Interview

Off-Sprecher Simon Beeck: '«Love Island» ist dieses Jahr ein anderes'

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Seit Ende August produzieren ITV Studios Germany und RTLZWEI die derzeit laufende «Love Island»-Staffel unter strengen Corona-Regeln auf Mallorca. Simon Beeck vertont die Episoden als Sprecher. Wir haben mit ihm gesprochen – über Mallorca 2020, seine Vorbereitung und seinen Siegertipp.

Zur Person: Simon Beeck

Beeck spricht seit 2019 für «Love Island» und ist sonst bekannt durch seine Moderation der Sat.1-Nachtsendung «Dinner Party» und durch seine Moderationen beim Radiosender 1LIVE.
Herr Beeck, wie ist es denn so im September 2020 auf Mallorca? Die Insel hat sich unter dem Einfluss von Corona wohl etwas geändert...
Ganz ehrlich - und das mag man in Deutschland nicht glauben: Hier auf der Insel nimmt man dieses Virus noch mal deutlich ernster als zuhause. Die Maskenpflicht gilt auf Mallorca nicht nur im Supermarkt, sondern schon beim Verlassen des Hotelzimmers. Auch auf der Straße muss der Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Ausnahmen: Außerhalb geschlossener Ortschaften - zum Beispiel beim Wandern - und am Strand bzw. Pool. Für die Menschen, die auf dieser Insel vom Tourismus leben, tut mir das unfassbar leid. Bei meiner Ankunft sahen manche Küstenorte aus, als würde jeden Moment Hurricane Kathrina an Land erwartet. Ein Großteil der Touri-Restaurants hat zu, Shops sind mit Brettern zugenagelt und die gängigen Hotelbunker sind verwaist. Ihre Fensterscheiben im Eingangsbereiche sind teilweise schon verdunkelt und abgeklebt. Für die Insel ist die Saison gelaufen. Wie traurig, weil die lokalen Coronafälle ja nicht hauptsächlich in den Ferienorten entstehen, sondern in der Inselhauptstadt. Den Flughafen von Mallorca habe ich in den letzten 20 Jahren noch nie so leer erlebt und meinen Mietwagen noch nie so schnell bekommen.

Bei Ihnen am Produktionsort gibt es strenge Sicherheitsmaßnahmen, die notwendig sind, damit alle gesund bleiben. Wie stark sind die Beeinträchtigungen? Was geht alles nicht mehr was noch 2019 möglich war?
«Love Island» ist dieses Jahr ein anderes. Zum Glück nur hinter den Kulissen. Das Team hält trotz massiver Auflagen toll zusammen. Das geht los beim täglichen Dauer-Desinfizieren der Hände am Eingang des Geländes. Außer beim Essen tragen wir alle ausnahmslos den Mund-Nasen-Schutz, halten den Mindestabstand, lassen die regelmäßigen Corona-Tests über uns ergehen und waschen ständig unsere Hände. Eine gute Handcreme ist in diesem Jahr der beste Begleiter.

Für Sie ist es schon die zweite Staffel als Sprecher. Mal auf den Inhalt und die Kandidaten bezogen. Was hat Sie bisher besonders überrascht?
Die Situation mit Henrik und Aurelia. Ja, das alles war irgendwie abzusehen. Aber so geht Mann mit einer Frau nicht um. Vor allem nicht in der Öffentlichkeit. Auch wenn Henrik immerhin ein schlechtes Gewissen hatte. Als Aurelias Herz gebrochen ist, ist meins mitgebrochen. Am liebsten wäre ich in die Villa rein und hätte sie in den Arm genommen. Aber unsere Islander sind im Haus ja in Quarantäne. Sie sind alle beim Einzug negativ getestet worden und wir müssen uns komplett von ihnen fern halten.

Haben Sie auch einen Tipp für den Sieg?
Marc & Anna. Die sind süß, authentisch, haben Spaß zusammen und begegnen sich - was ich in einer Beziehung für unerlässlich halte - auf absoluter Augenhöhe. Die Glamping- Trennung haben sie auch toll überstanden. Das sind echte Gefühle, da bin ich mir sicher. Also fast.

Ihnen als Sprecher kommt ja eine wichtige Rolle zu. Sie nehmen den Zuschauer an der Hand, führen ihn durch die Handlung, amüsieren ihn. Auf welchen Mix versuchen Sie zu achten?
Vor allem darauf, dass er merkt, dass das alles hier ein großer Spaß ist! Man sollte meine Kommentare nicht zu ernst nehmen. Deswegen klinge ich auch etwas unseriöser als sagen wir mal Claus Kleber im «heute journal». Ich freue mich, dem Zuschauer die Sendung durch meine Augen zu zeigen und die Dinge auszusprechen, die er vielleicht nicht einmal denkt.

Kann man sich auf diese Aufgabe eigentlich vorbereiten? Im Grunde genommen geht es ja ganz viel ums tägliche Reagieren auf das Geschehen?
Das ist schwer. So einen Erfahrungsschatz in Sachen Beziehungen tragen wir ja alle miteinander rum. Da kann man schon mal drauf zurückgreifen. Den größten Erfahrungsschatz besitzt übrigens Love Island-Sprüchemastermind Andreas Hutzler. Ich liebe diesen Mann! Aber als Sprecher müsste ich mich dann ja auf jede meiner Sendungen vorbereiten. Für «Yes we camp» auf Kabel Eins bin ich auch nicht halbnackt auf einen FKK-Campingplatz gezogen und für das RTL-Dschungel-Best Of im vergangenen Jahr nicht in die Regenwalddusche bei meinen Nachbarn. Die letzten 25 Jahre als Radiomoderator haben mich und meine Stimmbänder da einfach sehr hart gemacht.

Das beweise ich übrigens ab Mitte Oktober wieder vormittags in 1LIVE und gerade auch jede Woche in meinem neuen Podcast „Hustensaft & Altersheim“. Hier quatsche ich mit Paula-Marie Dröger, die gerade mal halb so alt ist wie ich, was da draußen in unserer Welt eigentlich gerade zwischen unseren Generationen schief läuft und wie wir die Sache wieder geregelt kriegen. Den Podcast gibt es überall da, wo es auch den Love Island-Podcast „Der Morgen danach gibt“. Hier empfange ich zusammen mit meinem Ziehsohn Jimi Blue Ochsenknecht regelmäßig Love Island-Legenden und Islander, die die Villa gerade verlassen mussten. Vielleicht lade ich ihn nach dieser Staffel mal in meine Talksendung «Dinner Party» am Dienstagabend in Sat.1 ein. Ich habe das Gefühl, der Junge hat ein ganz spannendes Leben. Überraschungsgast: Mama Ochsenknecht. Von der weiß man ja, dass sie viel erzählen kann.

Danke für das Gespräch.

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