Glenns Gedanken

Genial bleiben, ohne daneben zu gehen...

von
Unser Kolumnist über die Zukunft von «Genial daneben».

Im Jahr 2003 kam die Impro-Comedy ins deutsche Fernsehen. Lange Zeit versuchte Hugo Egon Balder, verschiedensten Sendern das Konzept von «Genial daneben» schmackhaft zu machen, bis schließlich Sat.1 zugriff. Die Sendung entwicklete sich binnen kürzester Zeit zu einem Quoten-Hit. Das simple Prinzip ging auf: Fünf Comedians versuchen als Rateteam von Zuschauern eingeschickte Fragen zu beantworten. Dabei handelt es sich um kuriose Fachbegriffe oder merkwürdige Sachverhalte, die es zu erraten gilt. Die Mischung aus spontan improvisierten Spaßtheorien und ernstgemeinten Lösungsvorschlägen stellt die perfekte Unterhaltung für den späten Samstagabend dar. Fortan zeigte man die lustige Comedy-Runde um Hella von Sinnen und Bernhard Hoëcker sieben Jahre lang beinahe ununterbrochen, zeitweise sogar zwei Folgen pro Woche. Darüberhinaus gewann die Sendung mehrere Preise, darunter im Jahr 2004 den deutschen Fernsehpreis für die beste Unterhaltungssendung.

Doch im Jahr 2009 schien es so, als würde der Show langsam die Puste ausgehen, denn die Einschaltquoten sanken immer mehr. Von November 2009 bis Juli 2010 zeigte Sat.1 keine neuen Folgen mehr und die Zukunft der Sendung war ungewiss. Momentan sind sechs noch ausstehende Episoden am Freitagabend zu sehen. Danach geht das Format erneut in eine Pause und soll anschließend mit innovativen Veränderungen aufgepeppt werden, ehe es zurück auf den Bildschirm kehrt. Eine solche Erfrischungskur täte der Sendung auf jeden Fall gut, und unsere Nachbarn in Österreich zeigen, wie diese umgesetzt werden könnte. Auf ORF1 läuft «Was gibt es Neues?», die österreichische Variante von «Genial daneben». Sie ähnelt überwiegend der deutschen Fassung, es gibt jedoch ein paar interessante Unterschiede.

So gibt es darin neben den normalen Fragen auch jede Woche ein von einem Zuschauer eingesandtes "Ding der Woche". Dabei handelt es sich um einen ungewöhnlichen Gegenstand, den das Rateteam anschauen und untersuchen kann. Es soll erraten, worum es sich dabei handelt und was sein Zweck ist. Abgesehen davon werden manche Zuschauerfragen nicht vom Moderator Oliver Baier vorgelesen, sondern man sieht einen Einspielfilm, in dem der Zuschauer seine Frage selbst stellt. Am Ende jeder Folge gibt es außerdem eine Promi-Frage, die eine bekannte Persönlichkeit (ebenfalls per Einspielfilm) stellt. Jede Ausgabe der Show steht zudem unter einem bestimmten Motto. Dies kann ein gesellschaftliches, politisches oder sportliches Ereignisse sein, oder auch ein Jahrestag. Passend zum jeweiligen Motto bekommen die Comedians darüberhinaus für besonders lustige oder gute Antworten vom Moderator sogenannte Goodies zugeworfen, wie z.B. Süßigkeiten.

All das sind meiner Meinung nach unterhaltsame Ergänzungen, die auch dem deutschen «Genial daneben» gut tun würden, weil sie die Show einfach abwechslungsreicher machen, und sich dadurch die im Laufe der Jahre eingespielte Routine wieder reduzieren würde.

Kurz-URL: qmde.de/43879
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