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kabel eins und Guido Bolten: Eine Erfolgsgeschichte?

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Knapp drei Jahre lang ist Guido Bolten, ehemaliger ProSieben-Chefredakteur, nun Geschäftsführer von kabel eins. In dieser Zeit hat sich beim ehemaligen Klassiker-Sender einiges geändert. Zum Guten?

Guido Bolten ist der sechste kabel eins-Geschäftsführer – sein Amt nahm er Anfang Januar 2006 auf, im Dezember wird er den Posten aufgeben und nach Berlin wechseln. Dort nimmt er den Chefposten von Sat.1 ein – eine große Aufgabe. Die Vorstände von ProSiebenSat.1 haben also großes Vertrauen in den ehemaligen Radiomacher, der seine Medienkarriere bei Radio Gong und Antenne Bayern begann. Seine kabel eins-Bilanz fällt recht ordentlich aus. Unter seiner Führung holte der Sender erstmals sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Die Durchschnittsmarktanteile verbesserten sich allerdings nicht wirklich. 2005 waren es 5,5 Prozent, 2007 5,6 Prozent in der Zielgruppe. In der laufenden Saison 2008/2009 kommt der Münchner Kanal auf 5,8 Prozent. Keine ganz große Veränderung, aber immerhin ein sehr positiver Trend. Guido Bolten hat demnach wohl einiges richtig gemacht.

Verabschiedet hat man sich unter seiner Leitung vom Klassiker-Image – kabel eins will nicht mehr der Sender sein, bei dem vorwiegend alte Schinken aus den 70ern und 80ern laufen. Dokus und Reality stehen beim Sender inzwischen im Vordergrund. Das ist wenig überraschend, bedenkt man, dass Bolten eben aus genau dieser Sparte kommt. Dem Nachmittagsprogramm hat diese Umstellung geholfen: Die «Abenteuer…»-Formate (Archiv-Foto) holen sehr gute Quoten und sind insgesamt erfolgreicher als die zuvor gezeigten Sitcoms.




Aber nicht alle Dokus sind ein Erfolg. Die Auswanderershow «Mein neues Leben XXL» holt sonntags furchtbare Quoten, auch am Donnerstag lassen Formate wie «Hagen hilft» starke Leistungen vermissen. Fakt ist: Bolten hat kabel eins fast schon radikal verändert – er hat den Sender modernisiert und sich damit unter den Zusehern sicherlich nicht nur Freunde gemacht. Deswegen ist es nicht pauschal zu beantworten, ob er aus Sicht der Qualität Gutes geleistet hat.

Eines dürfte aber feststehen: Wenn er im Januar seinen Dienst bei Sat.1 antritt, dann wird er – wie schon bei kabel eins – alle Programminhalte prüfen. Und er wird das, was er für überflüssig hält, verändern. Und vielleicht legt Sat.1 dann auch wieder etwas mehr Wert auf Information.

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