Primetime-Check

Dienstag, 21. Juni 2016

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Was ging am Abend noch nach dem Deutschland-Sieg? Kamen Programme, die nichts mit König Fußball zu tun hatten, noch auf einen grünen Zweig?

Die deutsche Fußballnationalmannschaft zog abseits der Primetime ins Achtelfinale der Europameisterschaft ein. Um 19.50 Uhr war das Spiel zu Ende, um 20.20 Uhr die direkten «Sportschau»-Nachberichte. Entsprechend startete Das Erste seine «Tagesschau» mit (angekündigter) Verspätung und erreichte damit 11,70 Millionen Menschen ab drei Jahren. 36,7 Prozent Marktanteil bei allen und gar 41,8 Prozent bei den Jungen sind ein herausragender Wert. Somit kamen die 15 Minuten langen Informationen sogar auf ein größeres Publikum als das zweite Spiel des Tages im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: Die um 21.00 Uhr gestartete Partie zwischen Spanien und Kroatien interessierte noch 10,66 Millionen Menschen ab drei Jahren. Marktführer wurde man mit 36,8 Prozent insgesamt und 40,9 Prozent bei den Jungen.

Entsprechend hatte Sat.1 mit seinem Gegenprogramm wieder wenig zu lachen. Die Türkei traf beim Privatsender auf Tschechien, doch mehr als 1,06 Millionen Zuschauer in der ersten Halbzeit und 1,39 Millionen im zweiten Durchgang waren nicht drin. Nach dem ansehnlicheren zweiten Übertragungstag am Montag nun also wieder ein klarer Rückschlag. Nur 3,4 Prozent Marktanteil holte «ran» nach 21.00 Uhr, nicht wirklich viel bessere 5,6 Prozent während der zweiten 45 Spielminuten. Besonders bitter: Die Nachberichte zum Deutschlandspiel ab 20.15 Uhr mit Frank Buschmann, Marcel Reif, Fredi Bobic und Marco Bode aus dem Europa Park in Rust fielen mit nur 1,7 Prozent Marktanteil absolut und komplett durch. Rund 390.000 Zuschauer sahen zu – und das, obwohl Das Erste in dieser Zeit seine Nachrichten sendete.

Die Marktanteile der großen Acht

  • Ab drei Jahren: 70,8%
  • 14-49: 74,7%
Abseits einer EM holen die großen Acht in den beiden Gruppen meist nur um die 60%
Abseits des Fußballs war das ZDF mit einem «Pilcher»-Film, das noch am Besten abschnitt. 4,11 Millionen Leute wollen die Romanze im Öffentlich-Rechtlichen sehen, was 12,9 Prozent und somit einem überdurchschnittlichen Wert entsprach. Bei den Jungen holte der Film 4,8 Prozent. RTL holte mit zwei «Bones»-Folgen 2,09 und 2,01 Millionen Zuseher insgesamt. In der Zielgruppe lagen die Werte bei 9,3 und 9,1 Prozent. Kein anderer Sender war bei den 14- bis 49-Jährigen gegen Fußball so stark. ProSieben nämlich musste kleinere Brötchen backen. Hier holten «Die Simpsons» zum Primetime-Start 7,0 und 7,7 Prozent, die «2 Broke Girls» fielen sogar auf 4,8 und 5,5 Prozent ab. Nicht sehr viel besser machte es «Two and a Half Men» in der 22-Uhr-Stunde: Die inzwischen eingestellte Sitcom blieb bei 4,9 und 5,7 Prozent Marktanteil hängen.

Im Duell der Kleinen hatte dann VOX die Nase vorn. Eine drei Stunden lange Ausgabe von «Goodbye Deutschland» generierte 4,7 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. Gesamt sahen 0,96 Millionen zu. Ab 23.20 Uhr lief dann noch eine weitere einstündige Ausgabe und holte 7,5 Prozent. Somit lief es für VOX besser als für kabel eins, das ab 20.15 Uhr auf «Achtung Abzocke» setzte und mit 4,1 Prozent bei den Werberelevanten 0,6 Punkte hinter VOX lag. In etwa auf diesem Niveau agierte auch RTL II, das ab 20.15 Uhr «Zuhause ins Glück» ins Rennen schickte und damit 4,6 Prozent generierte – also fast so viel wie VOX. Insgesamt siegte man sogar im Duell der Sender der zweiten Generation mit einer durchschnittlichen Reichweite von 1,34 Millionen. Das ab 22.15 Uhr gezeigte «Autopsie» tat sich dann schwerer, kam nicht über drei Prozent bei den Jungen hinaus.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/86359
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