Wenn Serien auf die Blockchain treffen: Wie Krypto das Streaming verändert

Doch während Netflix, Disney+ und Co. immer neue Serienhits herausbringen, verändert sich im Hintergrund gerade still und leise die Struktur des Marktes. Eine Technologie spielt dabei eine Schlüsselrolle, die viele noch immer primär mit Finanzen verbinden: die Blockchain.

Doch was hat die Welt der Kryptowährungen eigentlich mit unserem Serienkonsum zu tun? Und warum sprechen manche Experten davon, dass Streaming in Zukunft dezentraler, fairer, und vielleicht sogar spannender wird?

Streamingdienste haben in den letzten Jahren ein beispielloses Wachstum hingelegt. Sie diktieren heute nicht nur, was wir sehen, sondern auch, wie Inhalte produziert und verteilt werden. Große Player entscheiden über Lizenzen, Budgets und Algorithmen. Und das entscheidet wiederum darüber, wer mit welchem Projekt überhaupt eine Chance bekommt.

Für viele Menschen, die in der Welt des Films arbeiten, ist das ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bieten Plattformen wie Netflix oder Amazon Prime eine enorme Reichweite, die sie natürlich auch selbst erreichen wollen. Andererseits lassen sie kaum Spielraum für kreative Kontrolle oder eine faire Verteilung der Einnahmen.

Und auch für Zuschauer ist der Markt nicht unbedingt transparenter geworden. Wer kennt nicht das Gefühl, sich durch fünf verschiedene Streaming-Abos hangeln zu müssen, nur um eine bestimmte Serie zu finden? Genau hier setzen Blockchain-Projekte an.

Blockchain als Antwort auf Intransparenz

Obwohl wir Blockchain oft nur mit Bitcoin, dem aktuellen Solana Kurs und vielleicht noch der eigenen Wallet verbinden, ist die Technologie viel mehr als nur die Basis von Kryptowährungen.

Die Blockchain-Technologie ist nämlich in der Lage, Inhalte fälschungssicher, nachvollziehbar und unabhängig von zentralen Instanzen zu speichern und zu verwalten. Das bedeutet konkret: Wer Inhalte produziert oder nutzt, kann über die Blockchain genau nachvollziehen, wem etwas gehört, wann es angesehen wurde, und wie Einnahmen fair aufgeteilt werden sollten.

Ein Beispiel dafür ist der auf Ethereum basierende Dienst „Livepeer“. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Video-Infrastruktur, bei der Nutzer Rechenleistung bereitstellen und dafür mit Token, also einer Art Kryptowährung, entlohnt werden. Gleichzeitig wird der Videocontent nicht auf einem zentralen Server gespeichert, sondern auf vielen verschiedenen Knotenpunkten im Netzwerk.

Das senkt Kosten und schützt letzten Endes auch vor Zensur und Ausfällen. Idealerweise entstehen dadurch mehr Kontrolle und eine direktere Vergütung. Und das sorgt wiederum dafür, dass man weniger von bestimmten großen Plattformen abhängig ist.

Serienfinanzierung via Token und die Zukunft von NFTs

Ein besonders spannender Bereich ist die sogenannte Tokenisierung von Serien- und Filmprojekten. Das mag sich erstmal kompliziert anhören, ist aber eigentlich gar nicht so umständlich.

Die Produzenten können ihre Projekte mit einer eigenen Kryptowährung, also etwas wie einem „Serien-Token“, finanzieren. Fans kaufen diesen Token und erhalten im Gegenzug dazu exklusive Inhalte, Mitspracherechte oder sogar eine Beteiligung an künftigen Einnahmen.

Ein prominentes Beispiel dafür ist der Sci-Fi-Film „Singularity“, der über eine DAO, also eine sogenannte „Dezentrale Autonome Organisation“, schon mal zumindest zum Teil finanziert wurde. Die Community stimmte dabei über Drehbuchideen ab, investierte in Form von Kryptowährungen und wurde später anteilig an den Erlösen beteiligt. Es waren also ganz schön viele Leute beteiligt.

Solche Modelle könnten in Zukunft auch für Serien spannend werden. Stellen Sie sich das mal vor. Statt auf das grüne Licht eines Konzerns zu warten, entscheiden Sie und alle anderen, ob eine zweite Staffel gedreht wird, und helfen aktiv bei der Finanzierung.

Auch NFTs (also Non-Fungible Tokens) sind in der Welt des Streamings längst angekommen. Zu Anfang waren sie eher digitale Kunst oder ein Statussymbol, heute haben sie eine echte Funktion. Manche Serienmacher experimentieren schon jetzt damit, limitierte digitale Collectibles herauszugeben, also zum Beispiel ein Charakterportrait, ein Drehbuchausschnitt oder ein digitaler Pass, der Zugang zu Bonusmaterial bietet.

Für Fans kann das bedeuten, viel mehr in ihre Lieblingsserie einzutauchen. Und das nicht nur emotional, sondern auch wirtschaftlich. Wer schon früh an die Serie glaubt und in sie investiert, kann später von ihrem Erfolg profitieren. Und wer ein NFT besitzt, das es nur 500 Mal auf der Welt gibt, hält damit ein echtes Unikat in der Hand, oder besser gesagt, in der Wallet.

Neue Chancen im Streaming

Natürlich stehen diese Entwicklungen noch am Anfang. Und ja, nicht alles, was mit Krypto zu tun hat, ist automatisch besser. Es braucht klare Regeln, gute Ideen und vor allem einen echten Mehrwert für Zuschauer und Kreative.

Den Reiz gibt es aber trotzdem schon. Gerade kleinere Produktionsfirmen, Indie-Filmemacher oder Content Creator auf Plattformen wie YouTube oder Twitch könnten künftig von Krypto-Lösungen profitieren. Denn sie schaffen neue Wege der Finanzierung, der Teilhabe und der Verwertung.

Und wer weiß, vielleicht schauen wir in ein paar Jahren eine Serie, deren Idee aus der Community stammt, deren Produktion über Kryptowährungen finanziert wurde und deren Bonusmaterial als NFT in unserer digitalen Sammlung liegt, ganz ohne je ein Netflix-Abo abgeschlossen zu haben. Richtig coole Vorstellung, oder?

Auch wenn Bitcoin als digitale Währung zunächst nichts mit Medieninhalten zu tun hat, spielt sie als Leitwährung im Krypto-Ökosystem eine zentrale Rolle. Viele Projekte im Bereich Streaming und Blockchain lassen sich nur über Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum finanzieren. Wer früh dabei ist, investiert nicht nur in Unterhaltung, sondern auch in Technologie und digitale Werte.

In Ländern mit schwacher Währung oder restriktiver Medienpolitik sind Krypto-Streaming-Projekte sogar ein Weg zu Meinungsfreiheit und freiem Zugang zu Informationen. Und selbst hierzulande könnten sie den Markt ein wenig demokratisieren, hin zu mehr Transparenz, Fairness und Innovation.

Noch ist es nicht so weit, dass Streamingplattformen durch dezentrale Netzwerke ersetzt werden. Aber die ersten Bausteine sind gelegt, und sie tragen Namen wie Tokenisierung, NFT oder DAO. Wer heute Serien liebt und sich für Technik interessiert, sollte einen Blick auf diese Entwicklungen werfen. Da bleibt es nämlich wirklich spannend.