Die Zehn

Die 10 Sendungen, die 2010 niemand sehen wollte

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Auch im Jahr 2010 haben die Sender wieder zahlreiche Flops verkraften müssen. Quotenmeter.de hat sich durch die Archive gewühlt und zeigt, welche Sendungen dieses Jahr kaum jemand sah.

Ist man auf der Suche nach den zehn Sendungen, für die sich im Jahr 2010 wirklich überhaupt niemand erwärmen konnte, so fällt die Suche nicht sonderlich schwer. Es reicht ein Blick auf den 3. Juli, den Tag, an dem die deutsche Fußball-Nationalelf die Mannschaft aus Argentinien im Viertelfinale der Weltmeisterschaft mit 4:0 bezwang. Mit 89,2 Prozent bei allen Zuschauern und 90,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen wurden zwischen 16 Uhr und 18 Uhr für die ZDF-Übertragung die höchsten Quoten des Turniers gemessen. Kein Wunder, dass da für die Konkurrenz nichts mehr übrig blieb.

ProSieben kam mit «Scrubs» noch knapp über einen Prozentpunkt in der Zielgruppe: 1,2 Prozent Marktanteil. RTLs Megaerfolg «Die Schulermittler» brachte es auf 1,4 Prozent. Bei Sat.1 gelang die Einstelligkeit nicht: beide Folgen von «Niedrig und Kuhnt» landeten bei 0,9 Prozent. Den Vogel schossen die Nachrichten auf kabel eins ab: 0,1 Prozent wurden in beiden Zuschauergruppen gemessen. Ob die Sendung dabei sogar über die WM berichtete, dafür dürften kaum noch Zeitzeugen zu finden sein.

Daher folgt nun eine Liste der zehn Sendungen, die 2010 niemand sehen wollte, obwohl gerade kein WM-Spiel lief - in willkürlicher Reihenfolge:

«Lost» (kabel eins)
Einst als Seriensensation des Jahres gestartet, war «Lost» nach der vierten Staffel bereits von ProSieben zu kabel eins abgeschoben worden. Dort erlebte die Serie im Frühjahr mit ihrer fünften Staffel ihre schlimmsten Quoten. Bis auf 2,4 Prozent in der Zielgruppe und 1,4 Prozent bei allen Zuschauern ging es abwärts. In der sechsten Staffel sah es nur deshalb etwas besser aus, weil die Sendezeit mit Doppelfolgen ab 23.10 Uhr deutlich später war. «Lost» lief dennoch nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit und endete am 18. November gegen 1 Uhr nachts.

Eine weitere von ProSieben übernommene Serie geriet in der ersten Jahreshälfte zum Flop. «Jericho» wurde von Beginn an gesendet, lief aber erst um Mitternacht in Doppelfolgen. Das die Quoten kein bisschen besser wurden als man endlich bei Erstausstrahlungen angelangt war, verwundert wenig. kabel eins war zudem von zahlreichen weiteren Serienflops gebeutelt: «Dark Blue», «The Forgotten» und das von Sat.1 übernommene «The Unit» liefen unterirdisch.

«Wissen vor 8» (Das Erste)
Der tägliche fünfminütige Wissenshappen mit Ranga Yogeshwar ist durchaus gut gemeint und nett gemacht, jedoch interessierte sich fast niemand für ihn. Die Einschaltquoten von «Wissen vor 8» waren durch die Bank erbärmlich und lagen in der Regel zwischen fünf und sechs Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren fiel der Marktanteil ab und an sogar mal unter zwei Prozent und ließ Das Erste zum Nischensender verkommen. Selbst die beiden erfolgreichsten Ausgaben 2010, die eine nach der Wahl des Bundespräsidenten und die anderen nach einem Spiel der Fußball-WM, kamen mit 11,9 Prozent und 10,5 Prozent nicht einmal über den Senderschnitt.

Im Umfeld von «Wissen vor 8» fanden sich weitere Quotentäler. Vorab sendete Das Erste nach dem Ende von «Das Quiz» zuletzt Doppelfolgen von «Das Duell», die ebenfalls katastrophale Zuschauerresonanz verzeichneten. Im Anschluss an «Wissen vor 8» sah sich für gewöhnlich kaum jemand «Das Wetter im Ersten» an und auch die «Börse im Ersten» lief unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit.

«Greek» (ProSieben)
Zweieinhalb Jahre hatte es gedauert bis es die Serie, deren Titel sich von den griechischen Bezeichnungen der im Mittelpunkt stehenden Studentenverbindungen ableitet, bei ProSieben auf den Programmplan schaffte. Leicht hatte es die Serie nicht, denn feste Anfangszeiten waren am Sonntagmittag nicht gegeben. Das tat den Einschaltquoten gar nicht gut, die die ganze erste Staffel hindurch zwischen vier und sechs Prozent in der Zielgruppe pendelten. ProSieben beteuerte, die zweite und dritte Staffel dennoch ausstrahlen zu wollen, verfrachtete die Serie wenige Wochen später auf den frühen Sonntagmorgen, kurz darauf verschwand sie komplett.

Vielleicht wird «Greek» irgendwann auch den Weg von «One Tree Hill» gehen. Die Jugendserie scheiterte auf ProSieben genauso und fand sich in diesem Jahr im Nachmittagsprogramm von VOX wieder, wo die 26 von ProSieben gesendeten Episoden wiederholt und 80 neue gesendet wurden. Das Ergebnis fiel katastrophal aus: Miserable 3,8 Prozent Marktanteil fuhr VOX im Schnitt in der Zielgruppe ein, hielt aber immerhin tapfer fünf Staffeln lang durch.

«Rock statt Rente» (Sat.1)
Reality-Projekte mit etwas Anspruch und interessanter Grundidee - das ging auf Sat.1 schon im Vorjahr gehörig schief und mit «Rock statt Rente» war es nicht anders. Nach nur einer Folge wurde der Rentnerchor um zwei Stunden nach hinten verschoben und fristete um 22.15 Uhr bis zum großen Finale sein Dasein. Offenbar lag Sat.1 besonders viel an dem Projekt, denn die Quoten rechtfertigten die komplette Ausstrahlung der sechs Folgen nie: Die 6,6 Prozent in der Zielgruppe zum Start blieben der Bestwert.

Ungewöhnliche Castings verschmähten die Deutschen 2010 aber generell. Auch «Deutschlands Meisterkoch» musste Sat.1 nach drei Folgen auf einen anderen Sendeplatz entsorgen und zusammenkürzen. Besser wurden die Quoten dadurch nicht. Bei kabel eins scheiterte «Deutschlands beste Partyband». Nach zwei Folgen zog der Sender die Reißleine und verfrachtete die übrigen Episoden ins Spätprogramm.

Auf der nächsten Seite: Ein abgesoffener Kapitän, ein gescheiterter Late-Night-Comedian und ein abbruchreifes Internat.

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