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Alles Gute, Schimi: Götz George wird 70

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Einer der wohl größten deutschen Schauspieler feiert heute seinen 70. Geburtstag: Götz George, nicht immer unumstritten, kann auf eine bemerkenswerte Karriere zurückblicken. Quotenmeter.de über den Mann, der als „Schimanski“ Fernsehgeschichte schrieb.

Foto: WDREin umgänglicher Typ war er nie. Ein Schauspieler mit Profil, der im Laufe seines Lebens immer wieder aneckte, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Die Rede ist von Götz George, der eigentlich stets nur mit seiner Arbeit für Schlagzeilen sorgen wollte, nicht aber mit seinem Privatleben.

Das versuchte er vor der Öffentlichkeit abzuschirmen – so gut es eben ging. Nur ein einziges Mal klappte das nicht so wie er wollte – aber auch hier setzte sich George am Ende durch. Über zwanzig erfolgreiche Prozesse führte er aufgrund der öffentlichen Berichterstattung über die Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin Gabi Pauler vor knapp elf Jahren. Schlagzeilen machte er auch ein Jahr später mit seinem Auftritt bei «Wetten, dass..?». Deutlich gab er Moderator Thomas Gottschalk damals zu verstehen, dass sein Film «Solo für Klarinette», für den er eigentlich hätte die Werbetrommel rühren sollen, nicht so recht in eine Unterhaltungssendung passt.




George zu Gottschalk: „Bei dir kommt doch immer wieder der Oberlehrer durch. Komm auf den Film zu sprechen, der ist mir wichtiger als das, was du redest. Ich muss ja eigentlich einen Film vertreten, der passt in diese Runde nicht.“ Die Sache spielte sich hoch bis zu einer ungeschickten Bemerkung über Thomas Gottschalks frühere Filmprojekte, mit der Folge, dass das Publikum ihn vor laufender Kamera lautstark ausbuhte.

Foto: WDR/Fulvio ZanettiniSo viele unterschiedliche Rollen George im Laufe seiner Karriere auch spielte – in den Köpfen der Zuschauer dürfte sein Name wohl stets als erstes mit dem Namen Schimanski in Erinnerung gebracht werden. Zwischen 1981 und 1991 war George in der Rolle seines Lebens im «Tatort» zu sehen. Sechs Jahre später kehrte er in Feldjacke und Jeans zurück auf die Bildschirme und erfreut bis heute seine Fans mit Fällen aus dem Ruhrgebiet.

In den 90ern verkörperte George in «Der Sandmann» den vermeintlichen Serienmörder und Literaten Henry Kupfer als kühlen, kalkulierten und manipulativen Intellektuellen. In «Die Bubi-Scholz-Story» legte George das Trauma eines gealterten, gebrochenen Boxers bloß und in «Nichts als die Wahrheit» schlüpfte er, mit Hilfe einer Latexmaske stark „gealtert“, in die Rolle des NS-Arztes und Massenmörders Josef Mengele. Komödiantisch ausgelegt waren seine Rollen als Hamburger Reporter Hermann Willié in «Schtonk» und als Regisseur Uhu Zigeuner in «Rossini – oder die mörderische Frage», wer mit wem schlief - beides Filme, die sich an realen Vorlagen anlehnten.

Doch man kann es drehen und wenden, wie man will: George ist Schimanski. Erst kürzlich wurde er bei einer Umfrage zum „Mr. Tatort“ gewählt – noch vor Manfred Krug und Hansjörg Felmy. Zu Ehren des großen Schauspielers veranstaltet das Erste derzeit sogar George-Tage – mit der Premiere des sehenswerten Dramas «Die Katze» am Mittwochabend und einem anschließenden Porträt, dessen Titel höchstwahrscheinlich das Georges Lebensmotto am besten beschreibt: Nicht reden, machen. Herzlichen Glückwunsch, Götz George!

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