
In Berlin kennt Burak (30) als Sohn von türkischen Gastarbeitern die Fallstricke eines Lebens "am Rande". "Ich hätte um ein Haar die falsche Ausfahrt genommen", sagt der Sozialarbeiter rückblickend. Ein Lehrer, der ihn ernst nahm, veränderte sein Leben – Abitur, Studium, Beruf. Heute will er weitergeben, was er selbst erfahren hat: "Dass jemand an dich glaubt, macht den Unterschied." Für junge Männer mit Migrationshintergrund ist er Mentor und Vertrauter. Er ist überzeugt: Kleine Erfolge bei den Jugendlichen – ein guter Tag in der Schule, ein starker Lauf auf dem Basketballplatz – werden für sie zu wichtigen Schritten in ein stabileres Leben.
In Wiesbaden arbeitet die 26-jährige Anna Lena. Sie stammt aus einem behüteten Elternhaus und kennt die Probleme ihrer Schützlinge nicht aus eigener Erfahrung. "Ich komme aus einer anderen Welt und gehe auch jeden Abend in eine andere Welt", sagt sie. "Aber ich finde es wichtig, den Jugendlichen etwas aus meiner Welt mitzugeben." Ihr Ansatz: Zuhören, klare Strukturen schaffen, individuelle Ziele entwickeln, die erreichbar sind und motivieren.
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