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«DSDS» und die Tränen der Enttäuschung

von
Quotenmeter.de-Leser Michel Bergmann war am Samstag im Kölner Coloneum und beschreibt seine Eindrücke vom Finale der diesjährigen «DSDS»-Staffel.

Wir schreiben Samstag, den 17. April 2010. Es ist 20:15 Uhr. Das Finale der siebten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» beginnt. Und worüber war im Vorfeld dieser letz-ten Show nicht alles diskutiert wurden? An Schlagzeilen über die Kandidaten hat es während der gesamten Staffel nicht gemangelt, aber kurz vor der wichtigsten Entscheidung gab die Boulevardpresse noch einmal alles.

Die „Bild“-Zeitung meinte etwa in ihrer Samstags-Ausgabe, ein „Skandalfinale“ ausmachen zu können. Das dürfte wohl vor allem daran gelegen haben, dass gegen Menowin Fröhlich aktuell ein Ermittlungsverfahren wegen Drogenkonsum läuft. In der „Bild“ wurde daher eine offizielle Kampagne gegen Menowin gestartet, denn so ein Typ dürfe doch kein Superstar werden. Die spannende Frage war deshalb gestern Abend im Coloneum in Köln: Wie viel Überzeugungsarbeit konnte diese Kampagne leisten? Würden sich die Zuschauer wirklich dazu hinreißen lassen, Stimmung gegen Menowin zu machen und Mehrzad praktisch vorzeitig zum Sieger des Wettbewerbs zu erklären?

Zumindest, was die Live-Atmosphäre im Coloneum betraf, war davon nichts zu bemerken. Etwa 75 Prozent der Zuschauer waren gestern Anhänger von Menowin und die Überzahl der roten Fan T-Shirts war nicht zu übersehen. Jedes Mal, wenn der Name Menowin fiel, wurde es richtig laut im Studio und auch das übliche, lautstarke Kreischen einiger weiblicher Fans fehlte am Samstagabend nicht.

Menowin wurde als Held der Massen gefeiert, weil er mit jedem seiner drei Auftritte sowohl Publikum als auch Jury vollends überzeugen konnte. Wenn man also nur nach der Stimmung im Studio geht, konnte sich beim Finale wohl kaum jemand vorstellen, dass der Sieger am Ende Mehrzad heißt. Letztendlich kam es jedoch so und der Schock über das Ergebnis stand nicht nur Menowin selbst, sondern auch vielen seiner Fans ins Gesicht geschrieben. Einige konnten Tränen der Enttäuschung nicht zurückhalten.

Umso überraschender ist die Entscheidung auch, wenn man sich die am Sonntag veröffentlichten Votingzahlen einmal genauer anschaut. In praktisch jeder Mottoshow bis zum Finale stand Menowin Fröhlich in der Zuschauergunst ganz vorne. Mehrzad lag in der Regel auf den Plätzen zwei oder drei. Aufgrund dieser Tatsache muss man wohl sagen, dass die Schlagzeilen über Menowin viele Zuschauer in ihrer Meinung doch noch beeinflusst haben, für Mehrzad - und damit gegen Menowin - zu stimmen.

Letztendlich hat Deutschland jedoch einen würdigen Sieger gefunden, der über die gesamte Staffel eine konstante Leistung abgeliefert hat und nicht durch negative Schlagzeilen aufge-fallen ist, was eben für viele Zuschauer auch ausschlaggebend gewesen sein dürfte.

Zurück ins Studio – gute Stimmung herrschte dort Auch in den Werbepausen wurde Unterhaltung geboten,beispielsweise durch eine Gesangseinlage vom Vorjahressieger Daniel Schuhmacher. «Let’s Dance»-Juror Joachim Llambi und der ehemalige Nationalspieler Lothar Matthäus lieferten sich zudem ein Tanzduell auf der Bühne. Außerdem konnten einige Zuschauer ihr Talent - oder das, was sie dafür hielten - präsentieren. Da war der ein oder andere Lacher auf Seiten des Publikums wohl unvermeidbar.

Natürlich tummelte sich beim Finale noch mehr Prominenz, etwa die ausgeschiedenen Mottoshow-Kandidaten mit Ausnahme von Helmut Orosz und auch Liliana Matthäus, die sich hinter den Kulissen als Backstage-Reporterin versuchte. Wie sie diese Aufgabe gemeistert hat, möge bitte jeder für sich entscheiden.

Zu guter Letzt soll an dieser Stelle noch Gastjurorin Sylvie van der Vaart erwähnt werden, die als Vertretung für Nina Eichinger einen anständigen Job gemacht hat. Alles in allem war das Finale ein spektakulärer und interessanter Abend und hatte mit Mehrzad Marashi den richtigen Sieger.

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