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BFFS und Disney einigen sich auf neue Vergütungsregel für Synchronschauspieler

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Künftig bekommen Synchronsprecher eine Folgevergütung für ihre Arbeit bei deutschen Fassungen.

Der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und die The Walt Disney Company (Germany) GmbH haben am 16. September 2025 eine Gemeinsame Vergütungsregel (GVR) beschlossen, die Synchronschauspieler künftig eine Folgevergütung für ihre Arbeit an deutschen Synchronfassungen von Kinoproduktionen der Walt Disney Studios garantiert.

Die neue Regelung – offiziell „BFFS Disney GVR Synchron“ – sieht vor, dass beteiligte Künstler zusätzlich zu ihrer Grundvergütung eine Nachzahlung erhalten, sobald bestimmte Schwellenwerte an Kinobesuchern überschritten werden. Grundlage für die Berechnung sind die Zuschauerzahlen der deutschsprachigen Fassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Jahren 2025 bis 2027.

Von der Vereinbarung profitieren nicht nur Hauptrollen, sondern auch Ensemble- und Kleindarsteller, die Hintergrundstimmen beisteuern. Sie erhalten pauschale Folgevergütungen, sobald die festgelegten Kriterien erfüllt sind. Damit trägt die Vereinbarung zu einer gerechteren Bezahlung im Synchronbereich bei und setzt ein wichtiges Signal für die Anerkennung der künstlerischen Leistung deutscher Synchronschauspieler.

Der Konflikt um faire Bezahlung von Synchronschauspieler war in Deutschland ein Thema: Bekannt wurde etwa der Fall von Marcus Off, der in «Fluch der Karibik» Johnny Depp seine deutsche Stimme lieh. Trotz des riesigen Erfolgs des Films, der allein in Deutschland Millionen einspielte, erhielt Off nur eine geringe Gage und stritt sich in der Folge mit Disney um eine angemessene Vergütung. Der aktuelle Abschluss soll genau solchen Fällen künftig vorbeugen.

Der BFFS-Vorstandsbevollmächtigte Heinrich Schafmeister fügt hinzu: „Wir als BFFS freuen uns, dass wir für unsere engagierten Synchronschauspieler*innen diese Lösung durch direkte Verhandlungen mit den Verleihern ‚friedlich‘ und ohne Gerichtsverfahren erreichen konnten."

BFFS-Vorstandsmitglied Dr. Till Völger bilanziert: „Nach früheren Vereinbarungen mit weiteren Verleihern und Plattformen beinhaltet der Vertrag mit der The Walt Disney Company (Germany) GmbH eine weitere wichtige Gemeinsame Vergütungsregel mit einem Global Player für Synchronschauspieler*innen. Der BFFS freut sich, Disney als weiteren Partner gefunden zu haben, mit dem er die gemeinsamen Herausforderungen unserer Branche am Verhandlungstisch konstruktiv meistern kann.“

Katrin Rühe, Lead Counsel der The Walt Disney Company (Germany) GmbH, ergänzt: „Wir begrüßen den konstruktiven Dialog mit dem BFFS, der nun in Form der Gemeinsamen Vergütungsregel zu einem erfolgreichen Abschluss geführt hat und die besondere Situation von Synchronschauspielerinnen und Synchronschauspieler im deutschen Recht widerspiegelt. Die Walt Disney Company steht für außergewöhnliches Storytelling, und die vom BFFS vertretenen Künstlerinnen und Künstler leisten einen wichtigen Beitrag zum Erfolg unserer Filme. Diese Einigung bietet eine verlässliche Grundlage, um weiterhin Inhalte mit erstklassigen kreativen Talenten in allen Bereichen zu produzieren, die unser deutschsprachiges Publikum begeistern.“

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