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G8-Gipfel: Viel heiße Luft und schuldige Journalisten

von  |  Quelle: Quotenmeter.de
Über Randale und Ausschreitung wurde in den vergangenen Tagen beim G8-Gipfel in Heiligendamm viel berichtet. Ein Kommentar vor Alexander Krei.

Foto: NDR/Uwe PillatKlimawandel, Armut, Aids - eigentlich gab es für ein Treffen führender Politiker dieser Welt ausreichend viele Themen, die es wert waren, diskutiert zu werden. Und in der Tat: Kanzlerin Merkel lud ihre G8-Kollegen an einen gemeinsamen Tisch, um Tacheles zu reden und Entscheidungen zu treffen.

Doch wie das nun mal unter mehr oder weniger gleichberechtigten Partnern so ist: Am Ende des von hohen Sicherheitsmaßnahmen begleiteten Gipfels gab es kaum mehr als heiße Luft, die den Klimawandel aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht stoppen kann. Und man wird den Eindruck nicht los, als hätten auch die Medien ein wenig Schuld an der Misere.




Tausende Journalisten reisten aus allen Kontinenten der Erde ins beschauliche Heiligendamm an die Ostsee, um mit Argusaugen die weitere Vorgehensweise der wichtigen Entscheider zu begutachten. Und eigentlich ist es ähnlich wie in der Schule bei wichtigen Klassenarbeiten: Wer unter Druck steht, bekommt selten eine gute Note. Bush & Co. konnten daher nur als Verlierer das Sperrgebiet verlassen. Zu viel erwarteten Medienvertreter von dem gut zwei Tage andauernden Spektakel, das von dutzenden Sondersendungen begleitet worden war.

Daher stellt sich die Frage, wie sinnvoll solche G8-Gipfeltreffen überhaupt sind. Die in Sicherheitszäune und Absperrmaßnahmen investierten Steuergelder mal beiseite gelassen - dienen kleine Meetings im stillen Kämmerchen nicht viel mehr der Sache als groß angelegte Veranstaltungen, die noch dazu von tausenden Demonstranten begleitet werden? Eben diese Protestler taten sich im Übrigen auch keinen Gefallen: In den Medienberichten rund um den Globus wurden nur selten ihre Anliegen thematisiert. Krawalle und Verletzte eignen sich als Topthema in Nachrichtensendung eben noch ein Stück weit besser als dem Anschein nach langweilige Gespräche hinter verschlossenen Türen.

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