZDF fast genauso starke Zahlen vorzuweisen, den Sieg beim Gesamtpublikum musste man jedoch der ARD überlassen: «Der Kriminalist» wurde im Schnitt von 4,81 Millionen Zuschauern, 14,6 Prozent aller Fernsehenden sowie 6,7 Prozent der jungen Bevölkerung gesehen. «SOKO Leipzig» steigerte sich im Anschluss auf 5,41 Millionen Bundesbürger und 9,1 Prozent Marktanteil. Selbstverständlich reagierten auch die Mainzer auf die erschütternden Ereignisse in Japan – das «heute-journal» wurde auf 45 Minuten verlängert, lief also von 21.58 bis 22.45 Uhr. Aus Quotensicht machte sich diese Programmänderung bezahlt: 3,88 Millionen Zuschauer und 13,3 Prozent verzeichnete die Nachrichtensendung mit Claus Kleber. Von den Jungen schalteten 1,11 Millionen Zuschauer ein, die für solide 9,6 Prozent Marktanteil sorgten.
ProSieben setzte auf den Spielfilm «Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith»: Im Schnitt erreichte man damit 2,32 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und einen Marktanteil von 7,4 Prozent. Bei den Werberelevanten wurden 1,52 Millionen Zuschauer verbucht, der Marktanteil lag bei 12,9 Prozent. Ein ähnliches Bild bot sich dann auch beim Qualifying der «TV total WOK WM» um 22.47 Uhr, das 1,25 Millionen Zuschauer und 13,2 Prozent Zielgruppenmarktanteil einfuhr. RTL II wiederholte den 1989 erschienenen Kult-Streifen «Zurück in die Zukunft II»: Die US-amerikanische Produktion mit Michael J. Fox holte 1,40 Millionen Zuseher und 4,4 Prozent Gesamt-Marktanteil. In der Zielgruppe betrug der Marktanteil bei 1,09 Millionen jungen Zuschauern 9,1 Prozent. Indes treibt der US-Serienabend von VOX wohl immer mehr Sorgenfalten in die Gesichter der Verantwortlichen: Sowohl «CSI: NY» als auch «The Closer» können schon seit Längerem nicht mehr wirklich überzeugen. Diese Woche reichte es nur für 1,76 bzw. 1,90 Millionen Zuschauern sowie 7,2 bzw. 7,7 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe. Kabel eins hingegen konnte erneut dank «Castle» punkten: 1,05 Millionen wollten eine neue Folge sehen, der Marktanteil lag bei 6,1 Prozent. Da tat sich die ehemalige ProSieben-Serie «The Good Wife» (Foto) um 21.15 Uhr zum Auftakt der zweiten Staffel schwieriger, lediglich 0,88 Millionen Zuschauer (MA: 2,8 %) und 4,6 Prozent Zielgruppenmarktanteil wurden ermittelt. Bei ProSieben erzielte die Serie während ihres ersten Durchgangs noch rund neun Prozent.