Sonntagsfragen

Maurice Gajda: „Ich hatte im Winter in Afrika den Sommer meines Lebens“

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Früher bei joiz, heute bei ProSieben-«Galileo» und ab Donnerstag in der Primetime: Maurice Gajda spricht mit uns über Afrika, sein Glück beim Radio und wie ihn acht Promis echt beeindruckt haben.

Zur Person: Maurice Gajda

Der Magdeburger begann 2013 beim jungen Sender joiz, ist seit 2015 auch bei YouTube aktiv und zudem Teil der «Galileo»-Familie bei ProSieben. Mit «Global Gladiators» bekommt er seine erste große Primetimeshow. Im Radio arbeitet er seit fast zehn Jahren für Fritz, zudem hat er seit Kurzem ein eigenes Talkformat bei MDR Sputnik.
Was ist das Interessante an der neuen ProSieben-Show «Global Gladiators»?
Um ehrlich zu sein: Es ist die Mischung aus allem. Wir haben da Aufgaben und Challenges, die die Zuschauer so noch nicht gesehen haben.

Vor allem nicht in der Umgebung, in der wir gedreht haben. Wir haben unsere Promis nach Afrika geschickt, an spektakuläre Plätze und teils in verlassene Gegenden. Die Promis reisen in einem umgebauten Fracht-Container, der mit 24 Kameras ausgestattet ist – und die Promis rund um die Uhr filmt. Andere Promi-Spielshows beginnen ja kurz vor dem Spiel und hören kurz danach wieder auf. Wir aber werden zeigen, wie die Kandidaten Sieg und Niederlage verarbeiten, wie sie mit diesen Grenzerfahrungen umgehen und wie diese Erlebnisse auch Stunden später noch Thema sein werden. Das bietet viele neue und tolle Perspektiven. «Global Gladiators» bekommt dadurch eine Art Backstage-Charakter, der mich sehr reizt. Auch optisch habe ich bisher eigentlich nichts Vergleichbares gesehen.

Sind die Promis interessanter, wenn die Kameras an ist, oder wenn sie nicht läuft?
Genau das ist der Punkt: Die Kamera läuft bei uns ja immer. Der Zuschauer verpasst also keinen spannenden Moment auf unserer Reise.

«Global Gladiators» wird dabei aber nicht mit dem Finger auf die Promis zeigen oder von oben herab auf die Promis blicken, sondern wirklich eine Art Roadtrip sein.

Welche Eindrücke hat der Drehort Afrika bei Ihnen selbst hinterlassen?
Unglaublich viele. Wir haben die Show im Januar und Februar produziert. Seitdem ist nicht ein Tag vergangen, an dem ich nicht an Afrika gedacht habe. Ich bin begeistert – vom Land und von den Leuten. Bei der Produktion haben wir mit vielen Einheimischen zusammengearbeitet. Wir hatten ungefähr 100 Mann dabei, etwa ein Drittel ist in Afrika zu Hause. Das waren Maskenbildner, Locationbauer. Mit einigen von den Locals habe ich auch heute noch Kontakt. So eine fünfwöchige Reise schweißt einfach zusammen. Ich kann sagen: Während in Deutschland Winter war, hatte ich in Afrika den Sommer meines Lebens.

War es schwierig die Dreharbeiten für «Global Gladiator» in Ihre momentane Fülle an Verpflichtungen einzubinden?
Es war nicht schwer, aber einfach war es auch nicht. Ich arbeite ja sowohl für «Galileo» als auch für Fritz, den rbb und MDR im Radio. Der rbb etwa ist mir unglaublich entgegen gekommen. Dafür muss ich mich auch nochmal bedanken. Ich durfte da fünf Wochen lang komplett raus sein und habe im Vorfeld alle meine Sendungen vorproduziert. Das weiß ich sehr zu schätzen. Schwerer war es schon, privat einige Dinge zu organisieren.

Wer passt auf den Hund auf? Wer holt die Post aus dem Briefkasten? Aber Gott sei Dank hatte ich da auch einige Leute, auf die ich mich verlassen konnte.

Wenn wir über Ihre vielen Aufgaben sprechen – und auch darüber, dass Sie manche Dinge für fünf Wochen im Voraus produziert haben. Wo ist denn Ihr Limit?
Sky is the Limit. Ohne Spaß: Mich begeistern alle meine Projekte so sehr, dass ich kein Limit sehe. Es spielt da keine Rolle, ob ich mal von sieben Uhr morgens bis abends um 22 Uhr drehen muss. Das Ergebnis zählt.

Für meine Hörer, für die Zuschauer und letztlich auch für mich als Moderator. Schauen Sie: Wann hat man schon mal die Möglichkeit, im zweitgrößten Grand Canyon zu stehen, der menschenleer ist? Bei «Global Gladiators» ging das. Schwieriger mag das manchmal für meine Freunde und Kollegen sein, aber die kennen mich seit Jahren nicht anders (lacht).

Tage, an denen Ihnen langweilig ist, gibt es also nicht.
In der Tat ist gerade für nächste Woche ein Dreh abgesagt worden. Vielleicht wird mir dann echt mal langweilig. Oder aber das «Galileo»-Team findet noch eine Arbeit.

Sie sind einer von nicht ganz so vielen Moderatoren, die sowohl im TV als auch im Radio regelmäßig zu hören sind. Dabei sind wichtige Attribute doch ähnlich: Gute Stimme, Kreativität, eine Prise Humor…
Ich bin auch kein gewöhnlicher Radiomoderator. Ich verkaufe nicht montags bis freitags fünf Stunden lang vormittags die Playlist eines Senders. Ich darf meine Shows im Radio selbst mitgestalten und habe maximale Freiheit.
Maurice Gajda
Da haben Sie recht. Aber ich bin auch kein gewöhnlicher Radiomoderator. Ich verkaufe nicht montags bis freitags fünf Stunden lang vormittags die Playlist eines Senders. Ich darf meine Shows im Radio selbst mitgestalten und habe maximale Freiheit. Mehr Personality geht gar nicht. Ich bin ein Musik-Junkie und Info-Freak. Bei meinem Talkradio darf ich zwei Stunden lang über die Themen der Woche sprechen – über alles, was mich interessiert und was ich als wichtig erachte. Und ich habe im Radio die Freiheit, ob ich ein Thema drei Minuten lang oder zehn Minuten lang mache.

Das gibt’s wahrlich nicht bei jedem Sender.
Bei meinen eben schon. Aber ich muss auch sagen, dass ich ein sehr visueller Typ bin. Im Radiostudio spiele ich dann manchmal mit der Webcam, lade die Leute quasi ein, mir darüber zuzusehen. Deshalb wird Fernsehen auch immer mein Medium Nummer eins sein.

Was hat Sie an «Global Gladiators» wirklich beeindruckt?
Die acht Promis. Die haben wirklich immer alles gegeben. Es geht in dieser Show ja oft um Mut und darum, sich zu überwinden. Oft haben mich die Promis gefragt, ob ich das auch schon gemacht habe. Manchmal habe ich geschwindelt und einfach „ja“ gesagt, obwohl ich mich das wohl nicht getraut hätte. Ich habe zum Beispiel ein echtes Problem mit der Höhe.
Lilly Becker stand dann bei einer Aufgabe einfach da, hat „Let’s go“ geschrien und sich in den Abgrund gestürzt. Davor habe ich tiefen Respekt, das hat richtig Spaß gemacht. Ich kenne alle sechs Folgen, die gedreht wurden und ich kann wirklich sagen, dass ich fest daran glaube, dass Deutschland Spaß an dieser Sendung haben wird. Das sage ich nicht, weil ich sie moderiere. Meinen Freunden empfehle ich «Global Gladiators» wärmstens – und ich möchte ja, dass sie gut unterhalten werden.

Sie kennen alle Promis, die dabei waren, wissen wie sie sich geschlagen haben. Im Erfolgsfall: Wen wünschen Sie sich als Teilnehmer für Staffel 2?
Eigentlich bin ich mit der Staffel wirklich wunschlos glücklich. Aber wenn ich mir etwas wünschen müsste: Ich bin ein großer Fan von Johanna Klum, was sie glaube ich gar nicht weiß. Und ich habe mir schon immer gewünscht, mal ein TV-Format mit ihr zusammen zu machen. Wenn ich könnte, würde ich mir also sie wünschen.

Der Wunsch ist somit weitergeleitet. Danke für das Gespräch.

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