Quotencheck

«The Big Bang Theory»

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Kündigt sich da der Ende eines jahrelangen Hypes an? Die Hit-Sitcom musste in den vergangenen gut zwei Monaten jedenfalls mit Erstausstrahlungen einige Federn lassen - und verlor im Staffelvergleich. Dabei war die erste Staffelhälfte bis April noch voll auf Rekordkurs unterwegs.

«TBBT»-Quotenverlauf zuletzt

  • S5: 1,79 Mio. (6,7% / 14,1%)
  • S6: 2,06 Mio. (6,3% / 14,4%)
  • S7: 2,32 Mio. (7,1% / 16,1%)
  • S8: 2,38 Mio. (7,3% / 16,7%)
  • S9: 2,56 Mio. (7,9% / 18,1%)
Die fünfte Staffel war noch am Dienstag ausgestrahlt worden, die sechste bis zur ersten Hälfte der achten Staffel lief dann montags gegen 21:15 Uhr, erst seit September 2015 ist man um 20:15 Uhr am Start.
Wenn sich ProSieben auf ein Format seines Portfolios festlegen müsste, auf das es unter keinen Umständen verzichten kann, man würde sich vermutlich für «The Big Bang Theory» entscheiden. Trotz eines regelrechten Ausstrahlungswahnsinns, den der Unterföhringer Sender quasi Tag für Tag betreibt, war die US-Sitcom über Jahre hinweg unantastbar und schien vor Abnutzungserscheinungen komplett gefeit. Doch die Quotenbilanz der jüngsten zehn Erstausstrahlungen aus der zehnten Staffel, die seit dem 21. August ausgestrahlt wurden, dürfte den Programmverantwortlichen zu denken geben. Zwar lag das Format am Montagabend weiterhin weit oberhalb des Senderschnitts, verfehlte allerdings das Niveau der vorherigen Ausstrahlungsperioden relativ deutlich.

Die erste neue Folge, welche übrigens die 15. der Jubiläumsstaffel darstelle, kam am vorletzten August-Montag auf 1,92 Millionen Zuschauer und starke 6,5 Prozent des Gesamtpublikums. In der werberelevanten Zielgruppe wurde mit 16,1 Prozent bei 1,43 Millionen bereits der beste Wert der gesamten Ausstrahlungsperiode erzielt - und lag natürlich weit oberhalb des ProSieben-Normalniveaus. Selbiges galt auch für die drei anschließenden neuen Episoden, die sich allerdings sukzessive auf bis zu 14,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen verschlechterten - während die vierte frische Folge zugleich beim Gesamtpublikum mit 2,09 Millionen und 6,7 Prozent die bis dahin besten Zahlen erreichten.

Zwischen September und Oktober durchlebte die Serie dann ihre Höhe- und Tiefpunkte direkt hintereinander: Während am letzten September-Montag mit 2,20 Millionen Gesamt- sowie 1,65 Millionen jüngeren Zuschauern die höchsten Reichweiten der zweiten Staffelhälfte (was genau genommen nicht stimmt, da bis April bereits 14 der 24 Episoden dieses Durchgangs ausgestrahlt worden waren) zu Buche standen, wurden am 2. Oktober mit 1,78 und 1,28 mit die niedrigsten Zuschauerzahlen und mit 5,8 und 13,9 Prozent in beiden Konsumentengruppen die schwächsten Marktanteile verbucht. Am Montag davor hatten übrigens noch 6,9 und 16,1 Prozent auf dem Papier gestanden.

Mehr Schwankungen hatte man auch hintenraus nicht mehr zu bieten, sodass man alles in allem von einer sehr konstanten zehnwöchigen Präsentationsphase sprechen kann. Im Schnitt sahen 1,97 Millionen zu, damit einher gingen klar überdurchschnittliche 6,4 Prozent. Gerade im Segment der US-Sitcoms ist dies keineswegs die Regel, da diese meist ein besonders junges Publikum ansprechen. In der werberelevanten Zielgruppe standen nichtsdestotrotz noch einmal weitaus beeindruckendere 15,0 Prozent bei 1,45 Millionen zu Buche. Zum Vergleich: In den vergangenen Monaten erreichte der Privatsender im Schnitt etwa viereinhalb Prozent aller respektive etwa neuneinhalb Prozent der jüngeren Konsumenten.

Das Problem: Die ersten 14 Folgen der zehnten Staffel hatten Anfang des Kalenderjahren noch deutlich bessere 7,9 und 18,3 Prozent bei 2,62 Millionen Zuschauern verzeichnet, weshalb also die vergangenen Monate dafür verantwortlich sind, dass in der Staffelendabrechnung "nur" 7,3 und 16,9 Prozent bei 2,35 Millionen auf dem Papier standen. Ohne jede Frage nach wie vor überragende Werte, aber der vorherige Durchgang hatte noch etwas stärkere 7,9 und 18,1 Prozent bei sogar 2,56 Millionen Sheldon-Fans generiert. Ohnehin endete nun eine jahrelange Jagd nach neuen Rekorden, denn seit der fünften Staffel hatte es keine einzige mehr gegeben, die ProSieben keine neuen Höchstwerte bescherte (siehe Infobox oben).

Somit stellt sich nun also die Frage, ob sich die Fans einfach nur eine kleine Auszeit gönnen wollten oder dieser relativ deutliche Einbruch schon andeutet, dass die Serie ihre allerbesten Zeiten hinter sich hat. Viele Zuschauer und Experten aus der Branche erwarten Letzteres schon seit Jahren, da ProSieben dem Format überhaupt keine Verschnaufpausen gönnt und in einem Überfluss ausstrahlt, dass man kaum nicht irgendwann übersättigt werden kann. Ein ganz interessantes Randdetail: Auch in den Vereinigten Staaten war die zehnte Staffel mit im Schnitt etwa 19 Millionen Zuschauern nicht mehr ganz an die vorherige herangelangt, die noch mehr als 20 Millionen Menschen vor die Geräte hatte locken können. Und auch das gerade erst gestartete «Young Sheldon» scheint zumindest in seinem Heimatland nicht mehr für neue Quoten-Gigantismen sorgen zu können (mehr dazu hier).

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