Die Kritiker

«Mein Herz schlägt in Afrika»

von

Inhalt


Die Reporterin Dunja Hayali begab sich mit dem Autor Henning Mankell auf Spurensuche in Afrika. Nach seiner Theorie kommen wir Alle aus Afrika, was er mit der Reise verdeutlichen wollte. In 36 Jahren war er unzählige Male auf dem schwarzen Kontinent und schrieb neben Reisenotizen die beiden Bücher «Die flüsternden Seelen» und «Der Chronist der Winde».

Er hat eine ganz spezielle Beziehung zu diesem Land entwickelt und will nun dem Zuschauer zeigen, was das Land für ihn so besonders macht und welche Menschen er in den vielen Jahren kennen gelernt hat. Vom Westen Afrikas über den Osten und wieder zurück – auf dieser langen Reise offenbart er dem Zuschauer seine persönlichen Erfahrungen und öffnet die Türen zu interessanten und bemerkenswerten Persönlichkeiten.

Team


Henning Mankell
Dunja Hayali
Jens Monath (Regie)
Heiner Gatzemeier (Leitung)

Kritik


Die Dokumentation ist gegliedert in die Teile „Sehnsucht nach den goldenen Tagen“ sowie „Die Wiege der Menschheit“, die jeweils rund 45 Minuten zählen. Die Reise beginnt in Senegal, wo auf den Schmuggel nach Europa eingegangen wird, der dort sehr verbreitet ist. Es gibt viele Verluste und die Mütter sind dagegen. Doch für manche ist es die einzige Hoffnung. Schon jetzt wird klar, dass es sich um keine gewöhnliche Afrika-Doku handelt. Das Voice-Over der begleitenden Reporterin ist ständig zu hören und es werden eher persönliche Eindrücke vermittelt und diese mit den Begebenheiten verknüpft als einfach nur die Tatsachen zu zeigen.

Im Folgenden werden eine Modeschöpferin und ein Musiker in Mali gezeigt, die sich ganz bewusst dafür entschieden haben, in ihrer Heimat zu bleiben. Im Vordergrund stehen immer die persönlichen Geschichten beziehungsweise die Erfahrungen, die sie gemacht haben. Diese sehr beeindruckenden Persönlichkeiten sagen mehr über das Land aus, als die schon bekannten Fakten.

In Timbuktu, dem Zentrum der Gelehrtenwelt vor 700 Jahren, besuchen sie eine Bibliothek und lernen einiges über die Vergangenheit Afrikas. Ihr nächstes Ziel heißt Uganda, wo sie eine aidskranke Frau treffen, die für ihre Tochter ein „Memory Book“ geschrieben hat, um nach dem Tod in Erinnerung zu bleiben. Sehr berührend wird die Geschichte aufgearbeitet, ohne jemals ins Pathetische abzurutschen. Zum Schluss der ersten Folge sind sie in Mosambik, wo sie ein Theater besuchen und mit dem dortigen Star über Schule und Bildung reden.

Die zweite Episode „Die Wiege der Menschheit“ beginnt mit in Uganda mit einer Bootsfahrt auf dem Nil durch den Nationalpark. Dort reden sie über geschichtliche Hintergründe, Kindersoldaten und „Das Auge Gottes“. Der schmale Pfad zwischen dem Schönen und dem Schrecklichen wird in der Dokumentation nie übertreten, immer hält es sich die Wiege. In Magawi finden sie die sagenumwobene „Wiege des Lebens“. Mankell ist fest davon überzeugt, dass alle Menschen ihren Ursprung in Afrika haben. Ausgrabungen sollen ergeben haben, dass aus dieser Gegend unsere ältesten Vorfahren kommen.

Dort treffen sie auch noch einen Heiler und Frauen, die unfassbare Lasten tragen. „Mehr macht müssen die Frauen bekommen!“, meint Mankell. Ihre Reise endet wieder am Ausgangspunkt: In Senegal reden sie über Sklavenhandel und besuchen ein ehemaliges Sklavenhaus. Wer wirklich etwas über Afrika lernen will und an einer höchst abwechslungsreichen und vielschichtigen Entdeckungsreise interessiert ist, sollte diese Dokumentation nicht verpassen.

Das ZDF zeigt den ersten Teil der Dokumentation am Dienstag, den 28. April 2009 um 20.15 Uhr. Die zweite Episode folgt am 5. Mai 2009.

Kurz-URL: qmde.de/34538
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelKerner stichelt: Hutablage statt Fahrersitz?nächster Artikel«Kreis runde Sache»: Bild dir deine Meinung

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung