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Keine schurkischen Narben mehr: Britisch Film Institute etabliert neue Förderregel

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Das British Film Institute möchte ein bestehendes Stigma gegen vernarbte Menschen bekämpfen und verweigert daher ab sofort Filmen das Fördergeld, sollten ihre Schurken Narben im Gesicht haben.

Es gibt eine lange Film- und Serienhistorie an Schurken mit auffälligen Narben. Ob der böse Onkel Scar in «Der König der Löwen», Heath Ledgers enigmatischer Joker in «The Dark Knight», Kylo Ren in «Star Wars – Die letzten Jedi», Le Chiffre in «Casino Royale» oder zahlreiche weitere Beispiele: Prominente Narben dienen häufig als visueller Hinweis darauf, dass eine Figur schurkisch ist. Das British Film Institute möchte dieses Stilmittel jedoch nicht weiter unterstützen und führt daher eine Regel ein: Es wird nicht weiter Fördergelder an Produktionen verteilen, in denen Schurken mit Gesichtsnarben vorkommen.

Der Grund dafür: Das BFI möchte durch diesen Schritt seinen Teil dazu beitragen, dass Gesichtsnarben im realen Leben nicht weiter stigmatisiert werden. Der stellvertretende BFI-CEO Ben Roberts erklärt gegenüber 'The Telegraph': "Film ist ein Katalysator für Wandel, und deswegen verschreiben wir uns dem Anliegen, nicht weiter in den Filmen, die wir fördern, die negative Darstellung von Narben und anderen Gesichtsdeformierungen zu dulden."

Das BFI geht darüber hinaus in die Offensive und fördert direkt nach Einführung dieser Regel ein Drama über eine Frau, die nach einer Säureattacke ihr Leben wieder aufbaut. Die Hauptrolle im «Dirty God» betitelten Film übernimmt Vicky Knight, die aufgrund eines Brands selber Gesichtsnarben hat. Außerdem unterstützt das BFI die wohltätige Organisation Changing Faces, die mit der Kampagne #IamNotYourVillain gegen das durch Filme angetriebene Stigma gegen Gesichtsnarben vorgeht.

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