Quotencheck

«Family Guy»

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Zuletzt lief die Animationssitcom je in Doppelfolgen bei ProSieben, ab September begann der Privatsender wieder mit Free-TV-Premieren. Wie schnitt die Familie Griffin beim Publikum ab?

Zwar gilt «Family Guy» hierzulande als wohl zweitpopulärste Animationsserie nach den «Simpsons», im linearen Fernsehen fand die Seth-Macfarlane-Serie jedoch zu oft wenig Anklang – so oft, dass ProSieben sich lange Zeit scheute, die Serie einzusetzen. Ab 2010 war zunächst Sendepause, seit Ende 2015 laufen die Griffins wieder im Dienstagabendprogramm der Unterföhringer Senders, machten dort allerdings einige Hochs und Tiefs durch. Bis zu 13 Prozent holte «Family Guy» im frühen Jahr 2016 beim jungen Publikum, wenige Monate später blieben nur noch um die acht Prozent übrig. 2017 lief die Serie dann zumindest nahe der quotentechnischen Zweistelligkeit bei den Werberelevanten, ab 2018 wurde die Lage allerdings zunehmend finster für «Family Guy». Mittlerweile haben Fans des Formats auch umfassende Möglichkeiten, sich die Serie zeitversetzt anzusehen, beispielsweise über Streaming. Darin liegt wohl einer der Gründe, warum «Family Guy» am Dienstagabend bei ProSieben kaum etwas reißen konnte.

Obwohl die Familie aus Quahog eigentlich schon das ganze Jahr unzufriedenstellende Zahlen abwirft, hielt ProSieben an der US-Produktion fest. Seit Anfang August strahlte der Privatsender zunächst alte Folgen aus den Staffeln 13 und 14 aus, ehe ab Anfang September eine von zwei Folgen pro Abend eine Free-TV-Premiere aus Staffel 15 kennzeichnete. Selten gelangte «Family Guy» auf Höhe des Senderschnitts. Eines dieser wenigen Beispiele fand sich am 7. August, als die spätere von zwei Folgen ab 22.38 Uhr 9,5 Prozent verbuchte. Zwar hielten sich die Quoten bis zum Start der Ausgaben aus Staffel 15 meist zumindest einigermaßen konstant bei knapp über acht Prozent, doch auch Ausreißer nach unten kamen vor. Am 14. August verzeichnete «Family Guy» beispielsweise ab kurz nach 22 Uhr plötzlich nur noch 7,0 Prozent, ehe am 28. August gerade einmal 6,6 Prozent im Rahmen einer Wiederholung aus Staffel 14 zu Stande kamen.

Eine Woche darauf nahm ProSieben neue Ausgaben aus Staffel fünfzehn ins Programm, was Zuschauer scheinbar kaum zur Kenntnis nahmen. Quotentechnisch hatte dies jedenfalls keinen Effekt. Die erste der noch vielen folgenden Free-TV-Premieren generierte bei jungen Zuschauern nur 7,3 Prozent, wobei eine Wiederholung im Anschluss mit 8,3 Prozent einen ganzen Prozentpunkt besser lief. Nachdem «Family Guy» das Niveau der Vorwoche am 11. September in etwa gehalten und im Anschluss wieder ein Re-Run besser abgeschnitten hatte als eine Free-TV-Premiere, folgte am 18. September ein dramatischer Einbruch. Mit je 0,52 Millionen Zuschauern ab drei Jahren kam «Family Guy» erst auf nur noch 5,8 und danach auf 6,6 Prozent.

Eine (leicht) positive Randnotiz konnte man zu diesem Zeitpunkt schon entnehmen: «Family Guy» schien über ein treues Stammpublikum zu verfügen, dass meist über beide Folgen dranblieb. So erklären sich die sehr häufig gleichbleibend hohen Zuschauerzahlen im Rahmen der Doppelfolge, die aber bezogen auf die Reichweite zwischen den Wochen zuweilen größeren Schwankungen unterlagen. Am 25. September erreichte «Family Guy» mit zwei Episoden beispielsweise je 0,67 Millionen Zuschauer und damit 150.000 mehr als in der Vorwoche. Das genügte für 7,6 Prozent im Rahmen der Erstausstrahlung und 9,6 Prozent im Zuge einer Konserve. Letzterer Wert sollte der höchste im Beobachtungszeitraum zwischen August und Ende Oktober bleiben.

Weiter ging die Achterbahnfahrt am 2. Oktober, als «Family Guy» 0,56 bzw. 0,57 Millionen Interessenten ab drei Jahren blieben, die noch für 5,5 und 6,3 Prozent sorgten. Auf die besten Werte im Beobachtungszeitraum folgten also sieben Tage später die niedrigsten. Diese erheblichen Schwankungen setzten sich bis Ende Oktober fort. Am 9. Oktober verzeichnete «Family Guy» mit je 0,71 Millionen Zuschauern die höchste Zuschauerzahl seit April 2018, die in 7,8 Prozent und 9,3 Prozent der jungen Zuschauer resultierte. Es sollten die vorerst letzten Quoten bleiben, die auch nur in die Nähe des ProSieben-Senderschnitts heranreichten. Im Rahmen der verbleibenden sechs Oktober-Ausgaben waren 7,4 Prozent das Höchste der Gefühle, mit 6,6 Prozent am 23. Oktober und 5,8 Prozent am 30. Oktober lag der Marktanteil in der Zielgruppe allerdings auch zwei Mal unter sieben Prozent und damit im tiefroten Bereich.

Zwar schafft es «Family Guy» wöchentlich mindestens eine halbe Million Zuschauer am Dienstagabend zu ProSieben zu locken, die dann meist über beide Ausgaben dranbleiben, zu stark scheint die Performance des Formats aber von der Konkurrenz abzuhängen. Auffällig liest sich die wöchentliche Entwicklung der Marktanteile im Rahmen der Doppelfolge. Obwohl zur früheren Uhrzeit ab September Erstausstrahlungen liefen, schnitten immer die später laufenden Re-Runs deutlich besser ab – weil, die «Family Guy»-Zuschauer dranblieben, während anderswo Zuschauer den Fernseher abschalteten, sodass mehr vom Quotenkuchen blieb. Dem Status, den «Family Guy» eigentlich in Deutschland genießt, wurden die Ausstrahlungen seit Anfang August aus Quotensicht aber bei Weitem nicht gerecht: durchschnittlich 0,61 Millionen Zuschauer verfolgten die Doppelfolgen ab kurz nach 22 Uhr am Dienstagabend, 0,53 Millionen entstammten im Mittel der jungen Altersgruppe. Das hatte einen durchschnittlichen Gesamtmarktanteil von 2,8 Prozent und mittlere 7,5 Prozent in der Zielgruppe zur Folge.

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