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«Herzflimmern»

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Die ersten 178 Episoden von «Herzflimmern» waren für das ZDF ein großer Flop.

Die Odyssee der ZDF-Telenovela ist schon fast legendär: Obwohl man keinen Sendeplatz für «Herzflimmern» hatte, bestellten die Verantwortlichen des Senders 100 Episoden und verlegten schließlich «Lena» in den frühen Morgen. Nachdem die ersten Marketingauswertungen gekommen waren, wurden weitere 100 Episoden bestellt – schließlich gefiel dem Testpublikum die Serie. Da man noch keinen Ersatz für «Herzflimmern» hatte, wurden noch einmal 55 weitere Folgen in Auftrag gegeben, doch jetzt entschied sich das ZDF um. Die restlichen Episoden sollen beim Digitalkanal ZDFneo am Vormittag ausgestrahlt werden – die Zuschauerzahlen werden gegen Null tendieren.

Am 4. April 2011 startete die Serie um 16.15 Uhr beim ZDF. Rund 1,48 Millionen Zuschauer verfolgten den Serienstart, der Marktanteil lag bei tollen 13,2 Prozent. Nur bei den 14- bis 49-Jährigen punktete die Serie nicht, es wurden nur 5,2 Prozent Marktanteil erzielt. An diese Werte kam die Serie nicht mehr heran, denn schon am nächsten Tag sahen nur noch 1,22 Millionen Menschen zu.

Der Marktanteil bei den ab 3-Jährigen verringerte sich auf 10,9 Prozent, bei den jungen Zusehern wurden nur noch 4,8 Prozent Marktanteil eingefahren. Schon die dritte Folge hatte ein Drittel der Zuschauer abgegeben, man musste sich mit 1,02 Millionen Menschen ab drei Jahren zufrieden geben. Mit 9,9 Prozent bei allen Leuten hatte man die Zweistelligkeit verlassen – doch das war noch nicht die schlechteste Nachricht.

Bereits Episode Nummer 4 unterbot die Eine-Million-Marke. Nur 0,93 Millionen Zuschauer schalteten am Donnerstag, den 7. April 2011, ein. Mit einem Marktanteil von 8,9 Prozent sah es überhaupt nicht gut aus, vor allem weil sich auch immer mehr jüngere Zuschauer von «Herzflimmern» abwendeten. Mit 2,9 Prozent Marktanteil bei den jungen Zusehern stand fest: Die Serie wird kein Hit mehr. Am darauf folgenden Tag ging es zwar noch einmal bergauf, jedoch war das Format nicht mehr zu retten. Wie auch, denn das ZDF hatte eine extrem lange Vorlaufzeit. Die Änderungen, die beschlossen wurden, waren erst ab der 80. Folge zu sehen.

Besonders unerfolgreich war «Herzflimmern» am 2. Mai. Die Montags-Episode verfolgten weniger als 100.000 14- bis 49-Jährige. Dies ist auch ein besonders großes Problem für das ZDF, denn am Nachmittag können Werbeblöcke verkauft werden. Mit 0,07 Millionen Zusehern wurden allerdings nur 1,7 Prozent Marktanteil erzielt, womit die Produktionskosten jedoch wohl nicht gedeckt werden konnten. Insgesamt sahen 0,94 Millionen Zuschauer zu, der Gesamtmarktanteil lag bei 8,5 Prozent.

In den Sommermonaten waren die Reichweiten leicht rückläufig, jedoch waren die Marktanteile weitgehend stabil. Der Rückgang ist mit den hohen Temperaturen verbunden und der Tatsache, dass die Fernsehzuschauer im Sommer mehr Zeit außerhalb ihrer vier Wände verbringen. Zwischen Juni und August schalteten 0,73 Millionen Menschen die Serie ein, der Marktanteil lag bei 7,2 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen fuhr man 3,1 Prozent Marktanteil ein.

Der absolute Tiefpunkt bei den jungen Leuten wurde am Dienstag, den 27. September 2011, erreicht. Nur 1,2 Prozent Marktanteil konnten vorgewiesen werden – keine Episode lief schlechter. Mit lediglich 40.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahre fabrizierte das Zweite Deutsche Fernsehen großen Mist – die Gebührengelder wurden völlig falsch angelegt. Aufgrund von voreiligen Handlungen hatte man einen riesigen Quotenflop im Programm.

Die ersten 178 von 255 Episoden erreichten 0,83 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei traurigen 7,6 Prozent. Zum Vergleich: Das Zweite Deutsche Fernsehen kommt im aktuellen TV-Jahr auf um die zwölf Prozent Marktanteil. Bei den jungen Leuten fuhr man 0,12 Millionen Zuseher ein, damit kann man allerdings keinen Blumentopf gewinnen. Mit 3,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ist «Herzflimmern» ein riesiger Flop.

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