Vermischtes

Proteste in Bayern: Kein Ramadan-Logo mehr beim BR

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Die Toleranz im Freistaat hört bei einigen dann auf, wenn der regionale Sender einen Halbmonat zum Logo hinzufügt. Das ärgerte sogar Teile der CSU.

Gutes Gespür

In Bayern ticken die Uhren mancherorts noch anders - das muss der BR wissen. Er will Sender nicht nur für die Ballungszentren München und Nürnberg sein, sondern auch in ländlichen Gebieten wahrgenommen werden. Und dort gibt es Menschen, die sich ihrer christlichen Werte wegen, an einem solchen Logo stören. Das hätte der BR erahnen können. Dass das Halbmond-Logo, auch um die Debatte zu beenden, nun entfernt wurde, war exakt der richtige Schritt. Nur so besteht die Chance, dass man sich wieder auf das eigentliche Thema konzentrieren kann: Das Näherbringen der beiden Religionen - auch dort, wo der Kirchenbesuch Sonntagmorgen um 10 noch Pflichtprogramm ist.
Kurz kommentiert von Manuel Weis
Seit vergangenem Wochenende möchte der Bayerische Rundfunk in seinem Programm über den muslimischen Fastenmonat Ramadan aufklären – zudem soll der Themenschwerpunkt, der noch drei Wochen lang angesetzt ist, zum Austausch zwischen den Kulturen beitragen. Sendungen dazu wurden zuletzt mit dem „islamischen Halbmond“ als Dauerlogo am oberen Bildrand gekennzeichnet. Das erzürnte viele Bayern, die ihren Ärger lauthals im Netz kundtaten.

Man lebe in Deutschland, oder eher noch in Bayern, zefix – war eine der noch friedlicheren Beschwerden. Am Mittwoch war der islamische Halbmond sogar größeres Thema einer Sitzung der Landtagsfraktion der CSU, wo einige Mitglieder forderten, es solle ein Brief an BR-Intendant Dr. Ulrich Wilhelm (früher Regierungssprecher) verfasst werden, in dem gegen das Logo protestiert wird.

Inzwischen verzichtet der BR auf die Einblendung des die Gemüter erhitzenden Halbmondes – auch, weil man nicht möchte, dass die Diskussion darüber die eigentlichen Themen überlagert. „Viele Zuschauer wurden dadurch verwirrt. Daher wurde es entfernt,“ twitterte der BR etwa. Der Themenschwerpunkt bleibe aber im Programm – oder wie es der BR im Kurznachrichtendienst Twitter sagt: „Vielen Dank an alle toleranten Menschen, die unsere #Ramadan-Aktion zu schätzen wissen! <3 <3 <3.“

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